Artenreiche Säume: Naturschutz am Wegesrand
„Blütenreiche Säume entlang von Wegen, Böschungen und Feldrändern verdienen unser ganzes Augenmerk, denn sie bieten vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung“, sagt Kurt Garrecht, Vorsitzender des Naturschutzverband Südpfalz (NVS). Gemeinsam mit der Aktion Südpfalz-Biotope (ASB) der NVS NaturStiftung Südpfalz unterstützt der NVS Kommunen dabei Säume anzulegen.
Sie sind im Sommer blütenreiche Pollen- und Nektarquelle, bieten mit ihren Sämereien Nahrung ab dem Herbst und gewähren in ihrem hohen Gras und in abgestorbenen Pflanzstängeln Raum zum Überwintern und Nisten: Säume sind rund um´s Jahr ökologisch wertvoll. „Durch Landwirtschaft, Siedlungs- und Straßenbau wird das Land in der Südpfalz intensiv genutzt, viele Flächen sind versiegelt“, beschreibt Garrecht. „Wo es möglich ist, müssen wir der Natur unbedingt Raum geben“, appelliert er. Und das sei mit einem Saum so einfach. Allzu oft hat er die Erfahrung gemacht, dass es als „unaufgeräumt“ wahrgenommen wird, wenn hohe Pflanzstängel oder Altgras am Wegesrand stehen bleiben. „Das mag für manches Auge ungewohnt sein“, sagt der Biologe und Landschaftsarchitekt, „aber für unsere Tier- und Pflanzenwelt ist es überlebenswichtig.“
Säume brauchen wenig Pflege
Säume werden höchstens zwei Mal im Jahr gemäht, wobei Rückzugsräume für die darauf lebenden Tiere, sogenannte Altgrasstreifen, ausgespart werden. Außerdem wird dem Kreislauf der Natur folgend erst gemäht, wenn die Pflanzen ausgesamt haben. So bleibt aufwändiges Nachsäen erspart. Wird dagegen häufig gemulcht, wobei das abgemähte Schnittgut auf der Fläche verbleibt, bestehen Säume nach einiger Zeit nur noch aus Gräsern – womit Vielfalt und ökologischer Wert verloren gehen.
Über den NVS und die NVS NaturStiftung Südpfalz
Der Naturschutzverband Südpfalz engagiert sich seit den 1960er Jahren ehrenamtlich für die Natur in der Südpfalz. Im Jahr 2014 gründete er die NVS NaturStiftung Südpfalz als Ewigkeitsstiftung, um darin Flächen und Kapital für die Natur zu sichern. Stiftung und Verein realisieren Naturschutzprojekte zu den Themen Arten- und Biotopschutz, Biotopverbund oder natürlicher Wasserrückhalt als Beitrag zum Hochwasserschutz. Mit ihrer sogenannten „Aktion Südpfalz-Biotope“, einer Kooperation mit den Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße und der Stadt Landau, informiert, berät und schult die Stiftung Kommunen, Landwirte und Bürger zum Naturschutz.
NVS NaturStiftung Südpfalz: 10-jähriges Jubiläum und Stiftungsratssitzung
Im Rahmen der Stiftungsratssitzung am 23. Oktober 2024 in Kleinfischlingen feierte die NVS NaturStiftung Südpfalz ihr 10-jähriges Bestehen. Als Stiftung des Naturschutzverbands Südpfalz e.V. (NVS) gegründet hat sie seit 2014 ein enormes Wachstum an Vermögen und Arbeitsvolumen bis heute vorzuweisen. Die Vorstandschaft betonte, dass Spenden, Grundstücksschenkungen, Erbschaften und testamentarisch zugedachte Nachlässe die zunehmende Attraktivität für besorgte Mitbürger zeigen, einer stabilen Institution zur Erhaltung und Aufwertung der natürlichen Lebensgrundlagen vor der südpfälzischen Haustür notwendige Mittel anzuvertrauen.
Kontinuität garantierte die Wiederwahl von Dr. Rainer Tempel als Vorsitzender des Stiftungsrats. Aus dem Stiftungsrat, dem als Mitglieder auch die Landräte Dr. Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt angehören, wurde Stefan Hey zu seinem Stellvertreter gewählt. Als scheidender Landrat des Kreises Germersheim erfuhr der promovierte Biologe Brechtel eine besondere Ehrung für seine langjährige Unterstützung. Schon im März 2024 hatte die Mitgliederversammlung des NVS als Mutter seiner eigenen Stiftung die neuen Ratsmitglieder Florian Kuhn, Wolfgang Schönholz und Dr. Stefan Hey anstelle der ausgeschiedenen Traudel Holk, Markus Ehrgott und Gerd Kümmel bestimmt.
Für das Jahr 2023 ziehen die ehrenamtlichen Vorstände eine positive Bilanz: Die Stiftung hat 5,5 Hektar Fläche für den Naturschutz neu erworben. Das Stiftungskapital konnte geringfügig um 16.000 Euro erhöht werden. Grundstücke in Bellheim und im Horbachtal wurden in zwei laufende Bodenordnungsverfahren eingebracht, um sie in besseren räumlichen Zusammenhang zu tauschen. Die Stiftungsflächen wurden fachgerecht gepflegt und aufgewertet. Der Stiftungsrat hat dem Jahresabschluss 2023 und dem Bericht über die Erfüllung des Stiftungszweckes einstimmig zugestimmt.
Stiftungsvorstand Dieter Zeiß erinnerte beispielhaft an viele Erfolge für den Naturhaushalt und die Artenvielfalt vom Tümpelbau für Amphibien bis zu insektenreichen Wiesen, neuen Brutrevieren für verdrängte Feuchtgebietsvögel und wieder hergestellte Wanderkorridore in der intensiv genutzten Kulturlandschaft. Sein Stellvertreter Kurt von Nida erzeugte Gefühle des Stolzes im Saal mit einer kleinen Bildrevue von den Leistungen des NVS und seiner Aktiven in vielen Gemarkungen vom Rhein zum Pfälzerwald und dankte besonders für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit mit Kommunen und Verwaltungen.
Über die NVS NaturStiftung Südpfalz
Im Jahr 2014 wurde die NVS NaturStiftung Südpfalz vom Naturschutzverband Südpfalz e.V. (NVS) als Ewigkeitsstiftung gegründet, um darin Flächen und Kapital für die Natur zu sichern. Stiftung und Verein realisieren Naturschutzprojekte auf stiftungseigenen Flächen oder in Kooperation mit Gemeinden oder Landwirten zu den Themen Arten- und Biotopschutz, Biotopverbund oder natürlicher Wasserrückhalt als Beitrag zum Hochwasserschutz. Testamentarische Zustiftung Die Stiftung finanziert die Projekte mit Erträgen aus dem Stiftungskapital, Fördermitteln des Landes und Spenden. Der in den 1960er Jahren gegründete Verein unterstützt ehrenamtlich. Mit ihrer sogenannten „Aktion Südpfalz-Biotope“, einer Kooperation mit den Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße und der Stadt Landau, informiert, berät und schult die Stiftung Kommunen, Landwirte und Bürger zum Naturschutz. Stiftungsrat und -vorstand arbeiten ehrenamtlich, zudem beschäftigt die Stiftung vier hauptamtliche Mitarbeiter.
Deutsch-Französische Freundschaft und NVS NaturStiftung Südpfalz
Die Gemeinschaftsveranstaltung „Fest der deutsch-französischen Freundschaft“ in Bischwiller/Elsass am 21.1.2024 mit der Biodiversitätsoase Bischwiller, dem CASF und der NVS NaturStiftung Südpfalz hatte jetzt sehr angenehme Folgen. Sie hing mit der diesjährigen Verleihung des Deutsch-Französischen Freundschaftspreises 2024 zusammen.
JDie Organisatorin und Moderatorin dieser Veranstaltung rund um den Naturschutz in Kommunen, Veronique Kratz, erhielt am 29. Oktober diese sehr hohe Auszeichnung des deutschen Botschafters in Paris. In der Laudatio erwähnte die Generalkonsulin Heike Thiele beim Festakt in ihrer Residenz in Straßburg auch die Rolle der NVS NaturStiftung Südpfalz / Aktion Südpfalz-Biotope. In ihrer Rede dankte die geehrte Veronique Kratz auch den Gästen Regina und Kurt von Nida von der Geschäftsstelle in Kleinfischlingen für ihr Kommen. Diese Ehre erwiesen die Beiden in Vertretung der südpfälzischen Partner dieser unermüdlichen Naturschützerin und perfekten zweisprachigen Organisatorin sehr gerne.
In Vorbereitung auf die Fortsetzung der gemeinsamen Veranstaltungen im Mai 2025, dieses Mal auf der südpfälzischen Seite mit NVS-Naturschutzprojekten im Kleinfischlinger Raum, stellte Kurt von Nida der Generalkonsulin, Botschafterin und Ständigen Vertreterin im Europarat, Heike Thiele, die Notwendigkeit gemeinsam gedachter Naturschutzarbeit im geschlossenen Naturraum des Oberrheingrabens vor. Von Nida lobte die diesjährige Wahl eines ökologischen Themas, das die Preisträgerin besetzt. „Wann, wenn nicht endlich jetzt, müssen wir den Folgen des Klimawandels und des Verlusts der Artenvielfalt auch in diesen gemeinsamen Lebensräumen mit parallelen Anstrengungen besonders auf kommunaler Ebene etwas entgegensetzen.“ Thiele bestätigte die Dringlichkeit dieses Ansatzes. Auch Konsul Thomas Kern signalisierte argumentative Unterstützung der NVS-Projekte im Pamina-Raum und wies darauf hin, dass seit der Auslobung des Freundschaftspreises der europäischen Nachbarn 2008 jetzt nach vielen Würdigungen im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich zum ersten Mal die Ökologie hervorgehoben wurde. Mit Veronique Kratz und ihren Mitstreitern konnten jedenfalls schon weitere Einzelheiten zum nächsten Freundschaftsfest 2025 in der Südpfalz geplant werden.
Naturschutzverband Südpfalz (NVS) erbt mehrere Hunderttausend Euro
Zu Lebzeiten hat sie entschieden ihr Vermögen dem Naturschutzverband Südpfalz e.V. (NVS) zu vermachen. Im Februar 2024 ist die Erblasserin aus dem Landkreis Südliche Weinstraße nun verstorben. Sie war selbst jahrelang NVS-Mitglied und der Natur sehr verbunden. Der Verein sichert die Erbschaft in der dazugehörigen NVS NaturStiftung Südpfalz.
Jeder stellt sich irgendwann die Frage, was mit seinem Nachlass geschehen soll. „In meinem langen Leben wurde so viel Natur vor meiner Haustür zerstört“, bedauerte die Verstorbene einmal, „das, was noch übrig ist, muss für die nächsten Generationen bewahrt werden.“ Daher hat sie ihr Vermögen der Natur in ihrer Heimat vermacht. Dabei war es ihr Wunsch, dass die Stiftung es dort einsetzt, wo es am dringendsten gebraucht wird. Ihren Namen wollte sie dabei nicht erwähnt haben. Natürlich kann ein Nachlass aber auch gezielt einem oder mehreren Projekten gewidmet und der verstorbene Erblasser namentlich genannt werden. Es gibt viele Möglichkeiten.
„Wir sind sehr dankbar, dass sie den NVS in ihrem Testament bedacht hat“, sagt Kurt Garrecht, 1. ehrenamtlicher Vorsitzender des NVS, „das hilft uns enorm unsere Projekte zum Erhalt der Artenvielfalt in der Südpfalz vorantreiben zu können.“ Garrecht kommen sogleich die Erweiterung von Streuobstwiesen mit alten Obstsorten, die Anlage von Tümpeln für Amphibien oder der sogenannte Biotopverbund, bei dem es um die Vernetzung von Lebensräumen geht, in den Sinn. „Es gibt so viel zu tun für die Natur“, sagt der Biologe und Landschaftsarchitekt.
Die Verstorbene hat dem Verein eine mittlere sechsstellige Summe hinterlassen. Der Verein überträgt die Erbschaft ins Stiftungskapital der dazugehörigen NVS NaturStiftung Südpfalz. Diese legt das Kapital sicher an und setzt die Erträge daraus in ihren regionalen Naturschutzprojekten ein. „Die Erbschaft selbst bleibt mit dem eingebrachten Kapital im Stiftungskapital erhalten“, sagt Dieter Zeiß, 1. Vorstand der Stiftung und ehemaliger Bank-Vorstand. „Unsere Stiftung ist eine Ewigkeitsstiftung“, erklärt er weiter „sie kann in der Regel nicht aufgelöst werden“. Der Nachlass der Verstorbenen arbeitet also auf ewig für die Natur. Und das in voller Höhe. Denn da Verein und Stiftung gemeinnützig sind, fällt keine Erbschaftssteuer an.
NVS arbeitet eng mit Gemeinden und Landwirten zusammen
Den Naturschutzverband Südpfalz e.V. gibt es seit den 1960er Jahren. Seine Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich für die Tier- und Pflanzenwelt in der Südpfalz. Im Jahr 2014 gründete der Verein die NVS NaturStiftung Südpfalz um darin Flächen und Kapital nachhaltig für die Natur zu sichern. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, noch bestehende Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten und neue anzulegen. Denn in der intensiv genutzten Kulturlandschaft sind diese in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert worden, das Lebensraummosaik von einst ist verschwunden.
Auf den eigenen Flächen, aber auch auf Gemeindeflächen oder in Kooperation mit Landwirten setzt sie daher verschiedene Naturschutzprojekte um zu den Themen Arten- und Biotopschutz, Biotopverbund oder natürlicher Wasserrückhalt als Beitrag zum Hochwasserschutz. Die Projekte finanziert sie mit Erträgen aus dem Stiftungskapital, mit Fördermitteln des Landes und Spenden. Mit ihrer sogenannten „Aktion Südpfalz-Biotope“, einer Kooperation mit den Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße, informiert, berät und schult sie zudem Kommunen, Landwirte und Bürger zum Naturschutz.
—
Sie interessieren sich für die Möglichkeiten einer Testamentsspende und haben Fragen dazu? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.
Weitere Infos zu unseren Projekten und die Stiftungssatzung finden Sie unter www.nvs-natur-stiftung.de.
Kontakt: NVS NaturStiftung Südpfalz, Niedergasse 5, 67483 Kleinfischlingen, 06347 – 47 38 878, suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de, www.nvs-natur-stiftung.de
NVS NaturStiftung Südpfalz sichert Streuobstwiese für Natur
Anfang 2023 hat die NVS NaturStiftung eine 6200 Quadratmeter große Streuobstwiese im fünf Kilometer nordwestlich von Landau gelegenen Böchingen erworben. Ziel ist den ökologisch wertvollen Lebensraum langfristig für Tiere und Pflanzen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die Wiese wird ehrenamtlich vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) gepflegt. Die Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) hat den Kauf mit 5.000 Euro zu 73 Prozent gefördert.
Auf der neuen Streuobstwiese der NVS NaturStiftung in Böchingen stehen alte Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Mirabellen-, Pflaumen- und Quittenbäume sowie Walnuss- und Mandelbäume. 15 Apfelbäume wurden im Jahr 2024 neu gepflanzt. Die Obstbäume werden regelmäßig geschnitten, damit sie sich stabil und vital entwickeln. Denn mit zunehmendem Alter werden sie ökologisch immer wertvoller: Es bilden sich Höhlen, in denen Vögel wie Gartenrotschwanz, Steinkauz oder Wendehals brüten oder in die sich Fledermäuse zurückziehen. In den Baumkronen baut etwa der Buchfink gerne sein Nest und Gartenrotschwanz oder Baumpieper halten von hier Ausschau nach Beute. Für Kleinsäuger wie Siebenschläfer, Haselmaus oder Igel ist heruntergefallenes Obst eine wichtige Nahrungsquelle. Totholz und Schnittgut der Bäume bleiben auf der Fläche und dienen als Lebensraum und Nisthilfen für Insekten.
Wiese arten- und blütenreich entwickeln
Die Wiese selbst wird nicht intensiv, sondern extensiv gepflegt: Sie wird zeitweise beweidet oder höchstens zweimal im Jahr gemäht, damit die Pflanzen blühen und neu aussamen können. Beim Mahdzeitpunkt werden die Lebenszyklen der darauf lebenden Tiere berücksichtigt. Nach einer Mahd wird das Schnittgut meist abgetragen, um dem Boden Nährstoffe zu entziehen. So kann sich die Wiese blüten- und artenreich entwickeln und zieht mit ihrem Angebot an Pollen und Nektar Insekten an, die selbst wiederum von Vögeln gefressen werden. Auf der Wiese gibt es bereits alte Totholzhaufen: Hier leben Ameisen, Asseln, Laufkäfer, Spinnen, Wildbienen, Eidechsen oder Blindschleichen und Vögel wie Zaunkönig und Rotkehlchen bauen darin ihre Nester. Ein weiterer Totholz- und zwei Steinhaufen wurden 2024 neu angelegt.
Eine Streuobstwiese ist eine Wiese, Weide oder Mähweide, auf der verstreut, hochstämmige Obstbäume ohne Pestizide und Dünger wachsen. Mit ihrem lockeren Baumbestand, Fallobst, Licht- und Schattenbereichen, Wiese und Totholz sind Streuobstwiesen sehr strukturreich, sodass hier viele Tiere und Pflanzen Lebensraum finden. Zum Streuobstbau zählen neben Streuobstwiesen auch Streuobstäcker, Obstalleen an Straßen, Einzelbäume oder Obstbäume in Hausgärten.
Über SNU und NVS NaturStiftung Südpfalz
Die SNU fördert Projekte des Natur- und Artenschutzes, der Flächensicherung und der Umweltbildung aus Erträgen des Stiftungskapitals sowie aus Zweckerträgen der Umweltlotterie BINGO! und der GlücksSpirale. Die NVS NaturStiftung Südpfalz wurde 2014 vom Naturschutzverband Südpfalz gegründet, um Flächen und Kapital für die Natur zu sichern. Mit Erträgen des Stiftungskapitals erwirbt sie neue Flächen für die Natur und setzt Projekte zu den Themen Arten- und Biotopschutz, Biotopverbund oder Hochwasserschutz um.
LEADER „Vom Rhein zum Wein“: Schild zum Schutz von Wildtieren mit 2.000 Euro gefördert
Mit dem Schild „Leinen können Leben retten“ werden Hundebesitzer auf die Brut- und Setzzeit im Frühling aufmerksam gemacht, in der Tiere besonders empfindlich auf Störungen reagieren. Die Herstellung der insgesamt 250 Schilder wird als ehrenamtliches Bürgerprojekt in der LEADER Region „Vom Rhein zum Wein“ mit 2.000 Euro gefördert. Antragsteller war die Kreisgruppe SÜW des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz mit Unterstützung der NVS NaturStiftung Südpfalz.
„Dass die Schilder Hundehalterinnen und -halter künftig auf ökologisch wertvolle Flächen aufmerksam machen, halte ich für sehr sinnvoll“, sagte Landrat Dietmar Seefeldt, der am Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch bei Kleinfischlingen das erste Schild enthüllte. Denn wer darüber Bescheid wisse, dass der eigene Vierbeiner dort zum Beispiel bodenbrütende Vogelarten erheblich stören könnte, der handele auch sehr wahrscheinlich verantwortungsvoll und lege an dieser Stelle die Leine an. „Verständnis füreinander bringt uns weiter als Verbote“, so der Leiter der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, an der auch die Untere Naturschutzbehörde und die Untere Jagdbehörde angesiedelt sind.
Die 250 Schilder werden im Rahmen des Projekts hergestellt und von den Kreisgruppen SÜW und Germersheim des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz sowie vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) ehrenamtlich in der LEADER-Region „Vom Rhein zum Wein“ aufgehängt. Zur Region gehören die Verbandsgemeinden Bellheim, Edenkoben, Lingenfeld, Maikammer, Rülzheim und die Stadt Germersheim.
Wiesenbrüter reagieren empfindlich auf Störungen
Die Auslaufstrecken der Vierbeiner führen oft an krautigen Weg- und Ackerrändern, an Böschungen, an Wiesen, an Ufern und an Waldrändern vorbei. Bodenbrüter sind auf solche letzten Reviere in der intensiv genutzten Kulturlandschaft angewiesen. Aber nicht nur Grauammern, Schafstelzen, Baumpieper, Sumpfrohrsänger, Rebhühner, Fasane nutzen hier die Deckung in den Hochstauden der Grenzflächen. Oft verlockt der Lebensraum einer Hecke mit Krautsaum auch weitere Vogelarten des Halboffenlands wie Goldammern, Dorngrasmücken, Schwarzkehlchen zum Nestbau in der Reichweite neugieriger Hunde. Beobachtet man die Fluchtreaktionen von Wachtel, Feldlerche, Kiebitz, Feldhase, auf einen großen Bewegungsradius der Hunde in den Feld- und Wiesenfluren, dann versteht man sofort die Not und Gefahr für den hilflosen Nachwuchs von Arten, die nur noch 5 bis 10 Prozent der einstigen Bestände zu halten versuchen.
580 Brutreviere im Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch
Bei der Vorstellung des Hinweisschildes vor der Schilfkulisse erfuhren nicht nur Landrat Seefeldt mit Mitarbeitern, sondern auch der Vorsitzende der Kreisgruppe SÜW des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz, Klaus Walter und der Ortsbürgermeister Kleinfischlingens, Benno Wiebke, von den Vorständen und Mitarbeitern der NVS NaturStiftung Südpfalz, darunter die scheidende Ortsvorsteherin Regina von Nida, welche Bedeutung das Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch für den Artenschutz der Südpfalz hat. Immerhin brachte das Ergebnis des Vogelmonitorings 2023 die Zahl von 580 Brutrevieren in den 40 Hektar zutage. Die Sanierung und Pflege durch die NVS NaturStiftung Südpfalz im Rahmen des 15-jährigen EZG-Projekts hat damit schon einen großen Erfolg zu verbuchen. Ohne die Rücksicht der Hundehalter auf die Randbereiche und die Wechselbeziehungen mit den landwirtschaftlichen Flächen könnten jahraus-jahrein aber auch hier wieder Einbußen im Schutzgebiet entstehen.
Edeka fördert Wasserbüffel-Weide der NVS NaturStiftung Südpfalz mit 5.000 Euro
Die NVS NaturStiftung wurde im Naturschutzwettbewerb „Unsere Heimat und Natur“ von Edeka Südwest und der Stiftung NatureLife-International für ihre „Wilde Wasserbüffel-Weide“ bei Billigheim-Ingenheim ausgezeichnet. Die Weide ist Teil des Naturschutzprojekts „Billigheimer Bruch“, bei dem die NVS NaturStiftung als Pächterin zusammen mit dem Naturschutzverband Südpfalz (NVS) und in Abstimmung mit der Ortsgemeinde das Biotopmanagement verantwortet.
Dieter Zeiß, Vorstand NVS NaturStiftung, und Stefan Hey, Vorsitzender NVS-Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim, nahmen am 14. Juni 2024 an der Weide den symbolischen Scheck in Höhe von 5.000 Euro von Michaela Meyer, Geschäftsbereichsleiterin Nachhaltigkeit Edeka Südwest, und Benedikt Paul, Marktleiter Edeka-PAUL Billigheim-Ingenheim, entgegen. „Die Förderung hilft uns enorm, das Projekt voranzutreiben und die wertvollen Lebensräume langfristig zu sichern“, betonte Zeiß.
Mit dem Preisgeld wird die Weide und somit auch der Lebensraum für gefährdete Watvögel, wie Kiebitz und Bekassine erweitert: Damit die Büffel auch auf der anderen Seite des angrenzenden Bachs weiden können, wird eine Flachstelle zum Überqueren geschaffen, die den bis zu einer Tonne schweren Tieren dauerhaft standhält. „Wir freuen uns mit Stiftung und Verein über die Auszeichnung und sind stolz, dass es so viele Ehrenamtliche und so großartige Naturschutzprojekte in unserer Gemeinde gibt“, sagte Ortsbürgermeister Dietmar Pfister bei der Übergabe.
Edeka fördert 31 Projekte im Jahr 2024
Unterstützt wird der 2014 zum ersten Mal durchgeführte Wettbewerb auch von Kunden der Edeka Südwest: Denn ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Bio-Kräutertöpfen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ fließt in den Wettbewerb. Im Jahr 2024 werden 31 Projekte ausgezeichnet. Damit wurden seit 2014 insgesamt 268 Projekte mit rund 672.000 Euro unterstützt.
Lebensraum für gefährdete Arten bewahren
Die NVS NaturStiftung hat das 54 Hektar große Billigheimer Bruch von der Gemeinde Billigheim-Ingenheim seit 2020 für 30 Jahre gepachtet. Denn durch die Entwässerungen in den 1930er Jahren, Verbuschung und intensive Beweidung drohte es seinen ökologischen Wert als Lebensraum für gefährdete Offenland- und Feuchtgebietsarten immer mehr zu verlieren. Daher übernahm die Stiftung mit ehrenamtlicher Unterstützung des NVS und besonders seiner Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim das Biotopmanagement mit dem Ziel das alte Ökosystem mit seinem störungsanfälligen Beziehungsgeflecht wiederaufzubauen und den Charakter eines weiten, offenen Moorgebiets zu bewahren.
www.nvs-natur-stiftung.de/billigheimer-bruch
NVS NaturStiftung Südpfalz beim Demokratietag am KKG in Neustadt
Kurt von Nida, Vorstand der NVS NaturStiftung Südpfalz, war am 6. Juni 2024 zu Gast beim Demokratietag der 10. Klassen am Käthe-Kollwitz-Gymnasium (KKG) in Neustadt an der Weinstraße. In seinem Vortrag legte er den Schüler:innen ans Herz, die Chance in einer Demokratie mitzusprechen, wahrzunehmen und zeigte am Thema Naturschutz auf, an welchen Stellen in der Region aktuell Handlungsbedarf besteht und wie die Schüler hierauf Einfluss nehmen können.
Den Zehntklässler:innen standen am Demokratietag des KKG verschiedene Themen zur Auswahl. 15 Schüler:innen hatten sich für das Thema Naturschutz entschieden, das von Physik-Lehrer Sebastian Heupel und Geographie-Lehrerin Theresa Christ organisiert worden war.
„Tut nicht nur im eigenen Garten was für die Natur, sondern habt teil an den Entwicklungen in euren Gemarkungen und besonders auf den kommunalen Flächen in euren Wohnorten, den Gemeinschaftsbiotopen“, empfahl von Nida den Schüler:innen. Er schlug vor, sich mit Gleichgesinnten zu engagieren und sich bestehenden Naturschutzgruppen und Initiativen anzuschließen. „Nehmt eure Rechte auf Mitsprache wahr“, betonte er.
Naturschutz und Hochwasserschutz funktionieren Hand in Hand
Ausgehend von der Bedeutung der Kulturlandschaft für die Artenvielfalt erklärte der Naturschützer in seinem Vortrag wie Biotope durch Pflege aufgewertet werden. Auch das wichtige Zusammenwirken von Naturschutz und Hochwasserschutz wurde vorgestellt. In Hanglagen bremsen Böschungshecken, Krautsäume, Begrünungen und strukturreiche Gewässer den Starkregenabfluss, der die Siedlungsgebiete bedroht. In Talauen bilden Naturschutzflächen ideale Überschwemmungs- und Rückhaltemöglichkeiten bei Hochwasser. „Wir brauchen auch die Schwammfunktionen für einen günstigen Wasserhaushalt sowohl in Regen- als auch in Dürrephasen.“
Von Nida freute sich über das Interesse der Schüler am Naturschutz. Während er sich auf den Heimweg machte, ging es für die Schüler weiter auf Exkursion und zu einem praktischen Arbeitseinsatz.
Eine bunte Vielfalt entsteht, wenn kommunales Grünland nicht ständig gemulcht, sondern nur zweimal im Jahr gemäht wird. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
Der Naturschutzverband Südpfalz und die NVS NaturStiftung Südpfalz stellen seit vielen Jahren 90.000 qm Eigentumsfläche als Überschwemmungsfläche zur Verfügung: Bei beginnendem Hochwasser kann ein Teil des Wassers über einen Zufluss dorthin abfließen. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Blühende Graswege in Herxheim-Offenbach: Lebensraum für zahlreiche Arten
Das Summen und Brummen von Insekten erfüllt die Luft. Sie verweilen an den Nektarquellen der Frühblüher wie Kornblume, Wiesen-Salbei oder Erdrauch. In der hohen Vegetation finden Rebhühner Deckung und Grauammern erhöhte Singwarten, von wo aus sie ihren Gesang vortragen. Vier Kilometer Graswege zwischen Herxheim und Offenbach präsentieren sich in diesem Frühling lebendig und artenreich. Sie wurden 2023 im Rahmen des „HOffen-Projekts“ mit heimischen Blühmischungen aufgewertet. Das Projekt zielt darauf ab einen Biotopverbund in dem intensiv ackerbaulich genutzten Gebiet zu realisieren.
„Die Graswege sind nicht nur schön anzusehen, sondern von unschätzbarem Wert für die heimische Tierwelt“, erklärt Bastian Bayer, Projektleiter im HOffen-Projekt bei der NVS NaturStiftung Südpfalz. Denn durch die vier Kilometer lange Strecke werden Biotope vernetzt, Tiere können frei durch die Landschaft wandern und sich genetisch austauschen. In enger Zusammenarbeit mit den Herxheimer Landwirten werden die Graswege schonend gepflegt und selektiv gemäht, sodass die Pflanzen möglichst lange blühen. So bleibt ihre ökologische Bedeutung erhalten: Die Stauden können nach der Blüte Samen bilden und sich selbst aussäen. Dies bietet Nahrung, Lebensraum und Überwinterungsmöglichkeiten für zahlreiche Arten und garantiert den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Vegetation im nächsten Jahr.
Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand
„Das Graswege-Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können, um die Artenvielfalt zu fördern und dem Artensterben entgegenzuwirken“, freut sich Kurt Garrecht, 1. Vorsitzender des Naturschutzverband Südpfalz e.V. (NVS). Auch die Ortsgemeinde Herxheim hat die Aktion unterstützt. Zusammen mit den bereits in der Vergangenheit angelegten „Eh da-Flächen“ und weiteren Trittsteinbiotopen wie Hecken und brachliegenden Zwickeln werden mit den Graswegen wichtige Wanderstrecken geschaffen und die Lebensraumdichte und -vielfalt weiter erhöht. „Nur gemeinsam schaffen wir eine lebenswerte Umwelt für Mensch und Natur“, ist sich Hans Müller, aktiver Landwirt und Naturschützer aus Herxheim, sicher.
Das „HOffen-Projekt“ der NVS NaturStiftung Südpfalz zielt darauf ab einen Biotopverbund auf der intensiv ackerbaulich genutzten Herxheim-Offenbacher Lössplatte umzusetzen. Dabei sollen vorhandene Graswege, einzelne Böschungshecken und Krautsäume zusammen mit Blühstreifen und ökologischen Maßnahmen der Landwirtschaft Wanderkorridore bilden. Das Projekt wird von 2022 bis 2024 im Rahmen des Programms „Aktion Grün“ des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.
Wiesensalbei steht auf dem Grasweg zwischen Herxheim und Offenbach in voller Blüte. Foto: Bastian Bayer
Auch Kornblumen blühen jetzt auf den Graswegen. Foto: Bastian Bayer
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Rückblick: Natur-Aktiv- und Erlebnistag für Familien
Über 250 Besucher sind am 24. März 2024 zum „Natur-Aktiv- und Erlebnistag für Familien“ ins FLORUM nach Kleinfischlingen gekommen. Auch Dietmar Seefeldt, Landrat des Kreises Südliche Weinstraße, und Georg Kern, erster Beigordneter, waren zu Gast und informierten sich über die Inhalte der Veranstaltung unter dem Motto „Natur erleben, erfahren und gestalten“.
Es herrschte ein fröhliches und geschäftiges Treiben beim Naturtag 2024 in Kleinfischlingen. Im Erdgeschoss des FLORUM wummerten Bohrer und Akkuschrauber während Nisthilfen für Vögel und Wildbienen für den eigenen Garten oder Balkon gebaut wurden. Die passende Blühmischung als Nahrung für die Wildbienen gab´s gleich dazu. Dazwischen waren Vogelstimmen zu hören, die die Führungen durch die Vogel-Ausstellung untermalten. Und zwischendurch erklang immer wieder das Glöckchen, um den nächsten Programmpunkt im Obergeschoss anzukündigen: Nach dem Vorlesekino am Vormittag für Kinder, standen über den Tag ein Vortrag über Honigbienen und einer über den Schutz von Wildbienen auf dem Programm. Dazwischen polterte es immer mal wieder gehörig, wenn der Turm beim Riesenjenga in der Spielecke einstürzte.
Auch die Malstation und der Umweltbildungskoffer erfreuten sich regem Interesse. Zahlreiche Kindergärten und Schulen nutzen die Gelegenheit den Koffer mit seinen Büchern, Spielen und Bildkarten in Aktion zu begutachten, um den Einsatz in ihrer Einrichtung besser planen zu können. Besonders beliebt waren auch die Fühlstation und die Riechbar: Hier waren die Sinne von Groß und Klein gefordert, um etwa Zimt, Lavendel und Fenchel durch riechen oder Schafwolle, Leinsamen und Efeublätter durch tasten zu erraten. Für die Stärkung der aktiven Kinderscharen sorgte der Pfälzerwald-Verein Roschbach.
Veranstalter sind zufrieden
„Wegen des schlechten Wetters mussten wir kurzfristig an mancher Stelle umdisponieren und improvisieren“, erzählt Kurt von Nida von der NVS NaturStiftung Südpfalz, eigentlich seien viel mehr Aktionen im Freien geplant gewesen. Trotz allem zeigen sich die Veranstalter zufrieden. “Die Resonanz war hervorragend“ freut sich von Nida. „Und die Leute waren super interessiert“, findet Michael Birkmeyer, Vorstand des Pfälzerwald-Vereins Roschbach. „Was will man mehr?“ Die beiden schmieden schon Pläne für den Naturtag 2025.
Der Naturtag wurde veranstaltet vom Pfälzerwald-Verein Roschbach, der Pollichia Edenkoben, der NVS NaturStiftung Südpfalz mit ihrer Aktion Südpfalz-Biotope und dem Förderverein für Kinder und Jugend Edesheim e.V. (KiJu) mit Unterstützung vom Förderverein zum Schutz von Natur und Landschaft SÜW. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung von der VR-Bank Südpfalz.
Fröhliches und geschäftiges Treiben beim Naturtag 2024 in Kleinfischlingen. Foto: Michael Birkmeyer
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Natur-Aktiv- und Erlebnistag für Familien
Natur erleben, erfahren und gestalten. Unter diesem Motto findet am Sonntag, 24. März 2024 von 10:30 bis 16:00 Uhr im FLORUM in Kleinfischlingen der Natur-Aktiv- und Erlebnistag für Familien statt. Der Eintritt ist frei. Veranstalter sind der Pfälzerwald-Verein (PWV) Roschbach, die Pollichia Edenkoben, die NVS NaturStiftung Südpfalz mit ihrer Aktion Südpfalz-Biotope und der Förderverein für Kinder und Jugend Edesheim e.V. (KiJu). Unterstützt wird die Veranstaltung vom Förderverein zum Schutz von Natur und Landschaft SÜW.
Nach der Begrüßung um 10:30 Uhr können die großen und kleinen Besucher in einem bunten Programm viel über die Natur erfahren, Nützliches für die Natur gestalten und vor allem die Natur mit fast allen Sinnen erleben. Kleine Handwerker und Bastler können gegen einen geringen Unkostenbeitrag Nisthilfen für Wildbienen und Vogelnistkästen bauen und damit im eigenen Garten die Tiere unterstützen und beobachten. In jeweils 15-minütigen Rundgängen stehen Kräuter und Vogelstimmen und in der FLORUM-Ausstellung heimische Vögel im Mittelpunkt. Die Rundgänge werden den ganzen Tag über je nach Witterung und Nachfrage angeboten. Das Vorlesekino mit dem Natursachbilderbuch zum Thema startet um 10:45 Uhr. Außerdem stehen um 11:30 Uhr ein Vortrag über Honigbienen und um 13:00 Uhr über Wildbienen auf dem Programm.
Malen, Spielen und Verpflegung, Test
Für kleine und große Künstler gibt’s eine Malstation, inklusive Tipps wie Vogel, Pflanze oder Blüte am einfachsten aufs Blatt gebracht werden. Und auch der Umweltbildungskoffer der NVS NaturStiftung Südpfalz mit seinen Büchern, Spielen und Bildkarten ist im Einsatz. Der Koffer kann von Kindergärten, Schulen und Vereinen ausgeliehen und an diesem Tag in Aktion begutachtet werden. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Die Veranstaltung wird finanziell unterstützt von der VR-Bank Südpfalz. Die Aufsicht für die Kinder führen die erwachsenen Begleiter.
Eckdaten:
Natur-Aktiv- und Erlebnistag für Familien
24. März 2024, 10:30 bis 16:00 Uhr
FLORUM, Niedergasse 5, 67483 Kleinfischlingen
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Schulung: Artenvielfalt steigern – Gezielte Pflege von Grünland und Gehölz in öffentlichem Besitz
Die Aktion Südpfalz-Biotope der NVS NaturStiftung Südpfalz veranstaltet am 5. März 2024, 08:30 – 11:30 Uhr im FLORUM in Kleinfischlingen die kostenlose Schulung „Artenvielfalt steigern: Gezielte Pflege von Grünland und Gehölz in öffentlichem Besitz“. Das Angebot richtet sich an Entscheidungsträger von Kommunen, Gemeindebedienstete und Dienstleister, die für Kommunen Pflegeaufträge übernehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich.
In der Schulung wird gezeigt, wie heimische Biotope auf kommunalen Flächen durch die entsprechende Pflege in ihrem ökologischen Wert optimiert und als Lebensraum einer Fülle an Tier- und Pflanzenarten gestaltet werden können. Denn Kommunen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den bedrohten heimischen Arten Lebensraum, Nahrungs- und Bruthabitat sowie Rückzugsflächen durch gezielte Pflegemaßnahmen bereitzustellen oder zurückzugeben und damit die Artenvielfalt zu steigern. Grünland – viermal im Jahr gemulcht – raubt dem Gros an Pflanzen die Chance auszusamen und stabile Bestände zu bilden. Übrig bleiben reine Graswege, die den nektarsuchenden Insekten nichts zu bieten haben. Hecken – komplett auf den Stock gesetzt – brauchen Jahre, um sich wieder zu geeigneten Brut- und Rückzugsmöglichkeiten zu entwickeln und dieselbe Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten beherbergen zu können.
Dieses Thema ist auch wichtig im Hinblick auf die Umsetzung des Biotopverbunds in der Südpfalz. Graswege und ihre blühenden Ränder sowie Böschungshecken und Krautsäume spielen als Teil der Wanderkorridore für die Tierwelt in der Weinbergs- und Ackerlandschaft eine entscheidende Rolle. Infos zum Biotopverbund Südpfalz und Vorschläge für die Gemarkung Ihrer Kommune finden Sie unter https://aktion-suedpfalz-biotope.de/karte-biotopverbund.
Eckdaten:
Termin: Dienstag, 5.3.2024, 08:30 – 11:30 Uhr
Ort: FLORUM, Niedergasse 3, 67483 Kleinfischlingen
Anmeldung: per E-Mail an suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de oder Tel.: 06 347 – 473 88 78
Referenten: Kurt von Nida & Bastian Bayer (NVS NaturStiftung Südpfalz), Kurt Garrecht (Naturschutzverband Südpfalz (NVS)
Zielgruppe:
Entscheidungsträger von Kommunen,
Gemeindebedienstete,
Dienstleister, die für Kommunen Pflegeaufträge übernehmen
Themen:
Grünlandpflege von Streuobstwiesen, Ausgleichsflächen, Wegrändern, Graswegen und Säumen,
Heckenpflege,
Graben- und Uferpflege,
Obstbaumschnitt
Die Schulung ist ein Baustein der Mitmachaktion „Unsre Biotope – ME(H)R MACHEN MIT!“ der Aktion Südpfalz-Biotope, die im Jahr 2021 gestartet ist.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Rückblick: Fest der deutsch-französischen Freundschaft mit Aktionen zur Biodiversität
Über 180 Besucher haben am 21. Januar 2024 die deutsch-französische Freundschaft rund um die Themen Natur, Umwelt und Biodiversität in Bischwiller im Elsass gefeiert. Unter den Besuchern im Lycée professionnel Philippe Charles Goulden waren Dietmar Seefeldt, Landrat Kreis Südliche Weinstraße (SÜW), Stefan Dörr, deutscher Konsul in Strasbourg, Michèle Muller, 1. Beigeordnete des Bürgermeisters von Bischwiller und Patrice Harster, Geschäftsführer des Eurodistrikt PAMINA.
„Natur- und Klimaschutz sind wichtige Themen, die nicht vor Grenzen halt machen“, betonte Dietmar Seefeldt, Landrat des Kreises SÜW und dankte den Anwesenden aus dem Elsass, Baden und der Südpfalz für ihr Engagement. Die drei Regionen liegen im selben Naturraum und stehen damit vor denselben Herausforderungen Wege zu finden, dem Verlust an Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit entgegenzuwirken und sich an die immer weiter absinkenden Grundwasserstände und die damit verbundenen Veränderungen im gesamten Wasserhaushalt anzupassen und wo möglich gegenzusteuern.
Biodiversität durch Landschaftspflege fördern
In zweisprachigen Vorträgen informierten sich die Teilnehmer über das Thema Biodiversität. Meike Wagner und Bastian Bayer von der NVS NaturStiftung Südpfalz stellten in ihrem Vortrag verschiedene Projekte der Stiftung wie das Billigheimer Bruch oder den südpfälzischen Biotopverbund vor und zeigten, worauf bei der Pflege kommunaler Flächen zu achten ist, um die Vielfalt an Lebensräumen und Arten zu steigern. Dr. Volker Späth vom Verein für Umweltschutz und Landschaftspflege Ötigheim präsentierte Beispiele aus der Arbeit des Vereins in Baden und Sébastien Heim, der Gemeinden zur naturschutzfachlichen Pflege berät, erklärte, wie er seinen Garten „Hymenoptéra“ in Obersteinbach im Elsass pflegt und demonstrierte an zahlreichen Bildern wie sich die Artenvielfalt dadurch über die Jahre gesteigert hat.
Aussteller informieren über Naturschutz und Biodiversität
Weiterhin gab es verschiedene Infostände: Die Biodiversitätsoase Bischwiller präsentierte ihr Projekt, das von Guy und Véronique Kratz ins Leben gerufen wurde und bei dem ein artenreicher Garten zur Umweltbildung entwickelt wird. Der Verein Nature et Environnement Herrlisheim Offendorf stellte verschiedene Arten von Nistkästen aus, die Bischwiller Imker berichteten über Bienen und Honigherstellung und Simone Seiler hatte das Thema Wildpflanzen dabei. Die NVS NaturStiftung Südpfalz und der Naturschutzverband Südpfalz informierten über ihre Arbeit und stellten ihren Umweltbildungskoffer vor, der von Kindergärten, Schulen und Vereinen ausgeliehen werden kann. Naturfotografien wurden von Bastian Bayer, Gabriel Hausstätter und Jeannot Laas ausgestellt. Abgerundet wurde das Programm durch Tanz, Musik und französisches Fingerfood.
Mit einem Ehrenwein begrüßte Kratz alle Besucher und ganz besonders die Ehrengäste Vincent Thiébault, Abgeordneter in der Nationalversammlung, Patrice Harster, Generaldirektor der Verwaltung des Eurodistrikts PAMINA, Michel Lorentz, Conseiller der Gebietskörperschaft Elsass und Bürgermeister von Roeschwoog, Michèle Muller, 1. Beigeordnete des Bürgermeisters von Bischwiller, Dietmar Seefeldt, Landrat des Kreises Südliche Weinstraße, Stefan Dörr, deutscher Konsul in Strasbourg, Thomas Bossert, Vorstand der Bürgerstiftung Hornberg, Vorsitzender des Historischen Vereins Hornberg und zertifizierter Schwarzwald-Guide und dankte Marc Winzer, Bürgermeister von Hornberg, der nicht persönlich dabei sein konnte, für sein übermitteltes Grußwort.
Für das Jahr 2025 ist ein gemeinsamer Tag in der Südpfalz geplant. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Biodiversitätsoase Bischwiller, dem Verein für Soziales und Familien CASF Bischwiller und der NVS NaturStiftung Südpfalz mit ihrer AktionSüdpfalz-Biotope. Partner waren der Deutsch-Französische Bürgerfonds, die Gebietskörperschaft Elsass und sowie die Stadt Bischwiller.
Veronique Kratz von der Biodiversitätsoase Bischwiller begrüßt die Gäste.
Véronique Kratz begrüßt Dietmar Seefeldt, Landrat Kreis Südliche Weinstraße.
Bastian Bayer und Meike Wagner von der NVS NaturStiftung Südpfalz mit ihrem Vortrag „Förderung der Biodiversität durch Landschaftspflege“.
Am Stand der NVS NaturStiftung Südpfalz.
Fotos: Oasis de Biodiversité/ CASF/ Bastian Bayer
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Fest der deutsch-französischen Freundschaft mit Aktionen zur Biodiversität
Am Sonntag, 21. Januar 2024, 9:30 bis 17:00 Uhr veranstaltet der Verein für Soziales und Familien CASF Bischwiller mit der NVS NaturStiftung und ihrer Aktion Südpfalz-Biotope das Fest der deutsch-französischen Freundschaft mit Aktionen zur Biodiversität. Im Zentrum steht die Landschaftspflege auf kommunalen Flächen mit vielen Erkenntnissen auch für Privateigentümer. Anmeldung erforderlich.
Die Veranstaltung leistet einen wichtigen Beitrag zum Schulterschluss zwischen den elsässischen und südpfälzischen Bemühungen in der Anpassung an den Klimawandel in der gemeinsamen Oberrheinebene. Es geht um den Wasserhaushalt, um Bodenfruchtbarkeit, um Biodiversität. Die Landkreise der Südpfalz unterstützen das Projekt auch mit Präsenz.
Eckdaten:
Termin: 21. Januar 2024, 9:30 – 17:00 Uhr
Ort: Lycée professionnel Philippe Charles Goulden, 2 r Piscine, 67240 Bischwiller, Frankreich
Anmeldung: Bis 15.01.2024 bei NVS NaturStiftung Südpfalz, Tel.: 06347 – 473 88 78, E-Mail: suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de
Fahrgemeinschaften: Planung unter https://nuudel.digitalcourage.de/7KromHn9YzTT5mTA
Programm: Flyer_Fest der deutsch-französichen Freundschaft mit Aktionen zur Biodiversität
Ergänzend dazu: Meike Wagner und Bastian Bayer von der NVS NaturStiftung Südpfalz präsentieren von 10:00 bis 12:00 Uhr die zweisprachige Schulung „Förderung der Biodiversität durch Landschaftspflege“, der Verein für Umweltschutz und Landschaftspflege Ötigheim trägt Beispiele zur Landschaftspflege aus Ötigheim/ Baden vor.
Für das Jahr 2025 ist ein gemeinsamer Tag in der Südpfalz angedacht.
Kontakt: NVS NaturStiftung Südpfalz, Niedergasse 5, 67483 Kleinfischlingen, Tel.: 06347 – 473 88 78, E-Mail: suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Jetzt ausleihen: Umweltbildungskoffer der NVS NaturStiftung Südpfalz
Der „Spetzi Umweltbildungs- und Spielekoffer“ vermittelt Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter spielerisch Wissen über die Natur in der Südpfalz. Der 30-teilige Koffer mit Büchern, Spielen und Bildkarten kann von Kindergärten, Grundschulen oder Vereinen in der Region kostenlos ausgeliehen werden. Die NVS NaturStiftung Südpfalz gibt eine Einführung in die Arbeit mit dem Koffer und unterstützt bei Bedarf die Umweltbildungsarbeit mit den Kindern vor Ort.
Mit dem Umweltbildungskoffer vertiefen die Kinder ihre Kenntnisse über die Natur vor ihrer Haustür. Immer dabei ist Vogel „Spetzi“, ein Neuntöter, der die Kinder mitnimmt auf Entdeckungstour. Mit ihm lernen sie spielerisch für die Region typische Tiere und Pflanzen mit ihren Lebensräumen kennen, erfahren, warum manche von ihnen bedroht sind und was jeder dafür tun kann, sie zu schützen.
„Der Naturschutz ist mir ein Herzensanliegen, denn gesunde Menschen kann es nur in einer gesunden Natur und Umwelt geben“, sagt Ärztin Dr. Beate Nida-Fuhrmann von der NVS NaturStiftung, die den Koffer entwickelt hat. „Sehen, hören, entdecken, spielen – die Materialien im Koffer sprechen die Kinder auf unterschiedlichste Art an“, erklärt Meike Wagner vom Umweltbildungsteam der Stiftung, das erleichtere das Lernen. Die Umweltwissenschaftlerin und angehende Pädagogin unterstützt bei Bedarf die Arbeit mit dem Koffer in Schulen und Kindergärten.
Umweltbildungskoffer mit VR-Stiftungspreis „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet
Für das Projekt „Spetzi Umweltbildungs- und Spielekoffer“ wurde die NVS NaturStiftung Südpfalz im Mai 2023 mit dem VR-Stiftungspreis „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. Sie war einer von zehn Gewinnern und erhielt 1.000 Euro des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preis der Stiftung der VR-Bank Südpfalz. Das Preisgeld ist in die Kosten für den Druck der bisherigen Materialien geflossen. Die weitere Finanzierung erfolgt über Spenden.
Der Koffer enthält überwiegend von der NVS NaturStiftung gestaltete Materialien mit Naturfotografien aus der Südpfalz. Außerdem wurden Soundbücher zu Vogelstimmen vom Coppenrath Verlag und Malbücher von Kunsthistorikerin Dr. Anke Sommer kostenlos zur Verfügung gestellt. Ergänzt wurde er mit weiteren themenbezogenen Sach- und Sticker-Büchern der Verlage Usborne und Edition Michael Fischer. Das Angebot im Koffer wird stetig erweitert.
Der kleine Neuntöter Spetzi ist Teil des Logos der Aktion Südpfalz-Biotope, einem Geschäftsbereich der NVS NaturStiftung Südpfalz. Neuntöter leben im sogenannten Halboffenland, also auf offenen, insektenreichen Wiesen mit Hecken und Gehölzen. Die Stiftung setzt sich dafür ein, solche und andere Lebensräume für Tiere und Pflanzen in der Südpfalz zu erhalten.
Kontakt: NVS NaturStiftung Südpfalz, Niedergasse 5, 67483 Kleinfischlingen, Tel.: 06347 – 473 88 78,
E-Mail: suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de
Spielerisch die Natur entdecken mit dem „Spetzi Umweltbildungs- und Spielekoffer“ für Kinder von 3 bis 10 Jahre. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
Inhalt des Spetzi Umweltbildungs- und Spielekoffers:
Wenn nicht anders vermerkt, wurden die Materialien von der NVS NaturStiftung Südpfalz erstellt
Bücher:
• Reihe „Mit Spetzi die wunderschöne Natur entdecken“: „Spetzi besucht den Grünfink“, „Spetzi besucht die Blaumeise“, „Spetzi besucht den Buchfink“, „Spetzi besucht das Rohtkehlchen“, „Spetzi besucht den Storch“, „Spetzi besucht die wasserliebenden Vögel“, „Spetzi entdeckt die Vögel im Winter“,“Spetzi besucht das Billigheimer Bruch“, „Spetzi entdeckt die Wildtiere“, „Spetzi entdeckt den Wald“, „Bedeutung des Waldes“, Aufbau des Waldes“
• Reihe „Spetzi will´s wissen“: „Insektenfreundlicher Garten“, „Wo fühlen sich Insekten wohl“, „Wo fühlen sich Vögel wohl“
• „Blüten der Südpfalz“, „Vögel der Südpfalz“
• Soundbücher „Vögel im Winter bei dir zu Gast“ und „Vögel in unserem Garten“, Coppenrath Verlag
• „Naturführer Vögel“, Usborne Verlag
• „Mein Sachstickerbuch Natur“, Verlag Edition Michael Fischer
• „Früchtchen und Blätter von Bäumen“, Anke Sommer
• In Arbeit: Buchreihe „Spetzi packt an“
Spiele
• Vogel-Memory
• Vogel-Quartett
• Vogel-Puzzle
Bildkarten
• Spetzi (be-)sucht seine Freunde: Suchbilder Insekten
• Bildkarten Vögel
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Landräte Brechtel und Seefeldt übergeben Kreiszuwendungen an NVS NaturStiftung
Die NVS NaturStiftung Südpfalz erhält für das Haushalts- und Geschäftsjahr 2023 vom Landkreis Südliche Weinstraße eine Zuwendung in Höhe von 30.000 Euro, vom Landkreis Germersheim in Höhe von 20.000 Euro. Die Zuwendungsbescheide haben Landrat Dr. Fritz Brechtel und Landrat Dietmar Seefeldt den Vorsitzenden der Stiftung anlässlich der Stiftungsratssitzung am 19. September 2023 in Kleinfischlingen überreicht.
Die Zuwendungen der Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim an die NVS NaturStiftung Südpfalz sind zweckgebunden und sollen zur Deckung der Personalkosten in der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen verwendet werden. Im Rahmen der Übergabe bezeichnete Landrat Seefeldt die Stiftung als „Treiber im Naturschutz“ in der Südpfalz und Landrat Dr. Brechtel hob ihre vielfältigen Projekte hervor, unter denen einige Leuchtturm-Projekte zu finden seien. Dieter Zeiß, Vorstand der NVS NaturStiftung Südpfalz dankte im Namen der Stiftung und des Naturschutzverband Südpfalz (NVS) für die finanzielle Unterstützung. „Wir wollen gemeinsam mit Kommunen, Landkreisen, Landwirten und Ehrenamt etwas voranbringen“, betonte Zeiß, „ich bin mir sicher, dass wir einer guten Zukunft entgegengehen.“
Die Gebietskörperschaften Südliche Weinstraße, Germersheim und Landau haben im Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit der NVS NaturStiftung Südpfalz zu der hier angesiedelten Aktion Südpfalz-Biotope abgeschlossen. Diese sieht sich als Partner und Ergänzung des amtlichen Naturschutzes und realisiert zahlreiche Projekte, um Natur und Landschaft in der Südpfalz zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln.Bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide: (v.l.) Dietmar Seefeldt (Landrat Kreis Südliche Weinstraße), Dieter Zeiß (Vorstand NVS NaturStiftung Südpfalz), Dr. Rainer Tempel (Stiftungsratvorsitzender NVS NaturStiftung Südpfalz), Kurt Garrecht (Vorstand Naturschutzverband Südpfalz NVS), Kurt von Nida (Vorstand NVS NaturStiftung Südpfalz), Dr. Fritz Brechtel (Landrat Kreis Germersheim). Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Rückblick: Über 500 Besucher kommen zur Erlebnispfad-Einweihung ins Billigheimer Bruch“
„Wir müssen uns um unsere Natur kümmern. Wir sind ein Teil davon,“ sagte Schauspielerin Friederike Becht als Ehrengast bei der Veranstaltung am 2. September „ohne den Naturschutz gibt es uns irgendwann auch nicht mehr.“ Die Gemeinde Billigheim-Ingenheim, der Naturschutzverband Südpfalz (NVS) und die NVS NaturStiftung Südpfalz hatten eingeladen, um das Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch öffentlich vorzustellen und den Erlebnispfad einzuweihen.
Dietmar Pfister, Ortsbürgermeister von Billigheim-Ingenheim und Dieter Zeiß, Vorstand der NVS NaturStiftung Südpfalz, eröffneten auch im Namen von Kurt Garrecht, Vorsitzender des NVS und Stefan Hey, Vorsitzender der NVS-Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim die Veranstaltung und führten durch den offiziellen Programmteil mit verschiedenen Grußworten und Redebeiträgen. „Natur- und Umweltschutz sollten auf lange Zeit angelegt sein,“ sagte Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in seinem Grußwort, dies sei hier hervorragend gelungen. Die NVS NaturStiftung hat das Billigheimer Bruch im Jahr 2020 von der Gemeinde Billigheim-Ingenheim für 30 Jahre gepachtet und mit ehrenamtlicher Unterstützung des NVS das Biotopmanagement übernommen. Denn durch die Entwässerungen in den 1930er Jahren, Verbuschung und teilweise intensive Nutzung drohte das Gebiet seinen ökologischen Wert immer mehr zu verlieren.
Das Billigheimer Bruch liegt etwa 13 Kilometer südlich von Landau. In seinen wechselfeuchten Wiesen, Fließ- und Stillgewässern, Schilfgebieten, Äckern, Weiden und Sumpfwäldchen finden zahlreiche Tiere Lebensraum und dank des Strukturreichtums, der Größe des Gebiets von 54 Hektar und der langen Projektlaufzeit können sich funktionierende ökologische Wechselbeziehungen entwickeln. Schirmherr Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz hob die landesweite Bedeutung des Projekts hervor, aufgrund seiner Größe und der Zusammenarbeit von Akteuren aus Naturschutz, Politik und Landwirtschaft. „Natur- und Umweltschutz ist nicht das, was der andere macht, jeder kann etwas tun“, betonte er.
Wie Tourismus und Naturschutz zusammengehen
Der etwa 300 Meter lange, neue Erlebnispfad der Gemeinde Billigheim-Ingenheim mit acht Stationen liegt am Rande des Bruchs. Er informiert aus der Distanz über die verschiedenen Lebensräume und ihre Bewohner, um diese sensiblen Bereiche nicht zu stören. „Die Schönheit der Natur sehen und erleben, sie aber nicht belasten – das Billigheimer Bruch ist ein hervorragendes Beispiel, wie Naturschutz und Tourismus zusammengehen,“ sagte Torsten Blank, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land.
In den artenreichen Blühwiesen des Bruchs finden zahlreiche Insekten Nahrung, von denen sich wiederum Vögel und Amphibien ernähren. Über 120 Vogelarten wurden beobachtet, darunter auch gefährdete Rote-Liste-Arten wie Bekassine, Kiebitz, Rohrweihe oder Wendehals. Die Vogelwelt ist auf solche Rückzugsgebiete in der meist intensiv genutzten Landschaft angewiesen zum Brüten, Rasten während des Vogelzugs oder Überwintern.
Da es nicht viele Wasserflächen in der Verbandsgemeinde Landau-Land gäbe, komme den Gewässern dritter Ordnung, zu denen die Bäche und Gräben im Billigheimer Bruch zählen, ein besonderer ökologischer Wert zu, erklärte Blank weiter. „Wir als Verbandsgemeinde werden dazu beitragen diese zu fördern und zu erhalten,“ versprach er. Dazu kommen ganzjährige Laichtümpel und temporäre Stillgewässer, die den Lebensraum für Amphibien, Ringelnattern oder Libellen weiter ergänzen. Neben der ökologischen Bedeutung der Gewässer kommt dem Bruch durch seine Lage und geologische Beschaffenheit auch eine wichtige Rolle zu bei der Neubildung von Grundwasser und als Retentionsraum im Falle von Hochwasser.
Naturschutz und Landwirtschaft stehen sich nicht gegenüber
Der Erlebnispfad gibt weiterhin einen Einblick in die Geschichte des Bruchs oder zeigt wie Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Die Flächen werden nicht intensiv, sondern extensiv bewirtschaftet. So sind auf den Ackerflächen Arten der „alten“ Kulturlandschaft wie Kiebitz, Rebhuhn oder Feldlerche anzutreffen. Auf einem Teil der Wiesen weiden Wasserbüffel. Sie ersparen das Mähen, verhindern, dass die Wiesen verbuschen und halten Wasserflächen frei als Lebensraum für bodenbrütende Vögel oder Amphibien.
„Wir wollen im Billigheimer Bruch zeigen, dass sich Naturschutz und Landwirtschaft nicht gegenüberstehen,“ erklärte Philipp Hoffmann von der Bauern- und Winzerschaft Billigheim-Ingenheim, die ebenfalls am Projekt mitwirkt. Denn gemeinsam könne man mehr erreichen. „Wir Bauern und Winzer kämpfen mit der Natur, aber leben auch von und mit ihr. Es ist uns wichtig, sie zu erhalten – dafür kämpfen wir auch,“ betonte Hoffmann. Man müsse der Landwirtschaft aber die Luft zum Atmen lassen, denn wenn es den Bauern gut gehe, sei auch Initiative vorhanden.
Auf Ersatzzahlungsgelder für Windräder nahm Dietmar Seefeldt, Landrat Kreis Südliche Weinstraße in seinem Grußwort Bezug. „Es ist wichtig, dass die Gelder vom Europäischen Parlament sinnvoll verteilt werden, denn es hängt ja europaweit alles zusammen,“ erklärte er. „Wir wollten, dass die Ersatzzahlungsgelder für Windräder in unserer Region auch hier verbleiben.“ Dies sei leider nicht immer gelungen, er hoffe aber, dies für weitere Windräder erreichen zu können.
Billigheimer Bruch über die Projektlaufzeit hinaus für Naturschutz erhalten
„Kommunen müssen Verantwortung für eine lebensfreundliche Zukunft übernehmen,“ sagte Pfister bei der Eröffnung. „Ich hoffe, das Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch ist Vorbild für andere Kommunen.“ Er und Zeiß sind sich einig, dass das Billigheimer Bruch dem Naturschutz auch über die 30 Jahre hinaus als naturnahe, offene Kulturlandschaft erhalten bleiben soll. „Ich bin zuversichtlich, dass das Potential für die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch für die Grundwasserneubildung und als Retentionsraum bei Hochwasser erkannt und weiter genutzt wird,“ erklärte Zeiß und dankte allen, die an diesem „wunderbaren Projekt“ mitwirken.
„Wir sind stolz auf die Anerkennung, die wir heute erfahren haben,“ sagte er nach der Veranstaltung. Über 500 Besucher waren im Laufe des Tages ins Bruch gekommen, um sich auf dem Erlebnispfad über das Projekt zu informieren. Bei sommerlichen Temperaturen rasteten viele noch mit Flammkuchen und kühlem Getränk im Schatten des Nussbaumwäldchens und schienen die besondere, wenn auch an diesem Tag etwas trubeligere Atmosphäre dieses Stückchens Natur zu genießen.
Finanziert wird das Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch aus Erträgen des Stiftungskapitals der NVS NaturStiftung und durch den NVS. Der Erlebnispfad der Gemeinde Billigheim-Ingenheim wurde gefördert mit Mitteln aus LEADER, dem Regionalentwicklungsprogramm der Europäischen Union.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Der Erlebnispfad ist eröffnet: Über 500 Besucher kommen im Laufe des Tages ins Billigheimer Bruch.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Dieter Zeiß (l.), Vorstand NVS NaturStiftung Südpfalz, und Dietmar Pfister, Ortsbürgermeister Billigheim-Ingenheim, führen durch den offiziellen Programmteil. © Babette Meyer
Schauspielerin Friederike Becht trägt das Gedicht „Blauer Schmetterling“ von Hermann Hesse vor.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
v.l.n.r.: Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz; Friederike Becht, Schauspielerin; Torsten Blank, Bürgermeister Verbandsgemeinde Landau-Land; Dieter Zeiss, Vorstand NVS NaturStiftung Südpfalz; Dietmar Seefeldt, Landrat Kreis Südliche Weinstraße; Dietmar Pfister, Ortsbürgermeister Billigheim-Ingenheim; Stefan Hey, Vorsitzender NVS-Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim; Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd; Kathrin Flory, Bürgermeisterin Verbandsgemeinde Bad Bergzabern. © NVS NaturStiftung Südpfalz
Philipp Hoffmann (r.), Bauern- und Winzerschaft Billigheim-Ingenheim, spricht über Landwirtschaft und Naturschutz. © Babette Meyer
Prof. Dr. Hanns Petillon, Stiftungsratsmitglied NVS NaturStiftung Südpfalz, stellt die Broschüre „Das Billigheimer Bruch – auf dem Weg zu einem kleinen Paradies“ vor, an deren Erstellung er maßgeblich beteiligt war.
© Babette Meyer
Im Nussbaumwäldchen. © Babette Meyer
Anfahrt: Billigheimer Bruch in 76831 Billigheim-Ingenheim, Zufahrt bis 76872 Hergersweiler möglich. Hier parken. Dann zu Fuß dem Billigheimer Weg ab Ortsausgang ca. 900 m nach Norden folgen.
Broschüre „Das Billigheimer Bruch – auf dem Weg zu einem kleinen Paradies“ mit vielen detaillierten Infos zu Lebensraum, Historie, Biotopmanagement, Ehrenamt sowie Tieren und Pflanzen im Bruch, € 5,00 zzgl. € 1,60 Versand. Überweisung unter Angabe der Versandadresse auf das Konto der NVS NaturStiftung Südpfalz bei der VR Bank SÜW-Wasgau IBAN DE60 5489 1300 0062 1630 03.
7. Deutsch-Französisches Naturfotofestival im Oktober/November 2023
Seit 2011 findet im zweijährigen Rhythmus in Bad Bergzabern und Wissembourg das große deutsch-französische Naturfotofestival statt, das in den letzten Jahren zu einem Publikumsmagnet für je 2000 bis 3000 begeisterte Besucher geworden ist.
Es ist das größte Fotofestival dieser Art in der Region, und in diesem Jahr präsentieren rund 50 sehr gute Naturfotografen aus der Pfalz und dem Elsass in Bad Bergzabern, Wissembourg und erstmals in diesem Jahr auch in Karlsruhe-Rappenwörth mehr als 500 großartige Naturfotos im Rahmen von mehreren Ausstellungen.
Das genaue Programm gibt´s hier: Programm-Deutsch-französisches-Naturfoto-Festival-23
Dazu gibt es etwa 15 Fotovorträge, Multivisionsshows und Naturfilme zu sehen, die von den Fotografen live präsentiert werden.
Last not least runden mehrere Workshops und ein Fotowettbewerb der beteiligten Ausstellungsfotografen das Festival ab.
Veranstalter sind die Maison de la Nature in Munchhausen/F und die NVS NaturStiftung Südpfalz.
Die Eckdaten des Festivals:
- 13. bis 15. Oktober: Bad Bergzabern (Haus des Gastes): Ausstellung und Vorträge
- 21. Oktober bis 12. November: erstmals dabei: Karlsruhe-Rappenwörth (Naturschutzzentrum): Vernissage und drei Wochen Dauerausstellung von etwa 40 Fotos
- 28. Oktober bis 1. November: Wissembourg (sieben große Ausstellungsräume): Ausstellungen und Vorträge
Die Fotografen und Veranstalter hoffen, mit den Naturfotos die Menschen für die Natur zu sensibilisieren und zu begeistern und Bewusstsein für den hohen Wert der uns umgebenden Natur zu schaffen und zu fördern.
Darüber hinaus ist es als grenzübergreifendes Festival ein Forum für die Pflege der Partnerschaft und Freundschaft zwischen den deutschen und französischen Fotografen und Besuchern.
Die Veranstalter und Fotografen laden zu diesem Festival ganz herzlich ein.
Ps: Gesucht werden noch Helferinnen und Helfer für Auf- und Abbau sowie als Kassierer in Wissembourg. Wer dazu bereit ist, bitte bei Pascal Gerold melden (Tel. 0033388865167) oder per mail: cinepascal@gmail.com
3. Platz Waldgeist Foto Jean Luc Heili
Vorstellung Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch & Einweihung Erlebnispfad
Am Samstag, 2. September 2023, von 10:00 bis 18:00 Uhr wird das Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch öffentlich vorgestellt und der Erlebnispfad eingeweiht. Der Erlebnispfad informiert über die vielfältigen Lebensräume im Bruch und ihre Bewohner. Schirmherr ist Alexander Schweitzer, Minister des Landes Rheinland-Pfalz. Das 54 Hektar große Projektgebiet liegt etwa 13 Kilometer südlich von Landau (Pfalz).
Um 10:00 Uhr eröffnen Dietmar Pfister, Ortsbürgermeister Billigheim-Ingenheim und Dieter Zeiß, Vorstand NVS NaturStiftung Südpfalz die Veranstaltung. Grußworte sprechen im Anschluss Minister Schweitzer, Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Dietmar Seefeld, Landrat Kreis Südliche Weinstraße und Torsten Blank, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land.
Das Billigheimer Bruch ist im Besitz der Gemeinde Billigheim-Ingenheim. Die NVS NaturStiftung Südpfalz hat die Flächen seit 2020 für 30 Jahre gepachtet. Sie verantwortet mit ehrenamtlicher Unterstützung des Naturschutzverband Südpfalz (NVS) und besonders seiner Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim das Biotopmanagement. Finanziert wird das Naturschutzprojekt aus Erträgen des Stiftungskapitals der NVS NaturStiftung Südpfalz und durch den NVS. Der Erlebnispfad der Gemeinde Billigheim-Ingenheim wurde gefördert mit Mitteln aus LEADER, dem Regionalentwicklungsprogramm der Europäischen Union.
Weitere Infos zum Projekt unter www.nvs-natur-stiftung.de/billigheimer-bruch
Eckdaten:
Samstag, 2. September 2023, 10:00 – 18:00 Uhr
Programm: Eröffnung, Grußworte, Erlebnispfad mit 8 Stationen, Kinderbereich: Spielend die Natur entdecken, Führungen, Getränke & Flammkuchen
Anfahrt: Billigheimer Bruch in 76831 Billigheim-Ingenheim, Zufahrt bis 76872 Hergersweiler möglich. Hier parken. Dann zu Fuß dem Billigheimer Weg ab Ortsausgang ca. 900 m nach Norden folgen.
Anfahrtsskizze & Übersichtsplan Erlebnispfad:
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Rückblick: Projektvorstellung Feuchtgebietslebensräume in Erlenbach
„Ich sehe hier eine bunte Mischung von Gästen: Politiker, Vertreter von Behörden, haupt- und ehrenamtliche Naturschützer, Landwirte, interessierte Bürger“, sagte Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim bei der Veranstaltung der NVS NaturStiftung Südpfalz am 20. Juni vor über 60 Teilnehmern. „Und genau so können wir die Natur am besten schützen, indem wir vielfältig zusammenarbeiten“. Er hob in seinem Grußwort zudem die besondere Artenvielfalt der Südpfalz hervor, die durch das Projekt weiter gefördert würde.
Auf den Feuchtwiesen zwischen Erlenbach und Mühlgraben entwickelt die NVS NaturStiftung Südpfalz weiter, was Emil Enzinger aus Erlenbach begonnen hatte: Ein Mosaik aus artenreichen Blühwiesen, Feuchtwiesen, Teichen, Säumen, Trockenmauern und Wald, um Lebensraum für Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger zu schaffen. Die Stiftung hat das vier Hektar große Gebiet im Jahr 2019 aus der Erbmasse von Enzinger erworben. „Emil Enzinger hat immer geschwärmt von den Wiesen“, erzählte Anette Kloos, Wegbegleiterin und Nachlassverwalterin des im Jahr 2018 Verstorbenen „und sich gewünscht, dass sie erhalten bleiben und an den Naturschutz gehen.“
Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Die Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bewilligte einen Förderantrag der NVS NaturStiftung, sodass der Erwerb der Fläche und ein Teil der Pflegekosten bis 2033 mit Mitteln aus Ersatzzahlungen (EZG) im Landkreis Germersheim finanziert werden kann. Ein Großteil der Pflege wird zudem ehrenamtlich vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) geleistet. Im ersten Schritt wurden wo nötig Bäume und Sträucher entfernt, um eine offene Auenlandschaft zu entwickeln oder zu erhalten. Im nächsten Schritt werden artenreiche Blühwiesen und Säume entwickelt, in denen Insekten Nahrung finden, von denen sich wiederum Vögel und Amphibien ernähren. Dank des Strukturreichtums und der Größe des Gebiets können sich so funktionierende ökologische Wechselbeziehungen entwickeln.
Nektarquelle zu unterschiedlichen Zeiten: Feuchtwiese und Streuobstwiese
In unmittelbarer Nachbarschaft erwarb die Stiftung im Jahr 1991 mit Erträgen aus Stiftungskapital zudem eine Streuobstwiese, die ehrenamtlich vom NVS gepflegt wird. Sie ist bereits sehr strukturreich mit lockerem Baumbestand, Fallobst, Licht- und Schattenbereichen, teils feuchten Wiesen, Mulden und Totholz, sodass hier Insekten, Spinnentiere, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger alles finden, was sie zum Leben brauchen. Aktuell wird sie mit Schafen beweidet. Da die Streuobstwiese und die nahe gelegene Feuchtwiese zu unterschiedlichen Zeiten gemäht werden, ergänzen sie sich optimal als Nektarquellen für Insekten. „Wer uns ehrenamtlich bei Mäh- oder Gehölzarbeiten unterstützen möchte, ist herzlich willkommen“, lud Kurt Garrecht, 1. Vorsitzender des NVS, die Zuhörer ein, als er das Projekt vorstellte.
Dieter Zeiß und Kurt von Nida, die ehrenamtlichen Vorstände der NVS NaturStiftung, freuten sich über die zahlreichen Gäste, die zur Veranstaltung gekommen waren, darunter Volker Poß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel und Maik Wünstel, Ortsbürgermeister von Erlenbach. „Wir konnten heute so viele Mitbürger von der Aufgabe überzeugen, die offenen Lebensräume unserer Kulturlandschaft ökologisch wieder aufzuwerten“, sagte von Nida nach der Veranstaltung.
Dieter Zeiß, 1. Vorsitzender NVS NaturStiftung Südpfalz, eröffnet die Projektvorstellung in Erlenbach.
Kurt von Nida, 2. Vorsitzender NVS NaturStiftung, betont wie wichtig es ist, Wiesen wiederzugewinnen und zu pflegen.
Maik Wünstel, Ortsbürgermeister Erlenbach, begrüßt die Gäste.
Dr. Fritz Brechtel, Landrat Kreis Germersheim, spricht ein Grußwort.
Volker Poß, Bürgermeister Verbandsgemeinde Kandel, bedankt sich für das Engagement und den Idealismus der NVS NaturStiftung.
Kurt Garrecht, 1. Vorsitzender Naturschutzverband Südpfalz (NVS), stellt das Projekt vor.
Die Teilnehmer besichtigen einen Teil des Projektgebiets.
Text und Bilder: © NVS NaturStiftung Südpfalz
Feuchtgebietslebensräume bei Erlenbach: NVS NaturStiftung Südpfalz stellt Projekt vor
Am Dienstag, den 20. Juni, 18 Uhr stellt die NVS NaturStiftung Südpfalz ihr Projekt „Gestaltung und Pflege von Feuchtgebietslebensräumen mit Streuobstwiese bei Erlenbach“ im Beisein von Landrat Dr. Fritz Brechtel öffentlich vor. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen daran teilzunehmen. Die Veranstaltung findet im Projektgebiet in Erlenbach bei Kandel statt.
Die NVS NaturStiftung Südpfalz hat 2019 östlich von Erlenbach bei Kandel über vier Hektar Fläche zwischen Erlenbach und Mühlgraben erworben. Hier wird ein Mosaik aus artenreichen Blühwiesen, Feuchtwiesen, Teichen, Säumen und Wald entwickelt, um Lebensraum insbesondere für Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger zu schaffen. Dies kann nur gelingen, wenn die Flächen ausgerichtet auf die Lebensraumansprüche gepflegt werden. Daher wurden im ersten Schritt wo nötig Bäume und Sträucher entfernt, um Offenland zu schaffen oder zu erhalten. Im nächsten Schritt werden artenreiche Blühwiesen und Säume entwickelt. Hier finden zahlreiche Insekten Nahrung, von denen sich wiederum Vögeln und Amphibien ernähren. Dank des Strukturreichtums und der Größe des Gebiets können sich so funktionierende ökologische Wechselbeziehungen entwickeln.
Die Stiftung kaufte die Flächen aus der Erbmasse von Emil Enzinger aus Erlenbach, ein im Jahr 2018 verstorbenes Mitglied des Naturschutzverband Südpfalz (NVS). Der Erwerb und ein Teil der Pflegekosten bis 2034 wird mit Mitteln aus Ersatzzahlungen (EZG) im Landkreis Germersheim finanziert. Ein Großteil der Pflege wird zudem ehrenamtlich vom NVS geleistet.
Nektarquelle zu unterschiedlichen Zeiten: Feuchtwiese und Streuobstwiese
In unmittelbarer Nachbarschaft besitzt die Stiftung seit 1991 eine Streuobstwiese, die ehrenamtlich vom NVS gepflegt wird. Sie ist bereits sehr strukturreich mit lockerem Baumbestand, Fallobst, Licht- und Schattenbereichen, teils feuchten Wiesen, Mulden und Totholz, sodass hier Insekten, Spinnentiere, Amphibien, Reptilien, Vögel und Kleinsäuger alles finden, was sie zum Leben brauchen. Aktuell wird sie zudem mit Schafen beweidet.
Das Zusammenspiel zwischen Feuchtlebensraum und Obstwiese hat eine hohe Bedeutung: Denn in unterschiedlichen Monaten werden abwechselnd Nektarquellen für Insekten an den benachbarten Standorten angeboten, da Streuobstwiese und Feuchtwiese zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemäht werden.
Veranstaltungseckdaten
Termin: Dienstag, 20. Juni 2023, 18:00 Uhr – 19:00 Uhr. Veranstaltungsort: 76872 Erlenbach bei Kandel, den Ort zu Fuß über die Hauptstraße Richtung Osten verlassen, nach ca. 400 m rechts abbiegen (1. Abzweigung), dann dem Weg ca. 100 m folgen. Parken: Am Ortsrand von Erlenbach, dann zu Fuß weiter
src=“https://www.nvs-natur-stiftung.de/wp-content/uploads/2023/06/Bild_Feuchtgebietslebensraeume-bei-Erlenbach-scaled.jpg“ alt=““ width=“2560px“ height=“1920px“ align=““>
Projektgebiet in Erlenbach bei Kandel. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Verdienstmedaille des Landes an Dieter Zeiß verliehen
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Dieter Zeiß, 1. Vorsitzender der NVS NaturStiftung Südpfalz, die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Naturschutz verliehen. Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, überreichte die Medaille in einer Feierstunde am 23. Mai 2023 in Neustadt an der Weinstraße.
Seit 10 Jahren bringt man in der gesamten Südpfalz den Namen Dieter Zeiß mit der konstruktiven Unterstützung des Naturhaushalts und einem praktischen Naturschutz in Lebensräumen zusammen. Die Aufgabe war dem heute Achtundsechzigjährigen schon als Zwanzigjähriger wichtig. Sein Berufsleben mit 30 Jahren Vorstandschaft bei der VR-Bank Südpfalz ließ ihm vorerst wenig Zeit für diese Aktivitäten. Trotzdem führte er den Ortsverein Billigheim-Ingenheim des Naturschutzverbands Südpfalz bis 2019.
Aber 2013 begann Zeiß mit der Gründung der NVS NaturStiftung Südpfalz. Der NVS, also der heute fünfzigjährige Naturschutzverband Südpfalz e.V., sollte seine damals 800 Grundstücke zur ewigen Sicherung in eine Stiftung übertragen. Diese immense Arbeit nahm Dieter Zeiß ab 2014 als 1. Stiftungsvorsitzender mit großer Sorgfalt und Fachwissen auf sich. Die vielen Feuchtwiesen, Teichbiotope, Wald, Streuobstwiesen, Äcker mit ökologischer Aufwertung vermehrte er um nochmal 20 Prozent und pachtete mittlerweile über 10 Prozent zur zielgerichteten Pflege hinzu.
Geschäftsbereich Aktion Südpfalz-Biotope 2018 ins Leben gerufen
Als 2018 die Aktion Südpfalz-Biotope in Zusammenarbeit mit den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße und der Stadt Landau ins Leben gerufen wurde, machte Zeiß sie zu einem Geschäftsbereich der Stiftung mit einer Reihe von hauptamtlichen Mitarbeitern aus den Bereichen Umweltwissenschaft und Biologie. Er scharte eine tatkräftige Truppe von Ehrenamtlern um sich herum vom Stiftungsrat über den Gesamtvorstand bis zu Mitstreitern des NVS e.V., der immer noch das Rückgrat mit seinen 1.700 Mitgliedern bildet.
Heute kann der Geehrte auf ein Tätigkeitsfeld blicken, wo die Aufwertung und Pflege von 1.000 eigenen Biotopflächen von Venningen bis Scheibenhardt bewältigt werden muss. Wo man die Kommunen der Südpfalz für Lebensräume sensibilisiert und in Schulungen zur Pflege der kommunalen Biotope anleitet. Wo man in knapp 20 aktuellen Sanierungs- und Naturschutzmodellprojekten selbst als Maßnahmenträger auftritt. Hierbei weiß die Aktion Südpfalz-Biotope öffentliche Förderungen der Pflege bis ins Jahr 2038 zu schätzen. Die Zusammenarbeit mit den Kreisen, Verbandsgemeinden und Ortsgemeinden ist meistens mitentscheidend. Die Bauern und Winzer werden ebenfalls ins Boot geholt. Denn derzeit steht zum Beispiel die Aufgabe eines Biotopverbunds auf der Herxheim-Offenbacher Lössplatte zwischen Insheim und Kuhardt im Vordergrund. Die Mitmachaktion „Unsre Biotope – Me h r machen mit“ bezieht gar alle Mitbürger mit ein.
Schenkungen sicher und zielgerichtet verwenden
Dieter Zeiß, obwohl er den Ruhestand mit seiner Frau Tilla genießen könnte, muss jeden Tag ein riesiges Arbeitspensum erledigen. Die große Verantwortung für das Stiftungsvermögen und die finanzielle Tragfähigkeit des weitgespannten „Unternehmens NaturStiftung“ inklusive seiner Aktion Südpfalz-Biotope braucht außerdem starke Schultern. Dass er auch noch parallel sechs Jahre Vorsitzender der Aktion Pfalzstorch war, macht deutlich, dass er vielen Aufgaben gerecht werden kann, die an ihn herangetragen werden. Dies gelingt nur mit großer Sorgfalt, ausgestrahlter Verlässlichkeit und ansteckender Hingabe, wie seine Mitstreiter bestätigen können.
Ganz wichtig ist Zeiß das Angebot als Stiftung, Schenkungen sicher und zielgerichtet zu verwenden, wie es sich verantwortungsvolle Bürger für ihren Nachlass oder Spenden wünschen, die einer hoffnungsvollen Zukunft der Natur und unserer natürlichen Lebensgrundlage zu Gute kommen sollen. Als ehemaliger Banker kennt er die Problematik der Vermächtnisgestaltung und die Hoffnung der Vererbenden auf wertvollen Einsatz ihrer Mittel.
Noch für weitere drei Jahre als Vorsitzender gewählt, wird Zeiß eine weitere Zunahme der Aufgaben akzeptieren müssen. Denn zu seinem Leidwesen werden die Eingriffe in unserer südpfälzischen Kulturlandschaft immer nachteiliger für die Lebensräume und Nahrungsketten. Er und die NVS Stiftung werden hier nicht ausweichen können. Aber noch dreißig Jahre wird sein Lieblingsprojekt bei Mühlhofen, das Billigheimer Bruch, ihm auch noch viel Freude bereiten.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Rückblick: Projektvorstellung „Ökologische Sanierung von Hohlwegen bei Freckenfeld“
„Was hier geschieht, hat bundesweite Bedeutung“, sagte Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim in seinem Grußwort bei der Veranstaltung der NVS NaturStiftung Südpfalz am 16. Mai vor über 40 Zuhörern. Die besondere Artenvielfalt und Naturausstattung der Südpfalz würde durch das Hohlwegprojekt gefördert und zudem sei es ein tolles Beispiel für die Verbindung von haupt- und ehrenamtlichem Naturschutz.
Das Projekt wird mit Ersatzzahlungen als Ausgleich für den Windpark Freckenfeld finanziert. „Wir haben uns immer gewünscht, dass die Ersatzzahlungen – zumindest teilweise – hier vor Ort eingesetzt werden“, betonte Volker Poss, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel. Dies sei mit diesem Naturschutzprojekt geschehen und würde die Maßnahmen für die Freckenfelder sichtbar und erlebbar machen, so Poss.
Die NVS NaturStiftung Südpfalz hatte im Frühjahr 2022 ausgewählte Abschnitte in vier Hohlwegen nördlich von Freckenfeld unter ökologischen Gesichtspunkten saniert, um wieder Lebensraum für Wildbienen, aber auch andere Tiere zu schaffen. Dabei wurden Steilwandbereiche freigelegt, wo nötig beschattende Gehölze zurückgeschnitten und die durch Erosion entstandenen Lößkeile entfernt, um die Steilwandflächen wieder zu vergrößern. In diese erste Phase des Projekts sind rund 72.000 Euro geflossen.
In Phase zwei werden blütenreiche Säume entwickelt
Jetzt beginnt die zweite Phase, in der die sanierten Steilwände bis 2035 gepflegt und im Umfeld blütenreiche Säume entwickelt werden, um das Nahrungsangebot für die Wildbienen zu vergrößern. Matthias Kitt, Biotopbetreuer des Landreises Germersheim und Wildbienen-Spezialist, geht davon aus, dass sich in den Hohlwegen bei Freckenfeld weit über 100 verschiedene Arten von Wildbienen ansiedeln könnten. Die genaue Entwicklung der Vorkommen wird sich bei den regelmäßigen Untersuchungen der Hohlwege in den nächsten Jahren zeigen.
Dieter Zeiß und Kurt von Nida, die ehrenamtlichen Vorstände der NVS NaturStiftung Südpfalz freuten sich über die Würdigung des Projekts durch die vielen politischen Vertreter. „Das macht Hoffnung auf weitere Unterstützung bei neuen Projekten in der Südpfalz“, sagte von Nida nach der Veranstaltung.
Über die NVS NaturStiftung Südpfalz
Die NVS NaturStiftung Südpfalz wurde im Jahr 2014 vom Naturschutzverband Südpfalz e.V. (NVS) gegründet, der sich seit über 60 Jahren für die Tier- und Pflanzenwelt der Südpfalz engagiert. Die Stiftung sichert für den Naturschutz wichtige Flächen, um sie zu erhalten oder in ökologisch wertvolle Lebensräume zu verwandeln. Als Stiftung bewahrt sie das geschaffene Naturerbe auch für nachfolgende Generationen.
Die Aktion Südpfalz-Biotope verwirklicht seit 2018 die Ziele der NVS NaturStiftung Südpfalz. Sie informiert, schult und berät zum Thema Naturschutz, vernetzt Lebensräume über die gesamte Südpfalz, koordiniert die Pflege der Stiftungsgrundstücke und arbeitet an zahlreichen Naturschutzprojekten.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Dieter Zeiß (links), Vorstand der NVS NaturStiftung Süfpfalz, und Martin Oswald, 1. Beigeordneter der Gemeinde Freckenfeld, begrüßen die Besucher in der Landauer Hohl. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Ökologische Hohlwegsanierung Freckenfeld: Projekt wird öffentlich vorgestellt
Am Dienstag, den 16. Mai, um 16 Uhr stellt die NVS NaturStiftung Südpfalz ihr Projekt „Ökologische Sanierung von Hohlwegen bei Freckenfeld“ im Beisein von Landrat Dr. Fritz Brechtel öffentlich vor. Ziel des Projekts ist, die Hohlwege wo möglich wieder in ökologisch wertvolle Lebensräume zu verwandeln. Die Veranstaltung findet an einer Steilwand in der Landauer Hohl bei Freckenfeld statt. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen daran teilzunehmen.
Viele Steilwände der südpfälzischen Hohlwege sind in den letzten Jahrzehnten zugewachsen und abgebrochen und haben dadurch ihre Bedeutung als Lebensraum vor allem für Wildbienen verloren. Die NVS NaturStiftung Südpfalz hat im Frühjahr 2022 Hohlwege bei Freckenfeld unter ökologischen Gesichtspunkten saniert und wird diese bis 2035 pflegen. Das Projekt wird mit Ersatzzahlungen als Ausgleich für den Windpark Freckenfeld finanziert.
Nach einer Begrüßung durch Dieter Zeiß, Vorstand der NVS NaturStiftung Südpfalz und Martin Oswald, 1. Beigeordneter des Gemeinderats Freckenfeld, werden Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Kreises Germersheim und Volker Poß, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kandel ein Grußwort sprechen. Im Anschluss stellt Kurt Garrecht vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) das Naturschutzprojekt vor und Matthias Kitt, Biotopbetreuer des Landkreises Germersheim, erläutert in Vortrag und Exkursion, die Bedeutung von Hohlwegen für Wildbienen.
Veranstaltungsort: Landauer Hohl, 76872 Freckenfeld, an einer Steilwand ca. 750 m nach Ortsausgang Freckenfeld Richtung Norden, Parken: NVS-Streuobstwiese am Bahndamm, 76872 Freckenfeld, Anfahrt über die Landauer Hohl, ca. 900 m nach Ortsausgang Freckenfeld Richtung Norden
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Steilwand in der Landauer Hohl bei Freckenfeld. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
NVS NaturStiftung sichert 1,4 Hektar Biotope in Südpfalz
Zwischen Oktober 2021 und September 2022 hat die NVS NaturStiftung Südpfalz über 1,4 Hektar ökologisch wertvolle Wiesen, Erlensumpfwald und Schilfröhricht erworben. Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) fördert den Kauf mit Erträgen aus der Lotterie GlücksSpirale und übernimmt mit rund 10.000 Euro 80 Prozent der Kosten.
Die NVS NaturStiftung Südpfalz kauft mit Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) ökologisch wertvolle Flächen, um Lebensraum insbesondere für seltene oder bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu bewahren und weiterzuentwickeln. Mit diesem Ziel wurden auch Mähwiesen bei Niederhochstadt, Zeiskam, Neuburg und Bellheim erworben. Sie liegen in Gebieten, die etwa durch die Flora-Fauna-Habitat- (FFH) oder Vogelschutzrichtlinie geschützt sind.
Extensive Pflege fördert Artenvielfalt
Hier wachsen, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Bodentyp oder Hanglage, standorttypische Gräser, Wildblumen und -kräuter, die Ausgangspunkt für zahlreiche Lebensgemeinschaften sind. Viele Insekten, Spinnentiere, Wiesenvögel und Kleinsäuger sind hier anzutreffen. Um diese Artenvielfalt zu erhalten, werden die Wiesen extensiv gepflegt. Im Idealfall wird dabei maximal zwei Mal jährlich gemäht, wobei Rückzugsräume für die darauf lebenden Tiere ausgespart und die Entwicklungszyklen von Tieren und Pflanzen beachtet werden. Das Mähgut wird zu Heu verarbeitet, auf intensive Düngung und Pflanzenschutzmittel wird verzichtet. Denn vor allem auf nährstoffarmen Böden entwickeln sich vielfältige Wiesen.
Außerdem hat die Stiftung Feuchtwiesen, Erlensumpfwald und Schilfröhricht in einem FFH-Gebiet bei Landau erworben. Auf den ebenfalls extensiv gepflegten Wiesen leben viele Tagfalterarten und Vögel wie Weißstorch, Mäusebussard, Baumfalke oder Neuntöter finden Nahrung. Im Erlensumpfwald mit Schilfröhricht sind etwa Amphibien oder auf Wasser angewiesene Insekten wie Libellen zu Hause, aber auch viele Vogelarten wie Specht, Eichelhäher, Kuckuck, Singdrossel oder Zilpzalp sind anzutreffen.
NVS NaturStiftung bewahrt Flächen für zukünftige Generationen
Die erworbenen Flächen werden von der NVS NaturStiftung und ehrenamtlichen Mitgliedern des Naturschutzverbands Südpfalz (NVS) teilweise in Kooperation mit lokalen Landwirten im Sinne des Naturschutzes gepflegt oder bewirtschaftet. Die NVS NaturStiftung wurde 2014 vom NVS gegründet. Sie erwirbt mit Erträgen des Stiftungskapitals ökologisch wertvolle Flächen in der Südpfalz oder solche die zu schutzwürdigen Lebensräumen entwickelt werden können. Als Stiftung bewahrt sie diese für zukünftige Generationen. Die SNU fördert Projekte des Natur- und Artenschutzes, der Flächensicherung und der Umweltbildung aus Erträgen des Stiftungskapitals sowie aus Zweckerträgen der Umweltlotterie BINGO! und der GlücksSpirale.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Freckenfeld: Wildbienen profitieren von Hohlweg-Sanierung
Die NVS NaturStiftung Südpfalz pflegt seit Frühjahr 2022 fast zwei Kilometer Hohlwege nördlich von Freckenfeld. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen dieser Tage zeigen sich schon ein paar Bewohner, denen das zugutekommt – die Wildbienen. Sanierung und Pflege bis 2036 werden mit Ersatzzahlungen für den Windpark Freckenfeld finanziert. Am 16. Mai 2023 wird das Naturschutzprojekt öffentlich vorgestellt.
Lößhohlwege sind über Jahrhunderte entstanden. Beim Befahren des lockeren Lößgesteins mit Fuhrwerken wurden die zementartig miteinander verbundenen Staubkörner zermahlen und durch Regen weggeschwemmt. Die Fahrrinnen schnitten sich immer tiefer ein, während rechts und links davon steile Wände stehenblieben. Wird heutzutage die Fahrbahndecke befestigt, endet dieser Prozess.
In ökologisch wertvollen Hohlwegen gibt es vielfältigen Lebensraum. Im Idealfall liegt zentral eine Steilwand, unterhalb davon der blütenreiche Saum, auf der Kante oberhalb wachsen Gehölze und blütenreiche Halbtrockenrasen. Es gibt besonnte, trocken-warme Abschnitte und schattige, kühl-feuchte Bereiche, sodass in den Schluchten ein ganz eigenes Klima herrscht.
Sanierung bringt Vielfalt zurück
Viele Steilwände der südpfälzischen Hohlwege sind in den letzten Jahrzehnten zugewachsen und abgebrochen und haben dadurch ihre Bedeutung als Lebensraum für Wildbienen verloren. Die NVS NaturStiftung hat im Projekt „Sanierung von Hohlwegen und weiteren Lössstrukturen im Bereich Freckenfeld“ auf beiden Seiten einer fast zwei Kilometer langen Strecke Steilwandbereiche freigelegt, wo nötig beschattende Gehölze zurückgeschnitten und die durch Erosion entstandenen Lößkeile entfernt, um die Steilwandflächen wieder zu vergrößern. So kehrt die Vielfalt zurück und wird auch für Spaziergänger und Radfahrer wieder erlebbar.
Über 60 Wildbienenarten können hier vorkommen. Die meisten leben einzeln und legen in den Lößwänden ihre Nester an. Auch Eidechsen schätzen die trocken-warmen Lößbereiche, und Dachse graben darin ihre Bauten. Im blütenreichen Saum und Halbtrockenrasen sammeln Wildbienen Nektar und Pollen für sich und ihre Brut, und viele Schmetterlingsarten und ihre Raupen finden ihre Fraß- und Nektarpflanzen. Zahlreiche Vogelarten suchen im Hohlweg Nahrung und brüten im Gehölz, Säuger wie Kaninchen, Fuchs, Iltis oder Maus, aber auch Spinnentiere sind im Hohlweg anzutreffen.
Die NVS NaturStiftung kontrolliert den ökologischen Zustand der Hohlwege und führt Pflegemaßnahmen durch. Das Projekt wird mit Ersatzzahlungsgeldern für den Windpark Freckenfeld finanziert, die jährlichen Kosten für die Pflege bis 2036 liegen im mittleren vierstelligen Bereich. Am 16. Mai 2023 wird das Projekt im Beisein von Landrat Dr. Brechtel öffentlich vorgestellt. Dabei ist auch eine Führung durch einen der Hohlwege geplant. Genauere Infos folgen in den nächsten Wochen.
© NVS NaturStiftung Südpfalz
In Hohlwegen gibt es vielfältigen Lebensraum. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Rückblick: Aktion Südpfalz Biotope beim 2. Nachhaltigkeitsstammtisch der VG Maikammer
Weitere Info´s zu Aktion Südpfalz-Biotope unter www.aktion-suedpfalz-biotope.de/.
Rückblick: Schulungen für Kommunen – Über 50 Teilnehmer informieren sich über Biotop-Pflege
In kommunalen Flächen liegt ein enormes Potential für die Tier- und Pflanzenwelt. Denn werden Wegränder, Gräben, Hecken, Streuobstwiesen und Ufer entsprechend gepflegt, können wertvolle Lebensräume für viele heimische Tier- und Pflanzenarten und wichtige Nahrungsnetze entwickelt und erhalten werden. Tiere finden Nahrung, Schutz und Raum zum Brüten und Nisten in der von Wein- und Ackerbau geprägten Landschaft der Südpfalz. „Wir leben in einer Kulturlandschaft, und die braucht nun mal zielgerichtete Pflege“, sagt Kurt von Nida von der Aktion Südpfalz Biotope, einem Geschäftsbereich der NVS NaturStiftung Südpfalz. Dabei sei es enorm wichtig, die Bevölkerung über die Maßnahmen zu informieren, um Akzeptanz dafür zu schaffen.
So gelingt die zielgerichtete Pflege
Von Nida und Kurt Garrecht vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) veranschaulichten in den beiden Frühjahrsschulungen Ende Februar und Anfang März 2023 in Kleinfischlingen an zahlreichen Beispielen, wie die naturschutzfachliche Pflege gelingt. Sie zeigten etwa, warum am besten zeitlich und räumlich versetzt gemäht wird und wieso blütenreiche Säume so wichtig sind. Sie stellten die Tier- und Pflanzenarten verschiedener Lebensräume vor und erklärten, mit welchen Maßnahmen besonders schonend und aufwertend gearbeitet werden kann. „Optimal ist, wenn anrainende Landwirte und Winzer aufgewertete, kommunale Wegränder und Krautsäume mit eigenen Maßnahmen wie Blühstreifen ergänzen“, schwärmt von Nida. „Die Natur braucht vernetzte Biotope.“
Über 350 Teilnehmer geschult
Die Schulungen sind fester Bestandteil innerhalb der kommunalen Naturschutzbemühungen geworden: Seit 2019 wurden an 17 Terminen mehr als 350 Teilnehmer aus über 70 Kommunen der Südpfalz geschult. Die Teilnehmer reichen vom kommunalen Entscheidungsträger bis zum Gemeindemitarbeiter oder Dienstleister, der die kommunalen Flächen pflegt und die Praxistipps in seiner täglichen Arbeit direkt umsetzt. Die Aktion Südpfalz Biotope veranstaltet die kostenlosen Schulungen im Rahmen der Mitmachaktion „Unsre Biotope – Mehr machen mit“. Die nächsten Termine sind für Herbst 2023 geplant, wie immer im Veranstaltungssaal der Stiftungs-Zentrale in Kleinfischlingen.
Weitere Info´s zu Aktion Südpfalz-Biotope unter www.aktion-suedpfalz-biotope.de/
Kurt von Nida von der Aktion Südpfalz-Biotope erklärt, worauf es bei der naturschutzfachlichen Pflege kommunaler Flächen ankommt. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Kalender-Verkauf für Naturschutz in der Südpfalz gestartet
Der Natur-Fotokalender 2023 der NVS NaturStiftung Südpfalz ist ab sofort zum Preis von 12 Euro in ausgewählten Geschäften oder direkt bei der Stiftung erhältlich. Ihren Gewinn aus dem Kalender-Verkauf setzt die Stiftung direkt in ihren südpfälzischen Naturschutzprojekten ein.
Die Aufnahmen im Kalender sind in der Südpfalz entstanden. Mit seiner Kamera eingefangen hat die Szenen Bastian Bayer, Naturfotograf und Projektmanager bei der Stiftung. Im Kalender abgebildet sind etwa Kiebitz, Waldohreule, die Orchidee Breitblättriges Knabenkraut oder der Schmetterling Hauhechel Bläuling.
Weitere Info´s zu den Naturschutzprojekten der NVS NaturStiftung unter www.nvs-natur-stiftung.de/erfolge.
Ein Jahr lang die Schönheit der Natur entdecken und helfen sie zu bewahren: Mit dem Naturfoto-Kalender der NVS NaturStiftung Südpfalz. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
Verkaufsstellen:
Arzheim: Dorfladen Tante Emma
Bad Bergzabern: Schreibwaren Herzog
Edenkoben: Buchhandlung Lesebär
Edesheim: Franziskus Apotheke
Germersheim: Unibuchhandlung Laue
Kandel: Buchhandlung Pausch
Landau: Buchhandlung Trotzkopp, Frieda`s Schreibwaren
Neustadt: foi Unverpackt, Buchhandlung Quodlibet, Galerie am Bach, Art Unlimited, Buchhandlung Hofmann
Postversand: Bestellung per Mail an kalender@nvs-natur-stiftung.de, Versand bis 3 St. kostenfrei
Format: DIN A 4
Preis pro Kalender: 12,00 Euro
30.11.2022
© NVS NaturStiftung Südpfalz
Stiftungsrat bestätigt Vorstand der NVS NaturStiftung Südpfalz
Der Stiftungsrat der NVS NaturStiftung Südpfalz bestätigt am 22. November 2022 in Kleinfischlingen die Vorstände Dieter Zeiß, Kurt von Nida, Georg Herion, Matthias Kitt und Ralf Horder für weitere vier Jahre. Die geschäftsführenden Vorstände Zeiß und von Nida ziehen für das Berichtsjahr 2021 eine positive Bilanz.
Der wiedergewählte Vorstand der NVS NaturStiftung Südpfalz will „die dringend notwendige Naturschutzarbeit verantwortungsvoll weiter vorantreiben“. „Das Vertrauen in die kooperative und konstruktive Ausrichtung unserer Arbeit und das großartige Mitwirken vieler Ehrenamtler spornt uns zu weiteren, breit angelegten Projekten mit Verwaltungen, Kommunen und Bürgern an“, verspricht von Nida im Anschluss an die Wahl.
Der Erfolg dieses Ansatzes spiegelt sich auch ökonomisch wider. “Die Stiftung ist wirtschaftlich gut aufgestellt, trotz vieler mutiger Schritte in einem richtungweisenden regionalen Naturschutz, der die Verfügbarkeit über eigene und gepachtete Grundstücke mit Aktionen zur Breitenwirkung bei den Akteuren in der Landschaft kombiniert“, erklärt Zeiß. Er berichtet über das ökologische Potential vieler neu erworbener Flächen.
Stiftung dankt für Unterstützung
Zeiß und von Nida danken der Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) für die fünfzigprozentige Förderung zweier Personalstellen bis Ende 2021, den anwesenden Landräten Dr. Fritz Brechtel und Dietmar Seefeldt für die Zuwendungen der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße zum aufgestockten Mitarbeiterstab und für die vielen Spenden, Zustiftungen und Nachlässe aus der Bevölkerung.
Die SNU fördert Projekte des Natur- und Artenschutzes, der Flächensicherung und der Umweltbildung aus Erträgen des Stiftungskapitals sowie aus Zweckerträgen der Umweltlotterie BINGO! und der Glücksspirale. Bei 15 Projekten in der Südpfalz erfährt die NVS NaturStiftung mit ihrer Aktion Südpfalz-Biotope als Maßnahmenträger eine Förderung der SNU aus Ersatzzahlungsgeldern.
Kurt von Nida (links) und Dieter Zeiß (rechts) sind die geschäftsführenden Vorstände der NVS NaturStiftung Südpfalz. Foto: NVS NaturStiftung Südpfalz
29.11.2022
© NVS NaturStiftung Südpfalz
„Unsere Biotope – Mehr machen mit!“: Kulturzentrum „Haus am Westbahnhof“ ist dabei
Der Verein Leben und Kultur e.V. betreibt in Landau das „Haus am Westbahnhof“. Rund um´s Haus pflegt er einen großen Garten. Hier gibt es viele Trockenmauern, Totholzhaufen, und einen Kompost, es wird Obst und Gemüse angebaut und ein Bienenstock betreut. Über Winter bleiben in dem Garten abgeblühte Stauden und abgestorbene Stängel stehen und auch Laub und Reisig dürfen liegenbleiben. So finden Tiere und Pflanzen Lebensraum. Und auch für´s nächste Jahr hat der Verein schon Pläne. Es sollen Nisthilfen gebaut und eine Regenwasserzisterne angelegt werden.
Weitere Infos zur Mitmachaktion unter www.aktion-suedpfalz-biotope.de/mitmachen/
Foto: Leben und Kultur e.V.
Weinbau und Naturschutz: Aktion Südpfalz Biotope im Gespräch mit „Dubbecast“
Robin Fischer vom Pfalzweinpodcast „Dubbecast“ spricht in Folge 38 mit Kurt von Nida von der Aktion Südpfalz Biotope über das Thema „Weinbau im Wandel?! Die Bedeutung der Artenvielfalt“.
Und um „Kulturlandschaft schafft Verantwortung“ geht’s in Folge 39 des zweiteiligen Umwelt-Specials. Hier spricht „Dubbecast“ mit Heiner und Valentin Sauer, vom Bio-Weingut Sauer in Böchingen.
Alle Folgen gibt´s hier: www.dubbecast.de/podcastfolgen/
Im Pfalzweinpodcast „Dubbecast“ berichten Franziska Ritter, Nikola Fischer und Robin Fischer regelmäßig über den Weinbau in der Pfalz.
Aktion Südpfalz Biotope hat über 60 Kommunen zur Biotop-Pflege geschult
In kommunalen Flächen liegt ein enormes Potential für die Tier- und Pflanzenwelt der Südpfalz. Denn werden Wegränder, Gräben, Hecken, Streuobstwiesen und Ufer entsprechend gepflegt, können wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten entwickelt und erhalten werden. Tiere finden Nahrung, Schutz und Raum zum Brüten und Nisten in der von Wein- und Ackerbau geprägten Landschaft. „Wir leben in einer Kulturlandschaft, und die braucht nun mal Pflege“, sagt Kurt von Nida von der Aktion Südpfalz Biotope, einem Geschäftsbereich der NVS NaturStiftung Südpfalz.
So gelingt naturnahe Pflege
Er und Kurt Garrecht vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS) veranschaulichten in den beiden Herbstschulungen Ende September und Anfang Oktober 2022 in Kleinfischlingen wieder an zahlreichen Beispielen, wie die naturschutzfachliche Pflege gelingt. Sie zeigten etwa welche technischen Geräte geeignet sind, und warum Wiesen am besten zeitlich und räumlich versetzt gemäht werden. Sie stellten die Tier- und Pflanzenarten verschiedener Lebensräume vor und erklärten, warum blütenreiche Säume und Böschungen nicht verbuschen und Gehölze an Lösssteilwände rechtzeitig zurückgeschnitten werden sollten. So kann auch die von der Aktion Südpfalz Biotope verfolgte Biotopvernetzung verwirklicht werden.
Über 300 Teilnehmer geschult
Die Schulungsteilnehmer reichten vom kommunalen Entscheidungsträger bis zum Gemeindemitarbeiter oder Dienstleister, der die kommunalen Flächen pflegt und die Praxistipps in seiner täglichen Arbeit direkt umsetzt. Seit 2019 wurden in insgesamt 16 Veranstaltungen über 300 Teilnehmer aus den Kommunen der Südpfalz geschult. Dabei waren 60 Kommunen offiziell, weitere 20 inoffiziell vertreten. Die nächsten kostenlosen Schulungstermine sind für Frühjahr und Herbst 2023 geplant.
Die Bürger, ganz besonders auch Landwirte und Winzer, schätzen die naturnahe Pflege immer mehr als wertvollen Beitrag zur Biodiversität und realisieren sie häufig auch auf eigenen Grundstücken.
Das Kaltenbachbruch offiziell als Naturschutzgebiet eingeweiht!
Das Naturschutzgebiet Kaltenbachbruch in den Gemarkungen von Kleinfischlingen, Freimersheim sowie Ober- und Niederhochstadt wurde am 8. Juni offiziell eingeweiht durch Prof. Dr. Hannes Kopf, dem Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD), den Landrat Dietmar Seefeldt (CDU), den Bürgermeister Olaf Gouasé und den Ortsbürgermeistern Regina von Nida, Timo Reuther und Daniel Salm. Mehr als 100 Gäste u. a. mit Vertretern aus diversen Verbänden, Landwirtschaft und Naturschutz waren bei der feierlichen Eröffnung dabei. Das 25. Naturschutzgebiet des Landkreises mit über 40 Hektar geschützter Fläche wird weiterhin von der Aktion Südpfalz Biotope, Sitz Kleinfischlingen, gepflegt. Es ist seit über vier Jahren einziges neues rheinland-pfälzisches Naturschutzgebiet südlich des Westerwalds. Mit bis zu 60 Brutvogelarten, zahlreichen Nahrungsgästen und Durchzüglern ist das Gebiet ein besonders schützenswerter Schatz. Die Wichtigkeit dieses Naturschutzgebietes stellte Kurt von Nida von der Aktion Südpfalz Biotope als „ökologisches Projekt in der Kulturlandschaft zwischen Gemüse und Wingert“ heraus.
Einladung zur Einweihung des Naturschutzgebiets (NSG) Kaltenbachbruch!
Offizielle Verkündigung der Rechtsverordnung durch den Präsidenten der SGD Süd, Herrn Prof. Dr. Hannes Kopf
Mittwoch, 8. Juni um 14.00 Uhr
Treffpunkt: Kleinfischlingen am Wendehammer Poststraße
Programmpunkte:
Begrüßung
Verkündigung der Rechtsverordnung
Grußworte
Vorstellung des Kaltenbachbruchs
Für einen Umtrunk mit Imbiss sorgen die Kleinfischlinger Landfrauen.
Auch während des monatelangen Lockdowns in der Corona-Krise ist die NVS NaturStiftung Südpfalz ihrem Stiftungsziel seit letztem Sommer durch erneuten Kauf und Sicherung von Grundstücken für die Natur wieder nähergekommen.
Der Erhalt der Artenvielfalt wird auf Stiftungsflächen zum Beispiel durch extensive Bewirtschaftung von Mäh- und Streuobstwiesen und schonende Pflege von Feldgehölzen und Obstbäumen erreicht. Auch Auenstandorte in verschiedenen Sukzessionsstadien von Feuchtgrünland über Schilfröhrichte bis hin zu Auwaldbiotopen zum Beispiel in Albersweiler, Ingenheim, Niederhorbach und Landau-Arzheim und -Godramstein erweitern die Palette der Biotope. Waldparzellen werden aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen, um mit Biotopbäumen, Alt- und Totholz sichere Rückzugsorte für Waldvogelarten zu bieten, so neuerdings bei Oberotterbach und Schweigen-Rechtenbach. Im Gegensatz hierzu dienen Grundstückskäufe in Gossersweiler-Stein, im Dernbachtal und im Naturschutzgebiet Haardtrand-Wolfssteig bei Pleisweiler-Oberhofen Offenhaltungsmaßnahmen für Blühpflanzen und sonnenhungrige Insekten in Abstimmung mit der Projektleitung des chance.natur-Projekts „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“.
Insgesamt wurden 67.510qm schutzwürdiger Flächen in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim sowie im Landauer Stadtgebiet erworben, unterstützt von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz im Rahmen von vier Förderbescheiden mit insgesamt 45.882€. Die Mittel hierfür stammen aus der Glücksspirale-Lotterie.
In der Gemarkung Schweighofen konnten das bestehende Halboffenland-Biotop “Kiesbuckel“ und das Amphibien- und Libellenbiotop „Kiesgrube“ im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens „NGP Bienwald West“ um 7.299qm erweitert und zu einem ca. 4,5ha großen Biotopkomplex im Vogelschutzgebiet „Bienwald und Viehstrichwiesen“ arrondiert werden.
Auf den neuen Wiesenflächen in den Gemarkungen Mörzheim, Freckenfeld, Dörrenbach, Herxheim, Steinweiler, Billigheim-Ingenheim und Venningen sollen Schmetterlinge und Heuschrecken heimisch werden. Die Streuobstwiese mit Magergrünland in Gleiszellen-Gleishorbach besitzt einen hohen Wert für die Artenvielfalt – zum Beispiel für Zaunammer und Eidechsen. Eine Streuobstbrache zwischen Schweighofen und Haftelhof mit 100-jährigen Birnbäumen dient Goldammer, Wacholderdrossel, Grünspecht, Meisenarten, Steinkauz und auch Fledermäusen als Lebensraum. Für Heckenbrüter kommen weitere Feldgehölze in Albersweiler und Westheim hinzu.
Die wertvollen Erfahrungen des seit 60 Jahren aktiven Naturschutzverbandes Südpfalz e.V. und seiner 2014 gegründeten NVS NaturStiftung Südpfalz zeigen, wie wichtig die Verfügbarkeit über Flächen für den praktischen Naturschutz ist. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitstreiter in der Rolle der Grundstücks-Eigentümer können die Biotope optimierend pflegen und gestalten. Die Aktivitäten sind mit der Landwirtschaftskammer, den Natur- und Wasserbehörden und der amtlichen Biotopbetreuung abgestimmt. Im Blick hat man auch den Biotopverbund in der Südpfalz. Für Wanderkorridore und Trittsteinbiotope müssen Flächen verfügbar sein.
Die NVS NaturStiftung Südpfalz würde sich über weitere Angebote freuen, wenn Eigentümer ihre Flächen einem solchen Zweck zur Förderung der Artenvielfalt vor ihrer Haustür zuführen möchten.
Bitte akzeptieren Sie YouTube Cookies, um dieses Video abspielen zu können. Durch das Akzeptieren werden Sie Inhalte von Youtube abrufen, ein Dienst der Durch einen Drittanbieter bereitgestellt wird.
Wenn Sie diesen Hinweis akzeptieren, wird Ihre Wahl gespeichert und die Seite wird aktualisiert.
Presse-Information der VR Bank Südpfalz vom 05.11.2021:
10.000 Euro für den Naturschutz: Erneut dauerte es nur wenige Tage bis auch unser zweites karitatives Zertifikat „VR Bank Zinsfix“ komplett vergeben war. Nachdem wir bei der ersten Auflage den Pfälzerwald-Verein mit einem Prozent des Absatzes begünstigt haben, erhielt dieses Mal die #NVS NaturStiftung Südpfalz stolze 10.000 Euro. Unser Vorstandsmitglied Clifford Jordan (rechts) überreichte heute den Spendenscheck an die Vorstandsmitglieder der Stiftung Kurt von Nida und Dieter Zeiß (links). Die regionale Stiftung, die sich für Naturschutz in der Südpfalz engagiert, gestaltet durch ihre Aktion Südpfalz-Biotope vielseitige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, indem sie private und öffentliche Flächen ökologisch aufwertet und pflegt.
Siehe Pressemitteltung vom 20.09.2021 | Investieren und den Naturschutz fördern – VR Bank Südpfalz begünstigt NVS NaturStiftung Südpfalz aus karitativem Zertifikat (Pressemitteilung der VR Bank Südpfalz vom 17.09.2021)
Die NVS NaturStiftung Südpfalz bedankt sich nochmals bei der VR Bank Südpfalz für die Begünstigung an diesem karitativem Zertifikat.
Die beiden Wiesenknopf-Ameisenbläulinge Phengaris nausithous (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling) und Phengaris teleius (Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling) – beide auch bekannt unter dem Gattungsnamen Maculinea – besiedeln in Mitteleuropa vor allem Feuchtwiesen verschiedenster Ausprägung. Beide Schmetterlingsarten gelten als Schlüsselart für diesen Biotoptyp und sind durch die europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie streng geschützt.
Die Adulten beider Arten fliegen je nach Region von Anfang/Mitte Juli bis Mitte/Ende August und legen ihre Eier ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf Sanguisorba officinalis ab. Während der ersten drei Raupenstadien ernähren sie sich von den Samen dieser Pflanze. Danach verlassen die Raupen die Pflanze und werden von Ameisen der Gattung Myrmica (Knotenameisen) adoptiert, wobei für P. nausithous in Mitteleuropa Myrmica rubra die einzige Ameisenart darstellt, die als Wirt geeignet ist. Für P. teleius (der in der Pfalz fast ausgestorben ist) kommen neben dem Hauptwirt Myrmica scabrinodis weitere Nebenwirte in Frage. Im Ameisennest leben die Raupen beider Bläulinge räuberisch von der Ameisenbrut. Während man bis vor wenigen Jahren davon ausging, dass die Entwicklung ein Jahr dauert, ist mittlerweile klar, dass zahlreiche Raupen annähernd 2 Jahre im Nest verbringen und somit eine Flugperiode „ungenutzt“ lassen, damit aber auch ein Jahr mit ungünstigen Mahdzeitpunkten überbrücken können. Die Raupen der beiden Ameisenbläulinge werden von Parasitoiden befallen. Dies verursacht zwar eine zusätzliche Mortalität der Falter, ermöglicht aber einem noch stärker gefährdeten Insekt, nämlich der Schlupfwespe die auf die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge spezialisiert ist, erst das Überleben.
Im bald abgeschlossenen Flurbereinigungsverfahren des Naturschutz-Großprojekts Bienwald, werden rund 18 Hektar Wiesenfläche im Eigentum der NVS NaturStiftung Südpfalz im Bereich Minfeld zusammengelegt. Es finden sich hier weitläufige Feuchtwiesen, auch mit Beständen des Großen Wiesenknopfs. Bewirtschaftet und gepflegt werden die Flächen in Kooperation mit dem Bioland-Angushof Waldmann in Minfeld. Durch extensive Weidewirtschaft und Staffelmahd sorgt Rinderhalter Manuel Waldmann schon dafür, dass sich neben anderen Pflanzen- und Tierarten auch die Wiesenknopf-Bestände und darauf angewiesene Ameisenbläulinge hier entwickeln und entfalten können. So ist es gerade jetzt im Spätsommer wichtig, die stehenden Blütenstände der Pflanzen noch bis mindestens Mitte September zu erhalten. Damit haben die darin abgelegten Schmetterlingseier und daraus schlüpfenden Raupen genug Zeit sich vor dem Abmähen zu entwickeln, ein Vorgang, der 3-4 Wochen dauert. Von der extensiven und gestaffelten Mahd profitiert eine Vielzahl von Insekten- und weiterer Tierarten.
(Prof. Dr. Josef Settele, Robin Kaltenbach)
Von der Artenvielfalt vor der eigenen Tür begeistert
Zoo Landau in der Pfalz unterstützt das Naturschutzprojekt Billigheimer Bruch der NVS NaturStiftung Südpfalz
„Gemeinsam für Natur und Region“ so lautet einer der Slogans zur Förderung artenreicher Lebensräume in der Kulturlandschaft der Südpfalz! So zählt der Billigheimer Bruch als Kleinod dazu, welches nach seiner Entwicklung vom einstigen Moor zum entwässerten Nutzland nun wieder als rücksichtsvoll bewirtschaftetes und gepflegtes Feuchtgebiet zu einem sehr wertvollen und beschützten Lebensraum für die Tierwelt der Wiesen, des Ackerlands und der Gewässer bestimmt wurde.
Möglich wird diese verheißungsvolle Zukunft durch die Entscheidung der durch Ortsbürgermeister Dietmar Pfister vertretenen Gemeinde Billigheim-Ingenheim als Eigentümerin des 54 ha großen Areals. Der NVS NaturStiftung Südpfalz wurde als Pächterin für 30 Jahre die Verantwortung für Planung, Gestaltung, das Biotopmanagement und die Kontrolle überlassen. Bereits schon im letztem Jahr unterstützte der Zoo Landau dieses Projekt „hier vor der Haustür“ wegen seines Werts besonders für seltene und bedrohte Vogelarten. „Entscheidende Faktoren für den hohen ökologischen Wert sind das in sich geschlossene Gebiet mit dem vielfältigen Lebensraummosaik und der hohe Grundwasserstand im anteiligen Grünland,“ begründet Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel seine Begeisterung für das Projekt. Ansehnlich große offene Wasserflächen in einem zentralen Schilfwald tragen zu einem Hotspot für die Vogelwelt der Feuchtgebiete und Gewässer bei. Aber auch ein reiches Insekten- oder Amphibienleben sowie eine große Pflanzenvielfalt profitieren. Davon konnte sich Heckel u.a. anderem auch bei einer gemeinsamen Begehung mit den Naturschutzexpert*innen des NVS persönlich überzeugen. „Der durchfließende Flutgraben darf sich eigenständig und kostenlos renaturieren und stabilisiert den Wasserhaushalt. Und die Bewirtschaftung der Äcker mit Ökologischem Vorrang lockt zu allen Jahreszeiten die bedrohten Agrararten an,“ wissen Dieter Zeiß und Kurt von Nida als Mitglieder des Vorstands der NVS NaturschutzStiftung Südpfalz zu berichten.
Vom umgebenden Wasser geschützt brüten Rohrweihen und Wasserrallen auf Inseln und Teichrohrsänger und Rohrammern im Schilf. Dort liegen die sicheren Schlafplätze der Kornweihen, Bergpieper, Stare, Krickenten, Schnatterenten, Bekassinen, Wasserläufer und vieler Singvögel auf dem Zug, bei der Rast und beim Überwintern. Über 110 verschiedene Vogelarten wurden schon registriert bzw. mit eindrucksvollen Fotos und Videos, teils mit Kamerafallen, u.a. von Hobby-Ornithologe und Mitglied der NVS-Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim Jürgen Kutzer dokumentiert.
Bei einer gemeinsamen offiziellen Einweihung einer Informationstafel zum Projekt Billigheimer Bruch im Zoo Landau am 23.07.2021 waren sich alle Teilnehmer darüber einig, dass die Wahrung des Landschaftscharakters und die Beiträge zu einem kostenlosen Hochwasserschutz und zur Neubildung und zum Schutz des Grundwassers angesichts des Tiefbrunnens der Werke VG Kandel besondere Wertschätzung genießen.
Der NVS und seine Stiftung freuen sich sehr über die Unterstützung durch den Landauer Zoo, mit dem sie sich über die Dringlichkeit der Betreuung dieser und weiterer Lebensräume einig sind.
Aktion Südpfalz-Biotope: Landräte Brechtel und Seefeldt übergeben Kreiszuwendungen – zahlreiche Projekte in der Umsetzung
Die NVS NaturStiftung Südpfalz erhält für das Haushalts- und Geschäftsjahr 2021 eine Zuwendung in Höhe von 30.000 Euro vom Landkreis Südliche Weinstraße und in Höhe von 20.000 Euro vom Landkreis Germersheim. Die Zuwendungsbescheide haben Landrat Dr. Fritz Brechtel und Landrat Dietmar Seefeldt nun den Vorsitzenden der Stiftung in der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen überreicht. Die Zuwendung ist zweckgebunden und soll zur Deckung der Personalkosten in der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen verwendet werden.
Aktuell realisiert die Stiftung in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim einige Projekte wie die Aufwertung und Erhaltung des Feuchtgebietes im Kaltenbachbruch, die Entbuschung und Pflege von Teichgebieten bei Großfischlingen, Dierbach und Hochstadt sowie von Biotopen bei Zeiskam, Bad Bergzabern und Erlenbach, die Sanierung von Hohlwegen und weiteren Lössstrukturen in den Bereichen von Hochstadt und Freckenfeld, die Aufwertung des Feuchtgebietes „Kiesbuckel“ bei Schweighofen. Zum Beweidungsprojekt „Wingertsberg Waldhambach“ wurde die Planung vorgelegt. Im Landkreis Germersheim führt die Aktion Südpfalz-Biotope als sehr bedeutende Maßnahme im Bereich Freckenfeld die Sanierung von Hohlwegen und Lösskanten durch. Hierzu gehört insbesondere das Freilegen der in Jahrzehnten überwachsenen Flanken mit dem Ziel, diese wertvollem Strukturen z.B. für viele seltene Wildbienenarten als Lebensstätte nachhaltig wieder bewohnbar zu machen und zu vernetzen. Auch hat die Stiftung aus dem Gewässerpflege- und Entwicklungsplan des Landkreises Germersheim eine erste Planung für ein kreisübergreifendes Gewässerrenaturierungsprojekt an der Queich entwickelt, das Anklang bei den Landräten Brechtel und Seefeldt gefunden hat. Zur Umsetzung dieses Projekts soll nach einer Abstimmung mit den Fachbehörden ein wasserrechtliches Zulassungsverfahren beantragt werden.
“Insbesondere Feuchtgebiete und Hohlwege bieten durch ihre Strukturvielfalt eine Vielzahl von Kleinlebensräumen an, die von unterschiedlichen Arten als Nahrungshabitat, Brutstätte und Rückzugsraum genutzt werden – sie bedürfen als kulturbedingte Biotope einer fortlaufenden Pflege, die das Projekt Aktion Südpfalz-Biotope leistet”, betonten die Landräte die Wichtigkeit der Maßnahmen.
Neben den Naturschutzprojekten erstellt die Aktion Südpfalz-Biotope eine Datenbank mit naturschutzrelevanten Grundstücken in der Südpfalz und bietet umfangreiche Schulungen für Gemeinden und Gemeindebedienstete an, woran die neue Mitmachaktion „Unsre Biotope – Mehr machen mit!“ anknüpft. „Die Aktion Südpfalz-Biotope leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt in den Landkreisen, für die Pflege, Entwicklung und Vernetzung von Biotopen und ist für uns ein zentraler Kooperationspartner in Sachen Naturschutz“, betonen Brechtel und Seefeldt, die bei der Gelegenheit den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Südpfalz-Biotop-Zentrale für ihr außerordentliches Engagement zur Aufwertung von Biotopflächen in der Südpfalz dankten. Sie hoben insbesondere auch das Projekt am Billigheimer Bruch, der bis an Winden heranreicht, hervor: Die Stiftung und ihre Aktion Südpfalz Biotope haben es sich mittels Anpachtung für 30 Jahre zur Aufgabe gemacht, die bislang vernachlässigte Ausschöpfung des ökologischen Potentials des gemeindeeigenen, 54 Hektar großen ehemaligen torfreichen Moorgebiets durch die Umsetzung eines Biotopmanagementkonzepts zu realisieren. Einen großen Beitrag zur erstaunlichen Vielfalt der Vogelarten und deren Populationsstärken leistet hier das Mosaik aus Gewässern, Röhricht, Mähwiesen, Ackerflächen und Gehölz. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass bisher schon deutlich über 100 verschiedene Vogelarten gesichtet wurden. Der Bruch bietet unter anderem Rote Liste Arten wie Bekassine, Wasserralle, Rohrweihe, Turteltaube, Wendehals oder Grauammer Lebensraum. Das von uns zur Optimierung umgesetzte Biotopmanagement zielt auf den Wiederaufbau des alten Ökosystems mit seinem störungsanfälligen Beziehungsgeflecht. Der Charakter eines vor Verbuschung bewahrten, offenen Moorgebiets soll so bewahrt und verstärkt werden, die Chancen für Hochwasserschutz und Grundwasserneubildung liegen auf der Hand“, erklären die Vorstände Dieter Zeiß und Kurt von Nida.
Hintergrund:
Die Gebietskörperschaften Südliche Weinstraße, Germersheim und Landau haben im Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit der NVS NaturStiftung Südpfalz zu der hier angesiedelten Aktion Südpfalz-Biotope abgeschlossen. Die Aktion Südpfalz-Biotope sieht sich als Partner und Ergänzung des amtlichen Naturschutzes und realisiert südpfalzweit wichtige Projekte zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Die NVS NaturStiftung Südpfalz hat eigens Fachpersonal zur Bearbeitung der Projekte und Förderanträge eingestellt und kann auch im Sinn der Unteren Naturschutzbehörden der Kreise zweckgebundene Naturschutzmittel (soweit vorhanden) der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz beantragen.
Die Aktion Südpfalz-Biotope als Einrichtung der NVS-Naturstiftung des Naturschutzverbands Südpfalz, verfolgt das Ziel, dem Naturhaushalt durch Aufwertung von Flächen in öffentlichem und privatem Besitz und durch jeweils zielgerichteten pflegerischen Umgang zu helfen. Weitere Informationen unter https://www.nvs-natur-stiftung.de/.
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße und der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz. Bei Veröffentlichung bitte Quelle angeben.
Bitte akzeptieren Sie YouTube Cookies, um dieses Video abspielen zu können. Durch das Akzeptieren werden Sie Inhalte von Youtube abrufen, ein Dienst der Durch einen Drittanbieter bereitgestellt wird.
Wenn Sie diesen Hinweis akzeptieren, wird Ihre Wahl gespeichert und die Seite wird aktualisiert.
Hier klicken um das Urlaubsmagazin Weinland Pfalz 2021 zu lesen!
Das große Naturschutzprojekt „Billigheimer Bruch“ in der Hand des NVS und seiner NaturStiftung Südpfalz in Kooperation mit der Gemeinde Billigheim-Ingenheim verlangt jetzt im Winter dringend nach Pflegearbeiten.
Hierbei wurde von der Landesschau Rheinland-Pfalz ein Besuch abgestattet.
Vielen Dank auch an die Helfer der Gemeinde.
In den nächsten Wochen muss für größere Entbuschungsarbeiten auch schweres Gerät anrücken.
Ausschnitt aus dem Pfalz Echo Artikel:
In der Natur kommen einem die besten Ideen: Redakteurin Anne Herder sammelt Kilometer und wandelt sie in Euro um; am Ende des Jahres sollen zwei regionale Initiativen mit Spenden unterstützt werden – unter anderem die NVS NaturStiftung Südpfalz!.
Bei der Aktion Südpfalz-Biotope, der NVS NaturStiftung Südpfalz und dem Naturschutzverband Südpfalz e.V. (NVS) handelt es sich um drei untrennbar miteinander verbundene Institutionen.
Der gemeinnützige Naturschutzverband Südpfalz e.V. (NVS) widmet sich seit über 50 Jahren mit seinen mittlerweile 1800 Mitgliedern dem Schutz und der Pflege der freilebenden Natur, in einer Vielzahl von Projekten und Aktionen. Die Betreuung und Pflege (Arbeitseinsätze) von Tümpelanlagen für Amphibien, Lösssteilwände für Insekten und Streuobstwiesen sind nur einige Aufgaben, welche unsere Mitglieder ehrenamtlich bewältigen. Zusätzlich gibt es ein volles Jahresprogramm mit naturkundlichen Führungen, Exkursionen und Fachvorträgen. Mehr Infos, das aktuelle Jahresprogramm und das Formular um NVS Mitglied zu werden sind unter www.nv-s.de zu finden.
Im Jahr 2014 wurde durch den NVS und seinen Ortsgruppen die NVS NaturStiftung Südpfalz gegründet. Der Zweck der Stiftung ist gemäß Satzung der nachhaltige Schutz und die Pflege der Natur und der freien Tier- und Pflanzenwelt. Es soll die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Pflanzen- und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft auch als Lebensgrundlage für uns Menschen gefördert werden. Mit Gründung der Stiftung gingen die inzwischen fast 1000 Grundstücke des NVS in die Stiftung ein, um diese zentralverwalten und die Pflege besser koordinieren zu können.
Die Aktion Südpfalz-Biotope wurde 2018 von der NVS NaturStiftung Südpfalz ins Leben gerufen. Ziel ist die enge Kooperation zwischen amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz, aber auch die Vernetzung der verschiedenen Akteure in der Landschaft wie Kommunen, Landwirtschaft oder Jagd; zum Wohle unserer Natur. Mit Einrichtung der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen im Januar 2019 wurden auch hauptamtliche Mitstreiter ins Boot geholt, um gezielt Fördermöglichkeiten für lokale Naturschutzprojekteausschöpfen zu können.
Weitere Infos zur NVS NaturStiftung Südpfalz und zur Aktion Südpfalz-Biotope gibt es unter www.nvs-natur-stiftung.de
Unser Jahresbericht 2019 (PDF):
Hier klicken um unserern Jahresbericht 2019 zu lesen
Ein tolles Projekt in der Südpfalz braucht auch Ihre Unterstützung
Ganz im Süden des Landkreises Südliche Weinstraße befindet sich das Billigheimer Bruch, das dank seiner Größe und seines Mosaiks verschiedenster Lebensräume seinesgleichen in dieser Region sucht. Die bislang vernachlässigte Ausschöpfung des ökologischen Potentials des 54 ha großen ehemaligen torfreichen Moorgebiets mit regionaler Bedeutung für den Artenschutz soll nun durch die Umsetzung eines Biotopmanagementkonzepts gelingen.
Was macht das Gebiet so einzigartig?
Ausgedehnte wechselfeuchte Wiesen- und Schilfflächen mit hohem Grundwasserstand, durchdrungen von Fließ- und Stillgewässern, kennzeichnen das Billigheimer Bruch. Bewirtschaftete Ackerflächen sowie verbuschte und bewaldete Teilflächen erweitern zusätzlich das Lebensraumangebot, wodurch das Bruch eine überregional bedeutende Vogeldiversität mit bisher knapp 90 beobachteten Vogelarten hervorbringt, unter anderem seltene Rote Liste Arten wie Bekassine, Kiebitz, Rohrweihe oder Wendehals.
Die gesamte Fläche ist im Besitz der Gemeinde Billigheim-Ingenheim. Das kostenintensive Biotopmanagement befindet sich fortan in alleiniger Hand der NVS NaturStiftung Südpfalz als Pächterin.
Maßnahmennotwendigkeit und -ziele
Nach den Entwässerungen der 1930er Jahre mindern nun noch Tendenzen zur Verbuschung sowie Übernutzung durch intensive Beweidung den ökologischen Wert als Lebensraum für gefährdete Offenland- und Feuchtgebietsarten.
Das Biotopmanagement in einer Hand garantiert den Wiederaufbau des alten Ökosystems mit seinem störungsanfälligen Beziehungsgeflecht. Der Charakter eines weiten, offenen Moorgebiets soll bewahrt und verstärkt werden, etwa durch Steuerung des Wasserhaushalts und der Sukzession.
Angestrebt wird ein günstiger Stand des oberflächennahen Grundwassers, der den Ansprüchen der Enten, Watvögel, Störche, Reiher, Rohrweihen, Rohrsängern und Rohrammern gerecht wird.
Nutzungsarten und Unterhaltung werden sich künftig den Ansprüchen der Wiesenvögel und der Amphibien anpassen. Wechselfeuchte Mähwiesen und beweidetes Grünland bilden mit artenreicher Flora die Grundlage des Insektenreichtums und damit des Nahrungsangebots. Ganzjährige Laichtümpel und temporäre Stillgewässer sollen das Angebot für Amphibien, Ringelnattern oder Libellen ergänzen. Die Ackerflächen sollen durch extensive Bewirtschaftung zum artenreichen Refugium für Arten der alten Kulturlandschaft wie Kiebitz, Rebhuhn und Feldlerche entwickelt werden. Ein gezieltes Besucherlenkungskonzept soll Spaziergänger auf den Wert des Gebiets aufmerksam machen, daneben aber auch ausreichend große Scheuchdistanzen garantieren.
Längst können in diesem ehemaligen Moor die Untersuchungen, Lebensraumplanungen, Maßnahmen und die ganzjährige Betreuung nicht mehr ehrenamtlich bewältigt werden. Nur durch Spenden kann dieses aufwändige Biotopmanagement ermöglicht werden.
Ein Spendenaufruf wurde im Amtsblatt Landau-Land Heft 45 (05.11.2020) auf Seite 34 veröffentlicht:
Hier klicken um das Amtsblatt Landau Landa Nr. 45 als PDF zu speichern!
Spendenkonten:
www.nvs-natur-stiftung.de
Verwendungszweck: Billigheimer Bruch
VR Bank Südpfalz IBAN: DE84 5486 2500 0002 7282 90
VR Bank SÜW-Wasgau IBAN: DE60 5489 1300 0062 1630 03
Sparkasse Germersheim-Kandel IBAN: DE41 5485 1440 1000 7917 47
Sparkasse SÜW IBAN: DE74 5485 0010 1700 2338 42
Falls Sie eine Spendenquittung möchten teilen Sie uns bitte Ihre Adresse mit.
Auf Wunsch stellen wir für Spenden ab 50 Euro eine Spendenquittung aus.
Spenden bis zu einer Höhe von 200 Euro können durch vereinfachtes Nachweisverfahren abgesetzt werden.
Hierfür ist der Nachweis durch Kontoauszug ausreichend.
Spenden an die NVS NaturStiftung Südpfalz sind nach § 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 8 AO als gemeinnützige Spenden steuerlich abzugsfähig, gemäß Bescheid 24/652/50144 vom 12.06.2018.
Für bewährte Naturschutzarbeit gibt es jetzt einen neuen Namen. Obwohl im Titel viel kürzer geworden, steht dahinter aber eine umso mehr angewachsene Aufgabenliste. Das war für die Außenwirkung der bedeutendste Beschluss bei der jährlichen Sitzung des Stiftungsrats. Die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz firmiert jetzt als NVS NaturStiftung Südpfalz, um die Herkunft und die enge Verbindung zum Naturschutzverband Südpfalz und dessen 1.700 Mitgliedern zu erklären.
Nur die Aktion Südpfalz-Biotope als Stiftungsbetrieb ließ sich hier nicht auch noch namentlich integrieren. Aus deren Arbeit wurden dafür besonders die Schulungen zur Pflege kommunaler Flächen, die Pläne für einen südpfälzischen Biotopverbund und die erfolgten Sanierungen kommunaler Sumpfgebiete und Lösssteilwände präsentiert.
Ratsvorsitzender Dr. Rainer Tempel hatte doppelten Anlass, die Landräte Dietmar Seefeldt und Dr. Fritz Brechtel und von der Stadt Landau den Beigeordneten Alexander Grassmann als Teilnehmer zu würdigen. Mit dem Dank an die finanzielle Unterstützung verband er die Freude über die künftige Mitgliedschaft der drei Körperschaften im Stiftungsrat, zu welcher von diesem anschließend große Zustimmung erteilt wurde. Tempel sah den Rat breit und nun angesichts der Zugehörigkeit der jeweiligen Naturschutzbehörden noch kompetenter aufgestellt.
Eine besondere Wertschätzung lag dem Lob Dietmar Seefeldts zugrunde, der auch im Namen Dr. Brechtels Mittel für weitere Stiftungsaufgaben zur Förderung der heimischen Artenvielfalt durch Aufwertungen in den vielen Gemarkungen in Aussicht stellte. Die enge Verzahnung von amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz galt auch dem 1. Vorsitzenden der Stiftung, Dieter Zeiß, als Merkmal einer neuen und erfolgversprechenden Struktur im südpfälzischen Naturschutz, die mit den Kommunen, Verbandsgemeinden und Ortsgemeinden, und mit der Landwirtschaft entscheidende Partner hinzuzieht. Besonders die Pflegepläne für die „Dorfgemeinschaftsbiotope“ würden vermehrt nachgefragt. Bei vielen Kontakten und Ortsterminen seien hoffnungsvolle Anstrengungen der Kommunen zu verzeichnen gewesen, die zur Nachahmung anregen müssen. Ohne Zweifel wird aber die Gemeinde Billigheim-Ingenheim den spektakulärsten Beitrag leisten mit der Verpachtung des 54 ha großen Bruchs am Erlenbach an die Stiftung als ihren vertraglichen Kooperationspartner für ein ausgeklügeltes Biotopmanagement inklusive naturnaher landwirtschaftlicher Nutzung.
Text: Stiftung
Das Grüne Blatt 2/2020 befasst sich mit dem Thema „Naturschutz auf Gemeindeflächen“.
Ein Kooperationsartikel von „RLP AgroScience“, „Gartenakademie RLP“, „Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz“ und der „Aktion Südpfalz-Biotope“!
Hier klicken um das Grüne Blatt 2/2020 zu lesen und als PDF zu speichern!
Der Jahresbericht 2019 unserer Aktion-Südpfalz-Biotope ist online!
Vorwort:
Liebe Leserinnen und Leser,
die noch junge (aber nicht minder aktive) Aktion Südpfalz-Biotope hat sich hehre Ziele ge-
setzt: Biotopaufwertungen und -pflege, Biotopvernetzung und damit eine Förderung der heimi-
schen Artenvielfalt – und zwar konzertiert mit vielen Akteuren und Mitstreitern und zugleich
auf großer Fläche in der Südpfalz.
… (weiter gehts im PDF)
Hier klicken um den Jahresbericht zu lesen und als PDF zu speichern!
Bitte akzeptieren Sie YouTube Cookies, um dieses Video abspielen zu können. Durch das Akzeptieren werden Sie Inhalte von Youtube abrufen, ein Dienst der Durch einen Drittanbieter bereitgestellt wird.
Wenn Sie diesen Hinweis akzeptieren, wird Ihre Wahl gespeichert und die Seite wird aktualisiert.
Kurzes Interview von Antenne Landau mit dem Umweltwissenschaftler-Team der Aktion Südpfalz-Biotope.
Mein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Aktion Südpfalz-Biotope:
Nach dem Ende der elften Klasse wurde es auch für mich langsam Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was ich eigentlich nach dem Abitur machen will. Schnell wurde mir klar, dass ich nicht direkt nach der Schule ein Studium beginnen möchte, das auch vor allem auf theoretisches Lernen ausgerichtet ist. Ich wollte lieber etwas tun, das nicht nur etwas mit lernen zu tun hatte, sondern wo ich auch praktische Erfahrungen machen kann und auch erste Einblicke in die Arbeitswelt bekommen kann.
Recht schnell gefiel mir der Gedanke, ein freiwilliges Jahr zu absolvieren, wobei zunächst noch das freiwillige soziale Jahr im Vordergrund stand. Nachdem dann nach weiteren Recherchen auch das ökologische Jahr auftauchte, informierte ich mich näher über diese Alternative und suchte über die Internet-Seite des FÖJ-RLP nach Einsatzstellen in der Region. Gleichzeitig erfuhr ich von der neuen Aktion Südpfalz-Biotope, die immer in der Zeitung wieder erwähnt wurde. Ohne dass schon eine Stelle angeboten wurde, schrieb ich eine Bewerbungsemail und durfte zu einem lockeren Gespräch vorbeikommen und bekam wenig später die Zusage.
Am 01.08 2019 begann ich dann mein freiwilliges ökologisches Jahr bei der Aktion Südpfalz-Biotope. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit konnte ich bald selbstständig arbeiten. Zu Beginn war manches Mal recht wenig zu tun, weshalb ich mich in der umfangreichen Bibliothek bediente und das ein oder andere Buch über die Natur der Pfalz, aber auch allgemeine ökologische Themen, las. Doch nach kurzer Zeit spielte sich alles mehr und mehr ein und meine Aufgaben gingen von einer in die andere über, weshalb die interessanten Lesestunden immer seltener wurden. Eine meiner ersten Aufgaben war es, die Kompensationsflächen der Kommunen zu katalogisieren, sodass diese in die Datenbank für den Biotopverbund eingearbeitet werden konnten. Gleichzeitig begann ich die stiftungseigenen Grundstücke zu besuchen, zu fotografieren und zu beschreiben.
FÖJler Tobias Weis und das Aktion Südpfalz-Biotope Team 2019
Im Vorfeld der großen Auftaktveranstaltung der Aktion Südpfalz-Biotope, die im November 2019 stattfand, hatte ich auch mit der Organisation und Planung des Events zu tun. Die Arbeiten reichten vom Verschicken der Einladungen über das Erstellen eines Hallenplans bis hin zur Gestaltung verschiedenster Plakate zu unterschiedlichen Projekten der Aktion, wie zum Beispiel die Aufwertung der Hohlwege in der Südpfalz, oder auch die Schulung von Gemeindebediensteten in der Pflege kommunaler Flächen, die dort präsentiert wurden. Noch bevor die Auftaktveranstaltung stattfand wurde ich leider wegen eines Kreuzbandrisses für längere Zeit krankgeschrieben. Nachdem ich die Arbeit wieder aufnehmen konnte, beschäftigte ich mich immer wieder mit der Erfassung kommunaler Flächen, die dann ebenfalls in die Datenbank eingearbeitet werden können. So tragen sie einen Teil zum pfalzweiten Biotopverbund bei, den wir mit der Aktion versuchen aufzubauen, um wertvolle Biotope in der Südpfalz wieder zu vernetzen. Dazwischen kamen wiederholt Recherchen zu verschiedenen Themen wie den heimischen Amphibienarten oder der ökologischen Gestaltung von Solarparks. Mehrmals durfte ich auch bei den frühmorgendlichen Vogelmonitorings dabei sein, die als Beleg für den Erfolg der Maßnahmen, die unteranderem Kaltenbach durchgeführt wurden, dienen. Außerdem war ich an der Suche und Erfassung von Kopfweiden in der Südpfalz beteiligt. Neben dem Kontakt zu Kümmerern der Aktion, die Standorte in ihrer Gemarkung melden sollten, war ich auch draußen unterwegs, um die Kopfweiden zu besuchen, zu beschreiben, zu fotografieren und den Standort aufzunehmen, sodass diese wieder gepflegt werden und so als wertvoller Lebensraum erhalten werden können.
Ich kann auf ein schönes und interessantes Jahr zurückblicken, bei dem ich viele spannende Einblicke in die Arbeit und die Projekte der Aktion Südpfalz-Biotope bekommen habe. Meine Arbeit war sehr abwechslungsreich und vielseitig. Außerdem konnte und durfte ich viel Neues lernen. Einerseits technische Dinge, wie den Umgang mit Programen zum Erstellen von Karten, aber auch über mehr Pflanzen und Tiere. Besonders gut gefallen hat mir die freundliche und herzliche Atmosphäre, egal ob während der Arbeit oder des gemeinsamen Mittagessens. Alles in allem war das Jahr für mich ein voller Erfolg, trotz dass einige Dingen etwas anders liefen als geplant, wie meine Verletzung oder auch die Zeit während der Corona-Krise, und ich bin froh, mein freiwilliges ökologisches Jahr hier bei der Aktion Südpfalz-Biotope verbracht zu haben.
Text von Tobias Weis
Das gesamte Team bedankt sich bei Tobias für seine hervorragende Arbeit!
Ein guter Tag für die Stiftung ist ein guter Tag für die Natur:
Nach einigen Gesprächen mit Landrat Seefeldt hat der Kreistag am 16.12.2019 beschlossen, unserer Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz eine zweckgebundene Zuwendung für das Haushaltsjahr 2020 zukommen zu lassen.
Das Büro des Landrats hatte als Termin für die Übergabe des Förderbescheids Mittwoch, den 20. Mai 2020 um 15.30 Uhr genannt, den die Vorstandschaft des NVS und der Stiftung sehr gerne wahrnahmen.
Neben dem Landrat waren auch der Kreisbeigeordnete Georg Kern und mehrere MitarbeiterInnen der Verwaltung dabei.
Bei der Überreichung des Förderbescheides in Höhe von 30.000.- € hoben nacheinander Landrat Seefeldt, dann Dieter Zeiss und last not least Kurt von Nida in ihren Reden jeder auf seine Art den Dank der Stiftung, die besondere Wichtigkeit der Förderung, der sinnvollen Verwendung und die Bedeutung zukünftiger Förderungen hervor. Dabei lässt die diesjährige Förderung auch auf Fördergelder für die Folgejahre hoffen die damit den Bestand der Verwaltung in Kleinfischlingen und ihrer vielfältigen Aufgaben für die Zukunft sichern.
Laut Dieter Zeiss kann die Stiftung auch auf finanzielle Unterstützung vom Landkreis Germersheim und der Stadt Landau für 2020 und die Folgejahre hoffen.
Ein guter Tag für die Stiftung, den NV-S und damit unserer ganzen schönen Südpfalz.
Quelle: Stiftung
Dieses Anschreiben wurde in der letzten Woche an alle Kommunen in der Südpfalz per E-Mail verschickt.
Hier klicken das Anschreiben als PDF zu speichern!
Aufruf von Bürgermeisterin Hedi Braun der Verbandsgemeinde Herxheim für mehr Artenvielfalt.
Artikelquelle: Amtsblatt Herxheim Nr. 16 2020
Ähnliche Artikel wurden auch in den Amtsblättern aus Bellheim, Maikammer und Edenkoben veröffentlicht.
Hier klicken um das Amtsblatt Bellheim 16/2020 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um das Amtsblatt Maikammer 16/2020 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um das Amtsblatt Edenkoben 16/2020 zu lesen (E-Paper)!
Der Aufruf der Verbandsgemeinde Landau-Landu für Artenvielfalt am Wegesrand, in Zusammenarbeit mit unserer Initative Südpfalz-Biotope, wurde im Amtsblatt Landau-Land auf dem Cover abgedruckt.
Artikelquelle: Amtsblatt Landau-Land Nr. 16 2020
Hier finden Sie Naturschutzprojekte, welche durch die Aktion Südpfalz-Biotope durchgeführt werden: Aktuell gibt es zwei kurze Videos.
Der Veröffentlichungsrhythmus von neunen Projektvorstellungen im Video-Format ist nicht regelmäßg, schauen Sie deshalb immer mal wieder vorbei!
Hier klicken um zur Rubrik Projektvorstellung zu gelangen!
Über unsere Schulungstermine, welche am 4.März, 6. März und 13.März stattfinden, wurde auch in den Amtsblättern von Rülzheim, Edenkoben, Bad Bergzabern und Landau Land berichtet.
Hier klicken um das Amtsblatt Rülzheim 06/2020 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um das Amtsblatt Edenkoben 06/2020 zu lesen (ePaper)!
Hier klicken um das Amtsblatt Bad Bergzabern zu lesen (steht nur als PDF-Download zur Verfügung)!
Hier klicken um das Amtsblatt Landau Land 6/2020 zu lesen (ePaper)!
Artikelquelle: Amtsblatt Edenkoben
Artikelquelle: Edenkobener Rundschau
Den Ausführlichen Artikel finden Sie nur in der Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ vom 27.01.2020.
Hier klicken um eine kurze Notiz zum Thema „Nickelsee“ online auf der Rheinpfalz Seite zu lesen!
Artikelquelle: Die Rheinpfalz
Die Finanzierung des Projektes erfolgt über die „Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz“ mit Sitz in Mainz.
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Artikelquelle: Die Rheinpfalz
Die Rheinpfalz berichtete am 16.01.2020 über den Arbeitseinsatz der Helfer des Naturschutzverbandes Südpfalz (NVS) am 11.01.2020 in Erlenbach. Viele Kümmerer der Aktion Südpfalz-Biotope waren auch an der Aktion beteiligt.
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Artikelquelle: Die Rheinpfalz
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Artikelquelle: Die Rheinpfalz
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Textquelle: Die Rheinpfalz
Bitte akzeptieren Sie YouTube Cookies, um dieses Video abspielen zu können. Durch das Akzeptieren werden Sie Inhalte von Youtube abrufen, ein Dienst der Durch einen Drittanbieter bereitgestellt wird.
Wenn Sie diesen Hinweis akzeptieren, wird Ihre Wahl gespeichert und die Seite wird aktualisiert.
Video: Gefilmt und bearbeitet von Tobias Baumgärtner (Tobias Visuals)
Die Gemeinde Freimersheim hat alle gemeindeeigenen Grundstücke im Außenbereich an unserer Aktion übermittelt. Sofern geeignete Flächen in der Gemeinde ausgewählt werden, wird der Gemeinderat über eine Einbeziehung in den Biotopverbund entscheiden.
Über unsere Auftaktveranstaltung, welche am 22.11.2019 in Hochstadt stattfand, wurde auch in den Amtsblättern von Bellheim, Maikammer, Rülzheim und Lingenfeld berichtet.
Hier klicken um das Amtsblatt Bellheim 48/2019 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um das Amtsblatt Maikammer 48/2019 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um das Amtsblatt Rülzheim 48/2019 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um das Amtsblatt Lingenfeld 49/2019 zu lesen (PDF)!
Über unsere Auftaktveranstaltung, welche am 22.11.2019 in Hochstadt stattfand, wird auch im Amtsblatt Edenkoben 49/2019 (Seite 18-19) und im Amtsblatt Landau Land 49/2019 (Seite 7-8) berichtet.
Hier klicken um das Amtsblatt Edenkoben 49/2019 zu lesen (ePaper)!
Hier klicken um das Amtsblatt Landau Land 49/2019 zu lesen (PDF)!
Hier klicken um den Artikel auf der Pfalz Echo Webseite zu lesen!
Aktion Südpfalz-Biotope stellt sich vor
Artenreiche Biotope in der Südpfalz sollen erhalten und gepflegt werden
Hochstadt. Bei einer Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Hochstadt wurde nun die Aktion Südpfalz-Biotope, eine Einrichtung der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, vorgestellt. Im Juni 2018 ging die Stiftung gemeinsam mit den Landräten des Landkreises Germersheim Dr. Fritz Brechtel, des Landkreises Südliche Weinstraße Dietmar Seefeldt und dem Oberbürgermeister der Stadt Landau Thomas Hirsch mit der Aktion an den Start.
Als Ziel hat man sich gesetzt, artenreiche Biotope in der Südpfalz, Geländestrukturen, Ausgleichsflächen sowie Saumbiotope gezielt zu pflegen und weiterzuentwickeln, um dadurch die Biodiversität und den Artenreichtum zu verbessern und zu erhalten. Gleichzeitig will man dem Naturhaushalt durch Aufwertung von Flächen, die sowohl im privaten als auch im öffentlichen Besitz sind, mit zielgerichteten Maßnahmen helfen. Dies soll mit Unterstützung der Kommunen, der Fachbehörden und der Politik umgesetzt werden. Gleichzeitig soll in der Bevölkerung die Wertschätzung für die Leistungsfähigkeit des Ökosystems gesteigert werden.
Die Landwirtschaft und den Weinbau will man als Partner gewinnen. Ökologisch wertvolle Flächen sollen für den Naturschutz und die Landschaftspflege fit gemacht werden. Dazu will man Grundstücke pachten, eintauschen oder erwerben. Vorstandsmitglied Kurt von Nida, der sich gemeinsam mit seiner Familie seit Jahren dem Naturschutz widmet, zeigte sich bei seiner Begrüßung hocherfreut über das bis auf den letzten Platz gefüllte Dorfgemeinschaftshaus.„So viel Gemeinsamkeit macht Hoffnung. Schöpfen wir heute diese Hoffnung aus der gegenseitigen Vergewisserung unseres Willens, schiefgelaufene Entwicklungen in der Pflege zu stoppen und wertvolle Biotope optimal zu gestalten und zu erhalten“, so von Nida.
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken erklärte, dass die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen für die Artenvielfalt eine große Herausforderung sei. Seit 2009 sei ein Drittel aller Arten verschwunden.
Weitere Grußworte sprachen Hochstadts Bürgermeister Timo Reuther, die Landtagsabgeordneten Alexander Schweitzer und Peter Lerch sowie die beiden Landräte. An verschiedenen Ständen konnten sich die Besucher über den Naturschutz und die Arbeit der Stiftung informieren. (tom)
Textquelle: Pfalz Echo
Radio-Mitschnitt der Veranstaltung in Hochstadt am 22.11.2019
Quelle: Antenne Pfalz
Amtsblatt Offenbach 48/2019 als PDF
Bei der Auftaktveranstaltung der Aktion Südpfalz-Biotope am 22.11. im großen Saal des Hochstadter Dorfgemeinschaftshauses reichte kaum der Platz für die 250 Gäste und die 18 Informationsstände verschiedener Behörden, Institutionen, Initiativen, Verbände und Kommunen.
Die 2018 ins Leben gerufene Aktion Südpfalz-Biotope hat sich die Förderung der Artenvielfalt in der südpfälzischen Kulturlandschaft zum Ziel gesetzt. Sie stellte sich dar als „eine rechtlich privat organisierte Einrichtung bei der NVS-Naturstiftung des Naturschutzverbandes Südpfalz e.V. Über den ehrenamtlichen Naturschutz hinaus versteht sich die Aktion als Initiatorin einer breiten, allgemeinen Bewegung, in der Kreise und Stadt, die Kommunen, viele Akteure in der Landschaft, selbstverständlich die Bevölkerung ihre Beiträge zur Biotopaufwertung in einer über das Land laufenden Welle leisten können“. So formulierte es in seiner Eröffnungsrede der 2. Stiftungsvorsitzende Kurt von Nida. Vorher war dem Signal der Jagdhornbläsergruppe Südliche Weinstraße der uraufgeführte Imagefilm der Aktion mit seinen stimmungsvollen und eindringlichen Bildern vorausgegangen.
Kurt von Nida galten die Entscheidungsträger für den öffentlichen Grundbesitz als wichtigste Ansprechpartner für verbesserte Pflege und damit ökologische Aufwertung der von ihm so getauften „Dorfgemeinschaftsbiotope“. Immerhin waren 40 Kommunen mit Ortsbürgermeistern und Beigeordneten vertreten, dazu 7 Verbandsbürgermeister.
Ministerien mit ihren verschiedenen Behörden, Landtagsabgeordnete, Landräte, Stadtspitze Landau, viele Mitarbeiter von Mainz bis zu den kommunalen Ebenen, Naturschutzberater, Landwirtschaft, Kirchen, Institutionen und Verbände wollten bei diesem großen Treffen ihre Verantwortung für den Schutz der Natur und damit unserer Lebensgrundlage bekunden. Alle signalisierten die Bereitschaft, zu einem allgemeinen Aufbruch anzutreten, am besten gemeinsam in gegenseitigem Vertrauen. Mit der Aktion Südpfalz-Biotope solle man sich identifizieren, da sie allerorten zu konstruktiven Maßnahmen in den Gemarkungen einlädt, forderte von Nida. Die Bevölkerung müsse endlich einsehen, dass die Lebensreserven der Tiere und Pflanzen vor ästhetischen Ansprüchen an Einheitsgrün gehen.
Umweltministerin Ulrike Höfken als wichtigster Gast bestätigte in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz die Einmaligkeit dieses Südpfälzer Modells der Naturschutzarbeit für ganz Rheinland-Pfalz. Ihre Stiftung greift der Südpfalz-Biotop-Zentrale finanziell für drei Jahre kräftig unter die Arme mit der Teilförderung zweier Personalstellen. Die Arbeitspakete „Sensibilisierung und Qualifizierung der Kommunen“ und die „Planung eines Biotopverbunds Südpfalz“ auf der Basis einer neuartigen Grundstücksdatenbank galten der Ministerin als entscheidende Erfolgsfaktoren im Kampf gegen Insektensterben und Rückgänge in der Vogelwelt.
Weil die Tätigkeit der Kleinfischlinger Zentrale schon in diesem Jahr große Dimensionen angenommen hat, konnten die Grußworte der Landtagsabgeordneten Alexander Schweitzer und Peter Lerch und der Landräte Dietmar Seefeldt und Dr. Fritz Brechtel auf Schritte in die richtige Richtung verweisen. Die Rettung des südpfälzischen Naturhaushalts muss eine gemeinsame Aufgabe für Staat, Kommunen, Landwirtschaft, ehrenamtlichen Naturschutz und viele weitere Akteure sein. Besonders wurde an die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft appelliert. Die Bevölkerung müsse mitgenommen werden.
Beide Landräte hätten Mittel für ihren Kooperationspartner Aktion Südpfalz-Biotope und deren langfristige Sicherung im Haushalt eingestellt. Die beiden südpfälzischen Sparkassen gingen mit Spenden von jeweils 10.000 Euro mit gutem Beispiel voran, um den Start dieser Mitmach-Aktion auf stabilere Beine zu stellen. Übrigens war zu erfahren, dass die Mitarbeiter der Zentrale für fünfzehnjährige Einzelprojekte in der Südpfalz zum Vorteil der Landkreise bereits Bewilligungen in stattlicher Höhe hereingeholt haben aus Mitteln, die die SNU in Mainz verwaltet.
Zwei Podiumsdiskussionen, moderiert vom Leiter der Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Werner Ollig, vertieften die Problematik der Naturschutzaufgaben.
Beim Thema Biotopverbund sprach man speziell die Querung der Acker- und Weinbergsflächen in Nord-Süd-Richtung an, um naturnahe Wanderlinien von Bachaue zu Bachaue für Insekten, Amphibien oder auch Vögel anzubieten. Hier sind bisweilen noch Böschungshecken, Hohlwege oder Feldgehölze vorhanden, die aber mit Ackerrandstreifen, Blühflächen und Krautsäumen als Brücken zusammenhängende Korridore ergeben. Dazu nutzt man nicht nur Kommunalbesitz, sondern auch ökologische Vorrangflächen und Vertragsnaturschutzflächen der Landwirtschaft. Die Aktion Südpfalz-Biotope strebt die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten an, denen durch Vertragsnaturschutz keinerlei finanzielle Einbußen entstehen. Seitens der Landwirte herrscht jedoch Unmut über die bürokratischen Hürden.
Vom Bistum Speyer kam ein starkes Signal, als großer Landverpächter den Naturschutz fördern zu wollen. Man bat die Aktion Südpfalz-Biotope um Unterstützung, diesen neuen Ansatz zur Wahrung der Schöpfung verwirklichen zu können.
Beim Thema Förderung der Biodiversität durch Landschaftspflege in den Kommunen stellte die Südpfalz-Biotop-Zentrale vor, dass 2019 schon zehn dreistündige Seminare angeboten wurden. 250 Teilnehmer konnten begrüßt werden, darunter Bürgermeister, weitere Entscheidungsträger und Mitarbeiter aus fünfzig Gemeinden.
Die Diskussionsrunde wünschte sich, dass in einiger Zeit die Gemeindemitarbeiter ein Auge dafür entwickelt haben, nur noch schonend in Krautsäume, Hecken und Ufer einzugreifen. Die oft gescholtenen Dienstleister sollen anstelle des schädlichen, großflächigen Mulchens gegen Aufpreis für den gewünschten höheren Aufwand ebenfalls eine Staffelmahd mit Mähgutentnahme und einen differenzierenden Heckenrückschnitt vornehmen dürfen. Wie die Stadt Germersheim berichtet, kann im Gegenzug wiederum die Einsatzhäufigkeit reduziert werden, was sogar insgesamt zu Einsparungen führt. Die Digitalisierung der gemeindeeigenen Flächen mit den jeweiligen Pflegevorschlägen muss Standard werden.
Wenn die Kommunen in ihren Dorfgemeinschaftsbiotopen ihre Hausaufgaben mit der richtigen Pflege machen, dann muss die Bevölkerung auch verstehen, welcher große Beitrag für das Angebot von Nektarpflanzen, Lebensraum und Winterquartieren für Insekten und Nahrung für Brutvögel und Wintergäste geleistet wird.
Dieter Zeiß, der erste Vorsitzende der NVS-Naturstiftung hob in seinem Schlusswort noch einmal die Bedeutung einer notwendigen Zusammenarbeit mit den Landwirten hervor und setzte große Hoffnung auf eine für die Natur und den Anbau vorteilhafte Entwicklung.
Er drückte seinen Dank aus für die überwältigende Teilnahme an einer denkwürdigen Veranstaltung aus allen Bereichen von der Regierung und ihren Behörden, der Politik, den Kommunen bis hin zu vielen weiteren Akteuren in der Landschaft.
Textquelle: Amtsblatt Offenbach Nr. 48 2019
Wir bedanken uns bei den Teilnehmern der ersten Messe „Biotop-Netzwerk Südpfalz“, welche am 22.11 im Dorfgemeinschaftshaus in Hochstadt im Vorfeld zur Auftaktveranstaltung der Aktion Südpfalz-Biotope stattgefunden hat.
Aus dem Einladungsschreiben der Messestandsteilnehmer:
Bei der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz angesiedelt und durch vereinbarte enge Zusammenarbeit mit den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße und der Stadt Landau stark in der Verantwortung stehend, zielt die Aktion Südpfalz-Biotope auf große Breitenwirkung durch die bisher schon erfolgreiche Schulung von kommunalen Entscheidungsträgern und ihren Mitarbeitern. Projekte zur Aufwertung und Pflege von Biotopen – meist in öffentlichem Besitz – nehmen großen Raum ein neben der Vorbereitung eines Biotopverbunds vom Bienwald bis Neustadt. „Biotop-Netzwerk Südpfalz“ will schon klar machen, dass wir nur erfolgreich handeln können, wenn wir alle aus unseren verschiedenen Wirkungsbereichen Beiträge leisten –koordiniert umso wirkungsvoller. Nutzen Sie nun die Chance zu Kontaktaufnahme, Austausch und Information mit teilnehmenden Vertretern von Politik, Kommunen, Behörden, Verbänden in dieser gemeinsamen Sache. Nicht nur die Fachleute sehen, dass die Zeit zum Handeln drängt. Viele verantwortlich denkende Bürger in unseren Gemeinden und Städten, in Politik, Verbänden und Institutionen wollen jetzt etwas tun angesichts des rasanten Insektenschwunds und den Schäden durch Klimaveränderungen. Gehen Sie mit uns den wichtigen Schritt zu gemeinsamem Aufbruch. Lassen Sie uns gemeinsam planend über Gemarkungsgrenzen hinweg öffentliche Flächen, Ufer, Gewässer, Wiesen, Säume, Böschungshecken, Ausgleichsflächen in ihrem Zustand als Lebensräume optimieren. Steigen wir auch alle mit ein, zusammen mit privaten Flächen, ein Netz, einen Verbund von Biotopen in der Symbioselandschaft Südpfalz zu schaffen.
Sehr geehrte Frau Ministerin, liebe Gäste, liebe Naturfreunde, meine Damen und Herren,
eine informative und eindrucksvolle Veranstaltung geht viel zu schnell zu Ende.
Eine Veranstaltung, so denke ich, zu der sie ihren Besuch nicht bereuen werden. Wir freuen uns.
In unsere Freude mischt sich große Dankbarkeit.
Dieter Zeiß bei seinem Schlusswort – Bildquelle: Franca Gauly
Meine Damen und Herren, die Mitglieder des in der Bevölkerung für seine praktische Arbeit anerkannten Naturschutzverbandes mit seinen Ortsgruppen hat mit ihrem Besuch auch eine große Ehrung erfahren.
Gemeinsam mit weiteren Verbänden in der Südpfalz möchten wir uns für den Schutz unserer grandiosen, zerbrechlichen Natur einsetzen.
Die besondere Seele unserer Landschaft mit ihren nur noch geringen naturnahen Flächen in der Südpfalz droht uns verloren zu gehen. Nicht nur wir, auch viele Menschen außerhalb der Region sind begeistert von unserem Lebensraum und kommen gerne daher zu uns.
Wir haben etwas zu verlieren.
Wir wollen unseren eingeschlagenen Weg weiter gehen. Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz. Begleitet von einer Stiftung, die sich dem Naturschutz vor der Haustür mit ihrem Zweckbetrieb „Aktion Südpfalz-Biotope“ verschrieben hat. Zweckbetrieb nicht nur ein Begriff aus der Steuerfachwelt, sondern eine Ansage für unser Engagement zur Pflege und dem Erhalt eines über viele Jahrhunderte durch bäuerliche Arbeit geprägten Kultur- und Lebensraums.
Heute haben wir in unserer Veranstaltung nicht die globalen Herausforderungen im Naturschutz aufgerufen, sondern was wir praktisch vor unserer Haustür zum Schutz unserer Schöpfung tun können.
Sehr geehrte D+H, die Mainzer Stiftung unterstützt uns nicht nur finanziell in den Projekten, sondern mit dem Besuch der Ministerin in der Südpfalz erhalten wir auch die nötige Kraft für unsere Arbeit. Vielen Dank. Dank für die bereits erhaltenen Bescheide mit umfangreichen Förderungen verschiedener Maßnahmen.
Wir dürfen Ihnen versichern, Projektgelder die an die Aktion Südpfalz-Biotope gehen, diese behutsam und zielorientiert zu verwenden. Gut angelegtes Geld mit hoher Rendite für die kommenden Generationen – Wo gibt es das noch in der heutigen Zeit.
Wir haben gespürt, auch in den Grußworten, dass wir Unterstützung bei Politik und den Behörden für unsere Arbeit erfahren. Dafür vielen Dank. Wir brauchen Sie. Unparteilich ohne Vorurteile.
Dank an die landeseigenen Behörden, die Landkreise, die SGD mit den Naturschutzbehörden u.v.a.
Vielen Dank Herrn Conrad von der SGD, Landräte Dr. Brechtel und Seefeldt, Vertreter aus dem Landtag Frau Rehak-Nitsche, Herr Lerch, Herr Schweitzer, Verantwortliche aus Kirchen, Landwirtschaft und viele mehr für ihre bisherige Unterstützung und ihre bisherigen Besuche in Kleinfischlingen. Auch der LBM hat sich bei uns bereits informiert.
Meine Damen und Herren,
In den beiden Podiumsrunden konnten Sie vieles über die Aktion Südpfalz-Biotope erfahren.
In Verbundenheit mit den Kommunen wollen wir uns gegenseitig in unserer Arbeit unterstützen. Gemeinsam möchten wir in den Städten und Dörfern der Südpfalz Dorfgemeinschaftsbiotope schaffen, die auch Erholungswert bieten, das Einheitsgrün der Vergangenheit angehören lassen und damit auch einen kleinen Beitrag gegen die Folgen des Klimawandels leisten.
Konnten wir doch vor wenigen Tagen erfahren, dass der Steuerzahlerbund die Stadt Pirmasens für ihr ökologisches Handeln beim Grünflächenmanagement ausgezeichnet hat; dabei werden mehr als 100.000€ im Jahr eingespart.
SparEuros durch ökologische Ansätze.
In Verbundenheit mit den Verantwortlichen in den Kommunen treten wir zusammen mit Leidenschaft für die notwendigen Veränderungen und für die Sensibilisierung der Bevölkerung ein.
Mit der Akzeptanz der sogenannten Kümmerer in den einzelnen Gemeinden haben wir ein festes Bindeglied zu der Biotopzentrale.
Mit Landwirtschaft, Kommunen und den Kirchen, mit ihrer besonderen Verantwortung, wollen wir ein Bündnis schaffen, für die Vernetzung von natürlichen Lebensräumen bei dem es keine Verlierer geben soll. Lasst uns hier an einem Strang ziehen.
Meine Damen und Herren,
die Zeit ist gekommen wo wir in Verbundenheit mit den Landwirten von der Gesellschaft den Beitrag einfordern, der für die Maßnahmen zur Erhaltung unserer Artenvielfalt notwendig ist. Landwirtschaft und Naturschutz arbeiten in der gleichen Werkstatt. In einem Miteinander sollten wir trotz unterschiedlicher Ziele für ein gutes Klima sorgen. Naturschutzleistungen der Landwirte müssen eine Perspektive in ihrer Arbeit bekommen und honoriert werden.
In unserem Gespräch vor zwei Tagen mit Landwirtschaftsminister Dr. Wissing hat er uns zu der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges bekräftigt.
Vielen Dank an die Podiumsteilnehmer. Eure Aussagen sind ermutigend und bestärken uns auf dem richtigen Weg zu sein.
Was wäre eine Podiumsrunde ohne eine geschickte Leitung. Wir hatten heute einen exzellenten Moderator mit viel Aufheiterung und Witz und sehr viel Fachwissen. In den Podiumsrunden haben Sie, Herr Ollig mit den komplexen, weitreichenden und anspruchsvollen Themen viele Informationen vermittelt und Unterhaltung geboten.
Herr Ollig, vielen Dank.
Vielen Dank an die Aussteller von Verbänden, Behörden und Kommunen der ersten Messe „Biotop-Netzwerk Südpfalz“. Ihr gibt uns einen Rundumblick über die vielfältigen Aktivitäten der einzelnen Gruppierungen. Sie, unsere lieben Gäste, haben anschließend noch die Möglichkeit die einzelnen Stände aufzusuchen.
Einen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz die extra aus Mainz zu uns nach Hochstadt gekommen sind. Wir wollen mit unseren Projektanträgen weiter dafür sorgen, dass die Arbeit bei Ihnen nicht ausgeht.
Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihre Teilnahme.
Besonderen Dank an unsere Helfer aus dem NVS. Ohne sie wären die Organisation und der Ablauf des heutigen Tages nicht möglich.
Besonderen Dank für die Unterstützung aus Hochstadt. Hier hat sich ein Altbürgermeister als neuer Vorstand der OG zu einem engagierten Naturschützer entwickelt.
Dank an die Gemeinde Hochstadt mit Bürgermeister Reuther für die Möglichkeit der Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses. Auch hier in Hochstadt wollen wir gemeinsam mit Gemeinde, Landwirtschaft und der Aktion Südpfalz-Biotope ein neues Projekt angehen,
Gestern hat mir der Bürgermeister meiner Gemeinde auch in Aussicht gestellt, ein gemeinsames großes Projekt gemeinsam angehen zu wollen.
Danke für die Unterstützung und die Spenden. Herr Dudenhöffer, lieber Peter, da geht mir der Name Sparkasse ganz leicht über die Lippen.
D+H,
wir erwarten heute eine Zeitenwende in der Südpfalz eingeleitet zu haben, bei der man in einigen Jahren rückblickend erkennt, mit den Aktivitäten von Kleinfischlingen und von der Hochstadter Veranstaltung hat sich die Einstellung, die Meinung und das Verhalten zum Schutz unserer südpfälzischen Landschaft und der Natur gewandelt.
Mit unseren eifrigen jungen Umweltwissenschaftlern Meike Wagner, Philipp Bodenseh und Robin Kaltenbach in unserer Zentrale in Kleinfischlingen, haben wir die besten Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Arbeit für die Zukunft geschaffen. Uns braucht nicht bange zu sein.
Meine lieben Gäste, der Dank, dass Sie der Einladung gefolgt sind, ist auch verbunden mit der Hoffnung, dass man etwas Nützliches von Hochstadt mit nach Hause nehmen kann. Wir haben fleißig darauf hingearbeitet. Sagen Sie es bitte auch in Eurem Bekanntenkreis weiter. Sorgen Sie dafür, dass viele Menschen die Informationen und den Geist aufgreifen, weitergeben und uns vielleicht auch mal in Kleinfischlingen besuchen.
Regina und Kurt vN. freuen sich darüber. Viel um Natur und Kultur erwartet Sie.
An unseren Informationsständen der verschiedenen Aussteller hier in der Halle erhalten Sie interessante Broschüren und Flyer.
Auch die Enzyklika Laudatio Si von Papst Franziskus „über die Sorge für das gemeinsame Haus“ können Sie am Stand der Stiftung mitnehmen.
Bedienen Sie sich.
Sie wissen, wir haben etwas zu verlieren.
Damit kommen wir zum Schluss aber wir müssen noch lange nicht am Ende sein. Verweilen wir noch etwas bei einem Glas Wein vom Weingut Schweder und einer Brezel aus Hochstadt.
Denken Sie daran, die Messeaussteller warten auf Sie.
Ihnen allen noch einen angenehmen Tag.
„Es gilt das gesprochene Wort“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, liebe Mitstreiter!
…………….. un dann sin die tatsächlich all kumme!
Hocherfreut über die große Gästeschar darf ich Sie – als der ungeduldige Antreiber der Aktion Südpfalz-Biotope – heute in eine mit Sicherheit informative und anregende Veranstaltung einführen.
Kann man dieses Treffen solch überwältigend vieler verantwortungsvoller Menschen noch anders deuten als einen überzeugenden Schritt hin zu handfesten Maßnahmen? Zur Aufwertung unserer bedrängten natürlichen Lebensräume?
Haben wir verstanden, dass es unserem, oft so generös zitierten, guten alten Naturhaushalt wirklich an den Kragen geht?
Und gleich am Anfang wollen wir begründen, warum wir Biotop-Liebhaber die Entscheidungsträger für den öffentlichen Grundbesitz als wichtigste Ansprechpartner eingeladen haben.
Entlassen wir jedoch bei solcher Priorität die Besitzer und Bewirtschafter der privaten Äcker, Wingerte, Wiesen aus der Verantwortung? Keineswegs!!
Bildquelle: Franca Gauly
Immerhin sehen wir überall grüne Kreuze in den Gemarkungen. Damit wird auch protestiert gegen befürchtete Gewinneinbußen der Bauern durch verschärfte Umweltauflagen, die letztlich ihre Mitbürger einfordern.
Gehen aber die – beim Pestizideinsatz auf den Äckern so kritischen – Mitbürger mit ihrem eigenen öffentlichen Besitz so um, wie es der Artenvielfalt gut täte?? Leider auch nicht!
Haben wir Mitbürger also nicht verstanden, dass erst mal wir selbst unsere Hausaufgaben machen müssen bei der Aufwertung und Pflege so vieler stiefmütterlich behandelter Flächen? Ich habe diese im Sinn einer neuen Wertschätzung „Dorfgemeinschaftsbiotope“ getauft.
Müssen wir deshalb nicht zu einem allgemeinen Aufbruch antreten, am besten gemeinsam in gegenseitigem Vertrauen?
Mit dem zahlreichen Besuch signalisieren Sie als Entscheidungsträger diese Bereitschaft. Längst schon sind ja einige Dörfer in der aktiven Phase mit Eh-da-Flächen und anderen Initiativen.
Können wir zusammen den Versuch wagen, uns mit der Aktion Südpfalz-Biotope zu identifizieren, wenn sie integriert und nicht spaltet? Wenn sie allerorten zu konstruktiven Maßnahmen einlädt? Wenn sie auch kleine Schritte mitnimmt und zu g r o ß e n Mut macht?
Liebe Gäste, liebe Mitstreiter,
so viel Gemeinsamkeit macht Hoffnung. Schöpfen wir heute diese Hoffnung aus der gegenseitigen Vergewisserung unseres Willens, schief gelaufene Entwicklungen in der Pflege zu stoppen und wertvolle Biotope optimal zu gestalten und zu erhalten.
Es sind viele Entscheidungsträger gekommen, viele Verantwortliche. Daneben haben wir viele Berater eingeladen von der amtlichen Biotopbetreuung, der Gartenakademie bis zum Vertragsnaturschutz, auch viele ehrenamtliche Naturschützer zu einer Veranstaltung, die sich tatsächlich nur um Naturschutz dreht, damit aber entscheidend um das Schicksal unseres eigenen Lebensraums in unserer Symbioselandschaft.
Der Anlass ist gegeben durch die neu ins Leben gerufene Aktion Südpfalz-Biotope, in der mittlerweile allerhand Personen hier im Saal verstrickt sind.
Die Aktion Südpfalz-Biotope – rechtlich eine privat organisierte Einrichtung, aber mit dem sympathischen Angebot einer breiten, allgemeinen Bewegung, in der Kreise und Stadt, die Kommunen, viele Akteure in der Landschaft, selbstverständlich die Bevölkerung, mit Unterstützung alter und neuer Naturschutzorganisationen, ihre Beiträge zur Biotopaufwertung in einer – über das Land laufenden – Welle leisten können.
Seien Sie herzlich willkommen,
liebe Vertreter
des Landtags,
der Regierung mit ihren Untergliederungen bis hierher in die südliche Region: SGD Süd, DLR, Gartenakademie, Agroscience, Forstämter,
der Landkreise und der Stadt mit ihren Behörden
der beiden Kreistage und des Landauer Stadtrats
der Verbandsgemeinden und Städte mit ihren Mitarbeitern. Wir begrüßen 7 Verbandsbürgermeister und die Vertreter der Stadt Germersheim.
Von den südpfälzischen Kommunen sind heute sage und schreibe offiziell 40 !! durch Bürgermeister, Beigeordnete und Ratsmitglieder, oft sogar in Begleitung, vertreten.
Aus insgesamt 59 südpfälzischen Orten sehen wir Interessenten.
Herzlich willkommen, liebe Vertreter
der politischen Parteien, der Landwirtschaft, der Kirchen, der Naturschutzorganisationen und -initiativen, der Biologenbüros, der Jägerschaft, des Tourismus, der Dienstleistungsbranche in der Landschaftspflege, der Banken, der Industrie, BASF und Daimler, der Medien
Spontan ist der Vizepräsident der Deutschen Gartenbaugesellschaft und Leiter der Gartenakademie in Mußbach, Werner Ollig, eingesprungen, uns hier bei den kurzen Diskussionsrunden zu unterstützen. Lieber Werner, wir stehen gerne bereit, Dir dann bei Deinen Projekten mit Schulungen und Beiträgen im Gegenzug zu helfen.
Dank schon jetzt an die Betreuer der Infostände, die sich nachher auf einen Ansturm gefasst machen müssen,an unsere Diskussionsteilnehmer, an unsere Kümmerer und Helfer.
Auf einen Gast will ich jetzt hier näher eingehen. Sie wird anschließend die namentliche Begrüßung vornehmen.
Wir haben nämlich hohen Besuch aus Mainz, den ich ganz besonders willkommen heiße.
Bildquelle: Franca Gauly
Frau Höfken, Sie sind in der Funktion als Umweltministerin goldrichtig bei uns, weil wir Südpfälzer Ziele haben wie zum Beispiel insektenreiche Mähwiesen und blühende Säume, Paradiese für Heckenbrüter, Lerchengesänge über Ackerlebensräumen, schützende Schilfufer und nächtliche Laubfroschkonzerte. Da müssen wir bei unseren gemeinsamen Absichten Hand in Hand gehen.
Aber die Ansprache, um die wir Sie heute bitten, wird auch Ihre Verstrickung in die Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen betreffen. Nämlich in Ihrer Funktion als Vorsitzende der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz greifen Sie uns bei der Finanzierung zweier Personalstellen kräftig unter die Arme. Dafür hier schon einmal ein großes Dankeschön.
Eine Reihe Ihrer Mitstreiter, die häufig unsere Ansprechpartner sind, haben Sie heute begleitet. Herzlich willkommen, Ihr Lieben!
Von links nach rechts: Kurt von Nida (zweiter Vorsitzender der NVS Stiftung), Dieter Zeiß (erster Vorsitzender der NVS Stiftung), Kurt Garrecht (Vorsitzender des NVS), Ulrike Höfken (Umweltministerin des Landes RLP), Werner Ollig (DGG-Vizepräsident), Georg Herion (Vorstandsmitglied der NVS Stiftung), Ralf Horder (Vorstandsmitglied der NVS Stiftung) – Bildquelle: Franca Gauly
Ja, von einer Auftaktveranstaltung kann man gerne heute noch sprechen, auch wenn schon zehn Monate nach Förderbeginn vergangen sind. Denn was sind schon zehn Monate gegenüber den Jahrzehnten fruchtbarer Arbeit, die die Aktion noch leisten muss! (Das sagt hier ein Siebzigjähriger mit Blick auf ein junges, hochmotiviertes Team.) Einerseits in der Breite zu wirken im Verbund mit vielen Akteuren, andererseits gezielte Projekte zu entwickeln, umzusetzen und sehr lange zu betreuen.
Gerade in der Abteilung „Breitenwirkung „ strömen jetzt schon die Aufgaben auf die Zentrale zu. Die Kommunen wollen nämlich etwas tun – und das richtig!
Wir bauen zwar ein südpfälzisches Netz ehrenamtlicher Kümmerer auf, die hauptamtlichen Kräfte müssen aber gestärkt werden. Viele Kommunen würden sich diesen Motor nämlich gerne ausleihen, wie halt unter Freunden üblich.
Das verlangt nach personellen und organisatorischen Lösungen. Auch heute sehen wir wieder, dass die Aktion Südpfalz-Biotope als Mitmach-Aktion wächst.
Wer die Augen verschließt vor großen naturschädigenden Eingriffen und Entwicklungen, der betrügt sich selbst. Egal, welche kurzfristigen Belohnungen dazu verleiten.
Aber während der oft entmutigenden und anscheinend unaufhaltsamen Opferung von Biotopen durch dieses fragwürdige Verhalten greift die Natur trotzdem gemäß ihrer Strategien noch nach jedem Strohhalm, der ihr in Form von blühenden Kleinflächen, Totholzinseln und verwildernden Ecken geboten wird. Und dann erwächst die Hoffnung, dass sich aus kleinen, manchmal nur kosmetisch anmutenden Beiträgen weitere Ideen und Bereitschaft für großflächige Projekte in der Landschaft entwickeln, die dann tatsächlich bedeutende Lebensräume zur Neubesiedlung bereitstellen können.
Erledigen wir bitte mindestens die kleinen Aufgaben, die fast nichts kosten außer ein Umdenken. Und das ist doch wohl eine Kleinigkeit angesichts der Bewältigung bedrohlicher, globaler Umweltprobleme, nämlich die paar Hausaufgaben zu machen in unseren Dorfgemeinschaftsbiotopen – zum Beispiel mit gestaffelter Mahd und differenzierendem Rückschnitt.
Wir haben zudem endgültig verstanden, dass es keine Frage unserer ästhetischen Ansprüche an kommunale Grünflächen mehr sein darf, ob der Naturhaushalt aus den Fugen gerät. Wie viel Anmaßung kann man sich noch leisten?
Dann aber, wenn wir die Probleme tiefernst angehen, dann bin ich mir sicher, dass uns erfindungsreichen, ehrgeizigen Tüftlern in technischer und organisatorischer Hinsicht doch wieder einmal viele gute Lösungen einfallen.
Der ehrenamtliche und der behördliche Naturschutz sind jedenfalls schon einmal verzahnt durch die Kooperation zwischen Landkreisen, Stadt und unserer Zentrale. Die neue Datenbank der Zentrale mit Grundstücken unterschiedlichster Kategorien wird den Behörden für Planungen zur Einsicht angeboten. Als aktive Schnittstelle zwischen den Unteren Naturschutzbehörden kann die Zentrale die interkommunale Zusammenarbeit fördern.
UND: Die Bevölkerung müssen wir unbedingt auf diesen Weg des ökologischen Vorrangs mitnehmen!
Nutzen wir jetzt endlich unsere südpfälzer Umtriebigkeit, unser Temperament und unseren sprichwörtlichen Kommunikationsdrang auch für den Naturschutz!
Zum heutigen Ablauf darf ich sagen, dass nach Frau Ministerin Höfkens Ansprache noch Grußworte erwünscht sind.
Podiumsteilnehmer (von links nach rechts): Rüdiger Stenzel (Geschäftsführer Maschinenring Südpfalz e.V.), Kurt Garrecht (Landschaftsplaner), Meike Wagner (Aktion Südpfalz-Biotope), Werner Ollig (Moderator), Thomas Hörner (Landwirt, Winzer und Beigeordneter in Hochstadt), Dr. Sascha Hofmann (Erster Beigeordnerter der Stadt Germersheim) – Bildquelle: Franca Gauly
In kurzen Blöcken wollen wir zwei Themen vertiefen, die sich ganz konkret und konstruktiv mit der Landschaftspflege sowie mit dem Biotopverbund und dem Beitrag der Planer und der Landwirtschaft befassen.
Podiumsteilnehmer (von links nach rechts): Horst Frei (DLR Vertragsnaturschutz), Robin Kaltenbach (Aktion Südpfalz-Biotope), Frank Bohlender (Vorsitzender des MBR Südpfalz e.V), Werner Ollig (Moderator), Pfarrer Arno Vogt (Heiliger Laurentius in Herxheim), Dieter Zeiß(Vorstandsmitglied der NVS-Natur-Stiftung) und Philipp Bodenseh (Aktion Südpfalz-Biotope) – Bildquelle: Franca Gauly
Mal sehen, wie wir mit der Zeit hinkommen. Wir wollen halt noch viele Stimmen in dem Konzert der beteiligten Akteure hören. Ob wir so wieder einmal zusammenkommen?
Nach dem Schlusswort unseres Stiftungsvorsitzenden Dieter Zeiß hoffen wir auf fruchtbaren Austausch bei einer kleinen Erfrischung und auf großes Interesse an den Infoständen. Ganz großen Dank Euch von den Kommunen Roschbach und Germersheim bis zu Naturschutzgroßprojekten, auch für die Maschinenausstellung draußen vor der Tür.
Wir sind voller Erwartung!!
Hier klicken um den Artikel auf der pfalz-express Webseite zu lesen!
Bildquelle: Franca Gauly
Text: RHEINPFALZ
Zum Thema „Förderung der Biodiversität durch Landschaftspflege“ bietet die AKTION SÜDPFALZ-BIOTOPE nochmals einen Seminartermin an am Dienstag, 22.10. von 18.30 bis 21.30 in Niederhorbach im Festspielhaus (Hauptstraße 38, 76889 Niederhorbach). Eingeladen sind Ortsbürgermeister, kommunale Entscheidungsträger sowie Gemeindemitarbeiter aus der gesamten Südpfalz. Auch Interessenten aus der Bevölkerung, denen die Aufwertung der Landschaft durch angepasste Pflege von Grünland, Hecken und Streuobst am Herzen liegt, können kostenlos an der dreistündigen Schulung teilnehmen. Die Referentin Meike Wagner, Umweltwissenschaftlerin, wird unterstützt vom Landschaftsarchitekten und Biologen Kurt Garrecht.
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Text: RHEINPFALZ
Der Grundstückskauf wurde durch die Lotterie Glücksspirale und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) in Mainz gefördert.
Hier ein sehr wichtiges Video über Lüdersdorf einem kleinen Ort in Brandenburg. Der heutige Zustand der Landschaft um seinen einstigen Heimatort schockiert den Naturschützer und Alternativen Nobelpreisträger Michael Succow.
Die Botschaft im Film hat die gleiche Philosophie wie wir sie auch vertreten. Wir müssen unsere Natur und Landschaft schützen und dies gehen wir mit unserer Aktion aktiv an.
Denn Lüdersdorf ist überall!
Bitte akzeptieren Sie YouTube Cookies, um dieses Video abspielen zu können. Durch das Akzeptieren werden Sie Inhalte von Youtube abrufen, ein Dienst der Durch einen Drittanbieter bereitgestellt wird.
Wenn Sie diesen Hinweis akzeptieren, wird Ihre Wahl gespeichert und die Seite wird aktualisiert.
Text: KV SÜW
Am 19.07.2019 um 20:15 wird im SWR die Sendung „Expedition in die Heimat – Geschichten aus dem Gäu“ ausgestrahlt.
Ab Minute 21 wird unter anderem der Hochstadter Hohlweg, das Florum in Kleinfischlingen gezeigt und die Aktion-Südpfalz-Biotope erwähnt.
Sie ist eine Landschaft, die mittendrin liegt – mitten in der Pfalz, nah an den touristischen Hotspots von Speyer und Neustadt -, irgendwie aber auch abseits – flaches Land jenseits der Weinstraße und des Pfälzerwaldes. Eine fast vergessene Bach- und Wiesen-Landschaft, die einen etwas sperrigen und nicht sehr bekannten Namen trägt: das Gäu, der letzte Rest vom Speyergau.
Um das Gäu zu begreifen, gibt es nur einen Weg: man muss hinfahren und Fragen stellen – viele Fragen, auf die man manchmal nur ein Schulterzucken, manchmal aber auch viel zu viel Information bekommt. Egal, denn vor allem muss man dort Zeit verbringen, die Menschen und ihre Geschichten kennenlernen. Genau das hat sich Anna Lena Dörr vorgenommen. Viele der Geschichten, die sie auf ihrer Expedition durch das Gäu erfährt, verraten etwas über die Landschaft und die Mentalität der Menschen, die sie geprägt haben. Zum Beispiel die Geschichte vom Pfefferminzbähnel, das einst von Speyer nach Neustadt fuhr. Oder die Geschichte eines alten Fachwerkhauses, das als Sanierungsobjekt zum Kunstprojekt wird. Und die Geschichte der Naturschützer, die sich um die Gäu-Landschaft kümmern, eine Landschaft, die viel zu erzählen hat.
Hier klicken um die Sendung online anzuschauen!
Text: SWR
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind uns Alle einig darin, dass die nachhaltige Leistungsfähigkeit der Natur in unserer dicht besiedelten südpfälzischen Landschaft immer mehr abnimmt, während die Ansprüche und der Bedarf an dieser grundlegenden Ressource unseres Wohlergehens ständig steigen. Wie gerne reden wir von unserem südpfälzischen Paradies und auch so beruhigend von einem intakten Ökosystem, dessen Stabilität wir aber längst nicht mehr garantieren können.
Viele ungünstige Faktoren erkennen wir immer bei der Nutzung privater Flächen in den Siedlungen, in den Industriegebieten und draußen in der Weinbergs- und Ackerflur. Hauptsächlich an diese Adressen richtet man die Appelle zu mehr Rücksicht auf die Belange der Natur.
Dabei sind doch die Kommunen zuerst und eindeutig in der Pflicht, die eigenen Flächen, also den Allgemeinbesitz von Wegrändern, Böschungen, Ausgleichsflächen bis hin zu verpachteten Äckern und Wiesen naturnah zu entwickeln und so vorzuhalten, dass wenigstens hier aufwertende Beiträge zum Ökosystem und seiner Biodiversität einen gewissen Ausgleich bringen.
Wie Sie spätestens durch die Medien erfahren haben, gibt es nun eine erfolgversprechende Initiative, nämlich die Aktion Südpfalz-Biotope, die beauftragt und gefördert durch die Stiftung Natur und Umwelt des Landes Rheinland-Pfalz, gezielt die Kommunen für die Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt durch richtige Biotoppflege und -aufwertung sensibilisieren und qualifizieren will.
Die Aktion Südpfalz-Biotope nutzt die enge Kooperation zwischen einerseits den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße, der Stadt Landau und andererseits der hiesigen NVS-Naturstiftung. Diese Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, gegründet vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS), betreibt jetzt in Kleinfischlingen die Südpfalz-Biotop-Zentrale mit angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Von dort werden den Kommunen Beratungen und Schulungen zur naturschutzfachlichen Pflege angeboten.
Insbesondere können dort Projekte zur Aufwertung von Biotopen angegangen werden, an denen sich Kommunen mit ihren Flächen beteiligen dürfen und sollen. Hierbei kann in geeigneten Fällen mit hundertprozentiger finanzieller Unterstützung kalkuliert werden.
Als eines vieler Beispiele mag die Sanierung von Hohlweg-Biotopen zugunsten unserer Wildbienenpopulationen gelten. Auch sind Kommunen meist im Besitz von aufgelassenem verbuschtem Grünland, dessen einstiger Artenreichtum an Blütenpflanzen und Insekten reaktiviert werden kann, wenn man den Charakter des hiesigen Offenlandes und Halboffenlandes wiederherstellt und durch fachgerechte Nutzung erhält.
Die Zentrale würde Ihre diesbezüglichen Meldungen mit Ihrem Interesse an Zusammenarbeit sehr begrüßen. Sie können zum Beispiel ein Meldeformular von der Homepage der NVS-Naturstiftung und ihrer Aktion Südpfalz-Biotope herunterladen und Ihre Flächen mit Ihrer Problematik oder Ihren Plänen benennen.
Nun werden im Herbst wieder kostenlose Schulungen für Entscheidungsträger und Gemeindebedienstete in der Südpfalz-Biotop-Zentrale angeboten. Auch vertraglich tätige Landschaftspfleger und weitere Interessenten dürfen teilnehmen.
Referenten sind Meike Wagner, Umweltwissenschaftlerin M.Sc. von der Südpfalz-Biotop-Zentrale, Kurt von Nida (Gründer der Aktion Südpfalz-Biotope) und Kurt Garrecht (1. Vorsitzender NVS). Diese Veranstaltungen empfehlen wir wärmstens, um mehr über die zeitlich und technisch den Bedürfnissen der Arten angepasste Pflege von Grünland, auch der Streuobstwiesen, der Ausgleichsflächen und an Rändern und Krautsäumen zu erfahren. Auch über zeitlich und räumlich versetzte Pflegeeingriffe wird gesprochen werden. Viele weitere Saum- und Kleinbiotope mit ihrem speziellen schützenswerten Leben werden anschaulich vorgestellt, wobei zu den Hecken ganz besonders interessante Aspekte und Vorschläge zu denken geben werden. Zum Obstbaumschnitt gibt es grundsätzliche Hinweise.
Wir sind überzeugt, dass wir zum Wohl der südpfälzischen Natur besonders mit Ihrem lokalen Engagement in Ihrer Gemarkung auf einem richtigen Weg sind und bedanken uns jetzt schon für Ihre Mitarbeit bei diesem wichtigen Thema.
Unsere nächsten Schulungsveranstaltungen
Donnerstag, 29. August 2019
Mittwoch, 4. September 2019
Donnerstag, 5. September 2019
Donnerstag, 12. September 2019
jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr.
oder
Montag, 9. September 2019
von 18.30 bis 21.30 Uhr.
Kontaktdaten
Aktion Südpfalz-Biotope, Niedergasse 3-5 in 67483 Kleinfischlingen
Tel.: 06347 /47 3 88 78
E-Mail: suedpfalz-biotope@nvs-natur-stiftung.de
Homepage: https://www.nvs-natur-stiftung.de/foerderung-der-biodiversitaet-durch-landschaftspflege/
Facebook: https://bit.ly/2WFA7uB
Text: Aktion Südpfalz-Biotope
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Text: RHEINPFALZ
Ökologisches Mähen mit Pferd und Doppelmessermähbalken!
Bildquelle: Aktion Südpfalz-Biotope
Liebe Kollegen,
unserer Acker- und Weinbergslandschaft fehlt es seit vielen Jahren an den nötigen Lebensraum- und Nahrungsangeboten für Wildbienen, Schmetterlinge und weitere Insektenarten. Dies hängt nicht nur damit zusammen, dass großflächige Kulturen und der Pflanzenschutz die einstige Vielfalt von Blütenpflanzen auf kleineren Parzellen verdrängt haben. Wir Bewirtschafter haben meist auch noch die Wegränder, die Krautsäume vor Hecken, die Grünlandstreifen entlang der Geländestufen, auf Zwickeln und Ausgleichsflächen aus falsch verstandenem Ordnungssinn mehrfach im Jahr gemulcht, obwohl sie bei den Flurbereinigungen als öffentlicher Besitz für die Natur als Ausgleich bestimmt waren.
So konnte sich selbst hier die Nahrungskette von der Nektarpflanze über den Schmetterling zur Vogelwelt nicht aufbauen. Ohne dabei wirtschaftliche Vorteile zu erlangen, wurde die Landschaft an ökologischem Potential ärmer gemacht.
Deshalb ergeht die eindringliche Bitte an die Berufskollegen, künftig die Kommune mit ihrer jetzigen Absicht zu unterstützen, in der Gemarkung wenigstens auf den öffentlichen Flächen die Artenvielfalt mit schonender Pflege zu fördern und die privaten Eingriffe zu unterlassen.
Wir wollen zeigen, dass wir als Bauern und Winzer mithelfen können, dem Artensterben und der Lebensraumverarmung entgegenzuwirken.
Text: Aktion Südpfalz-Biotope
Grünland
• Späte Mahdtermine (Juli/August) bevorzugen
• Wenn früher, dann abschnittsweise mähen! à Blüten können aussamen & Rückzugsmöglichkeiten für Tiere bleiben à Mahdmosaik
• Besser mähen anstatt mulchen
• Mähgut entfernen (wenn möglich) zur Ausmagerung
• Teilflächen nur alle 1-2 Jahre (oder seltener) mähen
• Höhere Schnitthöhen bevorzugen
• Von innen nach außen mähen (bei großen Flächen)
Gehölz/ Hecke
• Hecke nie bodengleich abschneiden
• Nie auf ganzer Länge auf einmal pflegen à Besser auf Lücke
• Zeitliche Abstände (Jahre) zwischen Pflegeeingriffen von Baum- und Strauchart abhängig
• Vorrangig Beerensträucher (Futter), dornige Sträucher (Brutmöglichkeit) fördern
• Waldrebe & Unterlagsrebe (Weinbergsnähe) innerhalb einer Hecke immer komplett entfernen
• Alte Kopfweiden unbedingt erhalten und neue erzeugen
• Schnittgut (grobes Material) am besten hochkant in Hecke einbauen & nicht auf Grünland liegen lassen
Gewässer/ Ufer
• Besonnte Stellen für Libellen & Amphibien erhalten
• Vorhandenes Ufergehölz (Strauchweiden, Baumweiden, Schneeball, Holunder) erhalten, Hartriegel kann entfernt werden
• Krautsäume abschnittsweise pflegen
• Uferböschung nach Möglichkeit sich selbst überlassen
• Fließgeschwindigkeit nicht erhöhen
Text: Aktion Südpfalz-Biotope
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Text: RHEINPFALZ
Aktiv die Umwelt schützen mit der Aktion Südpfalz Biotope:
Landräte Seefeldt und Brechtel sowie OB Hirsch rufen Kommunen zur Teilnahme an Schulungen für Entscheidungsträger und Mitarbeiter im Februar und März auf
In einem gemeinsamen Appell haben die Landräte Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße), Dr. Fritz Brechtel (Germersheim) und Oberbürgermeister Thomas Hirsch (Landau) dazu aufgerufen, sich im Rahmen der Aktion Südpfalz Biotope für den Naturschutz in der Südpfalz zu engagieren. Erste Schulungen für kommunale Entscheidungsträger und Gemeindebedienstete beginnen noch im Februar in Kleinfischlingen; auch Landschaftspfleger und weitere Interessenten können teilnehmen.
„Wir alle sind uns einig, dass die nachhaltige Leistungsfähigkeit unserer schönen Südpfalz geschützt werden muss. Es gilt, das südpfälzische Paradies, von dem wir alle gerne reden, und dessen intaktes Ökosystem zu erhalten. Wir appellieren daher an alle, die Belange der Natur zu berücksichtigen. Beteiligen Sie sich an der wertvollen Zusammenarbeit zugunsten unserer Umwelt!“, rufen Seefeldt, Brechtel und Hirsch auf.
Beispielsweise mit einer naturnahen Entwicklung von Wegrändern, Böschungen und Ausgleichsflächen könnten die Kommunen eine Vorbildfunktion übernehmen, so die drei Verwaltungschefs weiter. „Als eines vieler Beispiele ist die Sanierung von Hohlweg-Biotopen zugunsten der Wildbienenpopulationen zu nennen. Viele Kommunen sind im Besitz von aufgelassenem verbuschten Grünland, dessen einstiger Artenreichtum an Blütenpflanzen und Insekten reaktiviert werden kann, wenn der Charakter des Offenlandes und Halboffenlandes wieder hergestellt und durch fachgerechte Nutzung erhalten wird. Kommunen können beispielsweise leicht ein Meldeformular von der Homepage der NVS-Naturstiftung und der Aktion Südpfalz-Biotope herunterladen und dabei eigene Flächen mit ihrer jeweiligen Problematik oder ihren Plänen dazu benennen“, betonen Seefeldt, Brechtel und Hirsch.
Wer sich für die kostenlosen Schulungsvormittage interessiert, kann sich bei der Aktion Südpfalz-Biotope, Niedergasse 3 – 5 in 67483 Kleinfischlingen unter Telefon 06347 4738878, hier oder mittels Formular per E-Mail anmelden. Referentin ist Meike Wagner, Umweltwissenschaftlerin M.Sc. von der Südpfalz-Biotop-Zentrale in Kleinfischlingen, assistiert von Kurt von Nida und Kurt Garrecht. Die Schulungsvormittage finden am Mittwoch, 27. Februar, Mittwoch, 20. März, Donnerstag, 21. März, und Mittwoch, 27. März, statt und dauern jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr.
Hintergrund:
Die Aktion Südpfalz-Biotope, gefördert durch die Stiftung Natur und Umwelt des Landes Rheinland-Pfalz, möchte die Kommunen für die Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt durch richtige Biotoppflege und – aufwertung sensibilisieren und qualifizieren. Die enge Kooperation zwischen den Landkreisen Germersheim, Südliche Weinstraße, der Stadt Landau und der NVS-Naturstiftung ermöglicht eine enge und effiziente Zusammenarbeit zwischen den Akteuren. Die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, gegründet vom Naturschutzverband Südpfalz, betreibt in Kleinfischlingen die Südpfalz-Biotop-Zentrale mit angestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Von dort werden den Kommunen Beratungen und Schulungen zur naturschutzfachlichen Pflege angeboten. Insbesondere können Projekte zur Aufwertung von Biotopen entwickelt werden, an denen sich Kommunen mit ihren Flächen beteiligen können. Hierbei kann in geeigneten Fällen mit voller Förderung kalkuliert werden. Weitere Informationen sind unter www.nvs-natur-stiftung.de/aktion-suedpfalz-biotope zu finden.
Gemeinsame Pressemitteilung der Landkreise GER und SÜW, der Stadt LD und der NVS-Naturstiftung
Hier ist der Artikel dazu im Pfalz-Express.
Hier klicken um den Artikel der Rheinpfalz online zu lesen!
Text: RHEINPFALZ
GESUCHT: KÜMMERER
Verdächtige melden bei Aktion Südpfalz-Biotope
Liebe NVS-Kolleginnen und Kollegen,
stellt Euch vor, draußen in Eurer Gemarkung haben die Heinzelmännchen den Krautsaum vor der Böschungshecke nur abschnittsweise gemäht. Sie haben immer wieder Stellen mit Vogelwicke, Stadt-Nelkenwurz, Rotklee, Pastinak, Taumel-Kälberkropf, Schöllkraut und derart mehr in ihrer ganzen Blütenvielfalt als Insektennahrung stehen gelassen. Die schonend abgemähten Gräser und Kräuter wurden sogar abtransportiert, damit sie nicht faulend liegen bleiben und das Nachwachsen behindern.
Die Heinzelmännchen haben erst am 15. Juli die Streuobstwiese gemäht. Für den Neuntöter und die Dorngrasmücke gab es also noch lange genug Insektenfutter für ihre Jungen. Und für die späten Schmetterlinge stehen außerdem immer noch Streifen mit blühendem Hornklee, mit Natternkopf und Oregano zwischen den gepflegten Apfelbäumen. Diese Ausgleichsfläche der Kommune darf jetzt endlich den Auflagen entsprechend zum Paradies für Insekten und Vögel werden. Auch über Winter bieten Hochstauden noch Sämereien und Schutz.
Welche Heinzelmännchen haben unten zwischen den Wiesen die Ufer des Abzugsgrabens diesmal nur halbseitig gemulcht? Aber dafür am Südufer das Rohrglanzgras und die hohen Stängel des Blutweiderichs und des Mädesüß als Deckung für den Winter und als Jagd- und Singwarte im Frühling dem Schwarzkehlchen, der Grauammer, dem Feldschwirl und dem Radnetz der Wespenspinne überlassen?
Die Kommune hatte vorher ihre Mitarbeiter zur Schulung zu der Aktion Südpfalz-Biotope nach Kleinfischlingen geschickt und dann mit einem Konzept zur Landschaftspflege ihre Flächen näher an die Bedürfnisse der Natur herangebracht.
Liebes Mitglied, meinst Du nicht auch, Du könntest diesen fruchtbaren Prozess der helfenden Pflege und der Biotopaufwertung in der Gemeinde als Beobachter und Korrespondent begleiten? Du könntest uns in der Zentrale zum Beispiel mitteilen, was sich zum Guten gewandelt hat, aber auch, wo in Deiner Gemarkung noch Defizite und weitere Aufwertungschancen bestehen. Du könntest uns Vorschläge machen, wo man mit Totholz, mit Steinhaufen nachbessern müsste, auch wo Kopfweiden entstehen oder gepflegt werden sollten, wo Wiesen verbuschen oder auch übernutzt werden. Du kannst mit Wiesenbewirtschaftern über Vertragsnaturschutz auf Grünland sprechen. Du wirst uns zuarbeiten, wenn wir zum Biotopverbund Flächen als Brücke brauchen.
Wenn Du Hand in Hand mit der sensibilisierten Gemeinde und vielleicht mit weiteren Mitstreitern als Trio den öffentlichen Flächenbesitz zu, auch von der Öffentlichkeit hochgeschätzten, Lebensräumen entwickeln würdest?
Die Aktion Südpfalz-Biotope braucht sechzig solcher Kümmerer, Gewährsleute, in der gesamten Südpfalz. Wir haben die Kreisverwaltungen als Partner im Rücken. Wir haben professionelle Berater in der Zentrale. Wir nehmen in unsere Datenbank die Flächen auf, die Du uns als interessante Teile Deines Gebiets meldest und begleiten Dich wiederum, wenn Du mit den Bürgermeistern darüber sprechen willst.
Bitte melde Dich, wenn Dir diese Funktionen Spaß machen würden: per Brief (Südpfalz-Biotop-Zentrale, Niedergasse 5, 67483 Kleinfischlingen), Telefon (06347 4738878) oder E-Mail .
Text: Naturschutzverband Südpfalz (NVS)
Biotop-Flüsterer werden!
Nichts für schwache Nerven in gefährdeten Verhältnissen
Biotope verstehen – ihre Umgebung berücksichtigen – ihre Funktion und Bedeutung in der südpfälzischen Landschaft kennen – ihre Entwicklung begleiten und mit steuern oder was Neues anlegen, das bieten die Leute vom Naturschutzverband Südpfalz (NVS). „Komm in den Kreis der Biotopspezialisten!“
Wer hat den Mut, sich auf solche komplexen Verhältnisse auf meist großen Flächen in schwierigem Gelände einzulassen? Und das noch in der Freizeit?
Wen kann es reizen, mit Unterstützung erfahrener Typen aus dem ehrenamtlichen Biotopmanagement sich hier als Controller, Planer, Bauleiter, Steuerer, Vernetzer einzuarbeiten und bald echte Verantwortung für einen Lebensraum zu übernehmen?
Herausforderung pur, wenn große und teure Maschinen im Gelände auf Befehle warten, aber auch Spannung pur, wenn nach Umgestaltung und Pflege im Frühling die Erwartung wächst, ob Vegetation, Bewohner und Zuwanderer reagieren! Und dann folgt oft der Lohn für einen schöpferischen Akt von Teich bis Totholzinseln.
Wen solche hochempfindlichen, lebendigen Systeme und ihre Entwicklung und Betreuung faszinieren, der muss bei den 800 Grundstücken des NVS und seiner Stiftung als Biotop-Flüsterer einsteigen. Hier wird der Verantwortung für die Stabilität der Landschaft Rechnung getragen.
Bitte melde Dich, wenn Dir diese Funktionen Spaß machen würden: per Brief (Südpfalz-Biotop-Zentrale, Niedergasse 5, 67483 Kleinfischlingen), Telefon (06347 4738878) oder E-Mail.
Text: Naturschutzverband Südpfalz (NVS)
Kopfweidenpflege am Kaiserbach bei Heuchelheim
Kopfweiden prägen das Bild vieler Niederungslandschaften. Entstanden ist die Form dieser lebendigen Landschaftselemente durch menschliche Nutzung. Durch das sogenannte „Köpfen“ der Weiden entstand zum einen deren teils markante Form, zum anderen dienten die regelmäßig entnommenen Weidenruten und -stangen zur Nutzung als Flechtmaterial für Körbe, Flechtzäune, das Ausflechten der Gefache im Hausbau oder als Bindeweiden im Weinbau. Die Silber-Weiden (Salix alba) und Korb-Weiden (Salix viminalis) gedeihen gut an nassen Standorten und wurden in Reihen vor allem entlang von Gräben und Wasserläufen angepflanzt. Die Triebfreudigkeit der Weiden führt dazu, dass an der Schnittstelle am Kopf immer wieder junge Triebe nachkommen, welche über viele Jahre hinweg nachwachsende Rohstoffe als Bau- und Brennmaterial liefern. Diese wirtschaftliche Nutzung ist in der heutigen Zeit nicht mehr gegeben. Infolge dessen sind die Kopfweiden stark gefährdet, drohen sie doch unter der Last der immer schwerer werdenden mehrjährigen Triebe auseinander zu brechen.
Jedoch gibt es auch heute noch gute Gründe diese Kopfweiden nicht nur wegen ihres prägnanten Erscheinungsbildes zu erhalten und zu pflegen. Die Kopfweiden sind jede für sich kleine Biotope und für den Artenschutz extrem wichtig, da sie verschiedensten Tierarten, insbesondere seltenen Insekten, Lebensraum bieten. Das Köpfen und Schneiden hinterlässt Wunden an den Bäumen, durch die Pilze ins Holz eindringen und Fäulnis, Vermorschung und Vermulmung in Gang setzen. In den entstehenden Höhlen finden viele Insekten, Vögel und auch Säugetiere Schutz. Alte, dickstämmige Weiden können bis zu 100 Käferarten beherbergen und zählen somit zu den artenreichsten Pflanzenarten in Mitteleuropa.
Höhlenbrütende Vogelarten wie Steinkauz, Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Blau-, Kohl- und Weidenmeise, Feldsperling, Turmfalke und Hohltaube leben in den hohlen Stämmen ebenso wie Mäuse, Steinmarder, Siebenschläfer und Fledermäuse. Je älter und dicker die Kopfweiden werden, desto wertvoller sind sie für den Natur- und Artenschutz in unsererLandschaft, welche durch immer intensivere Nutzung und Bebauung Lebensräume für wildlebende Arten verliert.
Der Naturschutzverband Südpfalz e.V. mit seiner Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz möchte sich daher der Pflege der südpfälzischen Kopfweiden annehmen. Auf den Hinweis des NVS-Mitgliedes Werner Steigner wurde Ende 2018 eine erste Pflegemaßnahme an Kopfweiden auf Flächen der Gemeinde Heuchelheim am ehemaligen Mühlgraben zur Obermühle vorgenommen, ermöglicht durch eine gemeinsame Finanzierung durch den Förderverein zum Schutz und zur Pflege von Natur und Landschaft der Südlichen Weinstraße e. V. und dem Naturschutzverband Südpfalz e.V..
Weitere Kopfweidenpflege ist dringend notwendig, da das Auseinanderbrechen der Bäume neben einem immensen Verlust für die Natur oft auch eine Gefahr für die Nutzung von benachbarten Wegen und Straßen darstellt. In letzterem Falle sind die Grundstückseigentümer zwar schon aus Gründen der Verkehrssicherheit verpflichtet einzugreifen, jedoch sollte unbedingt ein fachkundiger Schnitt vorgenommen werden um den Erhalt der Bäume für Mensch und Natur gleichermaßen zu gewährleisten und nicht etwa wertvolle alte Baumköpfe mit Brutstätten von Tieren komplett zu entfernen. Um Pflegemaßnahmen an Kopfweiden in den Landkreisen Südliche Weinstraße, Germersheim und im Bereich der Stadt Landau auf den Weg bringen zu können, ruft der Naturschutzverband Südpfalz e.V. daher seine Mitglieder und die Bevölkerung auf, pflegebedürftige Kopfweiden und ihre Standorte zu melden. Die zum Januar 2019 mit drei Mitarbeitern besetzte Südpfalz-Biotop-Zentrale der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz in Kleinfischlingen sammelt die Informationen und plant die Finanzierung und Umsetzung der Kopfweidenpflege.
Kontakt: Südpfalz-Biotop-Zentrale, Robin Kaltenbach; Telefon: 06347 4738878 oder E-Mail.
Text: Naturschutzverband Südpfalz (NVS)
Konzertierte Aktion in Sachen Natur
Südpfalz: In Bornheim unterzeichnen OB und Landräte Vereinbarung – Ministerin Klöckner wirbt für biologische Vielfalt
Gut gelaunt dem Schutz der Artenvielfalt entgegen: Prominenter Gast in Bornheim war Julia Klöckner. (Foto: van)
Nur miteinander und mit vereinten Kräften aller Beteiligten seien die Ziele der Biodiversität zu erreichen, ökonomischem, sozialem, kulturellem sowie ästhetischem Wert. Dies sagte Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, am Freitagabend vor 200 Besuchern zum Thema „Förderung der Artenvielfalt“ im Dorfgemeinschaftshaus in Bornheim.
Dies ist auch das Ziel der Kooperationsvereinbarung „Aktion Südpfalz Biotope“ zwischen den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim und der Stadt Landau sowie der „Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz“, die an diesem Abend von beiden Landräten Dietmar Seefeldt und Fritz Brechtel (beide CDU) sowie Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) unterzeichnet wurde. Brechtel sprach von einer Vision für die Südpfalz, die artenreichen und schutzwürdigen Biotope, Ausgleichsflächen, Saumbiotope und Geländestrukturen zu pflegen und zu entwickeln. Damit würden Artenreichtum erhalten und verbessert. Das gemeinsame Vorgehen eröffne die Möglichkeit, Fördermittel zu aktivieren und Gemeinden einzubinden. Kommunale Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer sollen mehr Sensibilisierung und Qualifizierung bei der Biotoppflege erfahren, aber auch die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft im Naturschutz gestärkt werden, sagte Brechtel.
Bundesministerin Klöckner ging auf die Bedeutung der Biodiversität, also der biologischen Vielfalt ein, auch im Interesse der Kulturlandschaft. Es werde nicht ohne die Landwirtschaft funktionieren, aber auch nicht ohne die anderen Akteure des Naturschutzes. Klöckner forderte dazu auf, ihr Ideen zum Schutz der Kulturlandschaft zu übermitteln, „damit wir gemeinsam tatkräftig die Biodiversität regional, national und global fördern und die Artenvielfalt schützen.“ Sie freue sich, in Bornheim zu sein, wo Ortsbürgermeister Karl Keilen (CDU) schon seit 2014 das Thema Artenvielfalt und naturschutzfachliche Nutzung auf kommunalen Flächen voranbringe, Bornheim setze als Pilotgemeinde das „Eh-da-Konzept“ um. Das derzeit breit diskutierte Insektensterben sei gewissermaßen ein Synonym für einen Verlust der Artenvielfalt. Die Landwirtschaft dafür pauschal in die Verantwortung zu nehmen, das werde der Sache nicht gerecht. Die Ursachen seien vielfältiger und komplexer.
Mit Blick auf eine weiter wachsende Weltbevölkerung und damit eine steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln müsse Ziel sein, produktive landwirtschaftliche Flächen zu erhalten und gleichzeitig zusätzliche Lebensräume für die Artenvielfalt zu nutzen. Bei der Umsetzung werde die Digitalisierung helfen, denn sie sei der Schlüssel für die weitere Entwicklung der Arbeit des Landwirts und Winzers in den kommenden Jahren.
Reinhold Hörner, Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, betonte in der Podiumsdiskussion, dass die Landwirtschaft einen großen Beitrag zur biologischen Vielfalt leiste. Immer mehr Landwirte würden sich an Agrarum-weltprogrammen und Modellprojekten für die Artenvielfalt beteiligen. In der Struktur der südpfälzischen Landespflege werde jetzt ein weiteres Element eingefügt, die Arbeit der Ehrenamtlichen, erklärte Kurt von Nida, Vorstandsmitglied der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz.
Dieter Zeiß, Vorsitzender der Stiftung, hob die breite Aufstellung der „Aktion Südpfalz-Biotope“ hervor. Naturschutzverbände, Landwirtschaft, Grundbesitzer, Behörden, Kommunalpolitiker und vor allem die Bevölkerung sollen im Interesse der Artenvielfalt und des Ökosystems in einem Boot sitzen. Auch für die BASF sei Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Nach Ansicht von Andreas Schumacher lassen sich moderne Landwirtschaft und Nachhaltigkeit in Einklang bringen. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass schon kleine Maßnahmen positive Effekte bringen.“
Nachdenklich stimmte insbesondere der Meinungsbeitrag von Kurt von Nida, wonach die Einflüsse des Klimawandels in Zukunft immer schwieriger abzupuffern seien. Es drohe ein Kampf ums Grundwasser. Gemüseanbau agiere derzeit rücksichtslos. Künftig würden Acker- und Weinbau mit den Kommunen konkurrieren. Bodenfunktionen müssen durch intaktes Leben erhalten werden, sagte von Nida.
Text: DIE RHEINPFALZ
Preisverleihung beim Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0
Der NVS bzw. unsere Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz hat beim Ideenwettbewerb Ehrenamt 4.0 einen mit 1000 € dotierten Preis gewonnen. Überreicht wurde er am 8.8. in Ludwigshafen in Anwesenheit unserer Ministerpräsidentin, dem Wirtschaftsminister und der Umweltministerin an Karl Schupp, Dieter Zeiss und Kurt Bögelspacher.
Das Preisgeld fließt unserer Stiftung zu und wird für Naturschutzzwecke verwendet.
Text: Stiftung
Die Aktion SÜDPFALZ-BIOTOPE
Die AKTION SÜDPFALZ-BIOTOPE wird innerhalb der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz (nvs-naturstiftung) als Zweckbetrieb geführt.
Bisher war unsere Stiftung operativ tätig in der Vermehrung, Pflege und Aufwertung der eigenen Naturschutzflächen mit über 800 Grundstücken.
Jeder Mitstreiter sah gleichzeitig seit Jahrzehnten, dass im Landschafts- und Naturschutz nach einem Schritt nach vorn gleich wieder zwei Schritte zurück zu verkraften waren. Warum nochmals eine neue Initiative? Vielleicht deshalb!
Und deshalb beginnen wir auch mit der Verwirklichung unserer Idee, zusätzlich auf vielen weiteren Flächen, besonders im öffentlichen Besitz, aber auch auf Privatland, Biotopaufwertungen und fachgerechte Pflege vorzunehmen. Viele Flächen haben sichtlich ein deutliches Defizit in ihrem ökologischen Wert, der im Zug einer großen Aktion in der ganzen Südpfalz gesteigert werden kann.
Es sollen Projekte möglich sein, die sich auf alle Gemeinden und ihre Gemarkungen ausdehnen können und nachhaltig in die Zukunft wirken durch Richtungsvorgabe, Meinungsbildung, Lerneffekte und draußen im Gelände durch Umgestaltungen und Vernetzungen von Biotopen und langjährige Begleitung der Pflegemaßnahmen. Von der Schulung kommunaler Mitarbeiter bis zu einem Biotopverbund Südpfalz reichen die Aufgaben.
Neu ist, dass sich die Aktion Südpfalz-Biotope mit einem Kooperationsvertrag die Kreisverwaltungen von Germersheim und Südliche Weinstraße und die Stadtverwaltung Landau und deren Untere Naturschutzbehörden als Partner sichert. Gleichzeitig entwickelt sich die konstruktive Zusammenarbeit mit weiteren Fachbehörden zum Nutzen unserer Symbioselandschaft.
Das gemeinsame Vorgehen eröffnet plötzlich die Möglichkeit, vorhandene Fördermittel in die Südpfalz zu holen.
Als selbständige, rechtsfähige, öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts, von der ADD beaufsichtigt , bilden wir eine sichere Institution, mit der die öffentliche Hand vertrauensvoll zusammenarbeitet.
Die Politik und die Behörden schätzen sehr, dass in dieser gemeinsamen Aktion das ehrenamtliche Potential von vielen Dutzend Bürgern als Ortskundige, Kümmerer, Organisatoren und Multiplikatoren genutzt, und dass der Landespflegegedanken tiefer in der Bevölkerung verankert wird.
Alle haben gesehen, dass viele notwendige Maßnahmen in der derzeitigen Situation weder vom Ehrenamt noch durch behördliches Eingreifen allein durchführbar waren. Nun sollen die Synergien ausgenutzt werden, die sich bei gegenseitiger Unterstützung auf diesem Feld entwickeln.
Nun hat das Kind einen Namen: AKTION SÜDPFALZ-BIOTOPE
Hier ist der RHEINPFALZ-Artikel vom 26.06.2018
Hier klicken um den Artikel online zu lesen!
Der Vorstand der Stiftung trägt für seinen Zweckbetrieb die Verantwortung für Finanzen, Steuerangelegenheiten, Personal und Infrastruktur.
Die SÜDPFALZ-BIOTOP-ZENTRALE in Kleinfischlingen im FLORUM, Niedergasse 5, übernimmt folgende Funktionen: Kontakt- und Informationsstelle, Beratung und Koordinierung, Verwaltung, Organisation, Steuerung von Entwicklung, Antragstellungen und Umsetzungen, Datensammlung und deren Auswertung, Öffentlichkeitsarbeit und die neu installierte Gebietsbiotopbetreuung. Dieser Dreh- und Angelpunkt führt Festangestellte, das Netz der Ehrenamtlichen und Selbständige als freie Mitarbeiter zusammen.
Als Ansprechpartner dient vorerst:
Kurt von Nida
Niedergasse 5 67483
Kleinfischlingen
Telefon: 06347 8816
E-Mail: suedpfalz-biotope[ät]nvs-natur-stiftung.de
Kurt von Nida neu im Vorstand der Stiftung des Naturschutzverbandes Südpfalz
Neu im Vorstand der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz ist Kurt von Nida. Der Kleinfischlinger Naturschützer ist Nachfolger von Gerd Kümmel, der aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl antrat. Von Nida ist Apotheker im Ruhestand und seit Jahrzehnten Experte für Biotopgestaltung, hier besonders bei Gewässern und Grünland. Mit Leidenschaft führt er Kräuter- und Vogelstimmenwanderungen und begeistert die Menschen für die Natur in der Südpfalz. Die weiteren Vorstandsmitglieder Dieter Zeiß (Vorsitzender), Georg Herion, Matthias Kitt und Ralf Horder wurden vom Stiftungskuratorium in ihrem Amt bestätigt.
Die 2014 vom Naturschutzverband Südpfalz und seinen elf Ortsgruppen gegründete Stiftung hat zum Ziel, ökologisch wertvolle Flächen in der Region zu erwerben, um sie nachhaltig für den Naturschutz zu sichern. Rund 800 Grundstücke mit zusammen fast 180 Hektar, darunter Streuobstwiesen, Tümpel für Amphibien oder Lößsteilwände für Insekten, besitzt und pflegt die Umweltstiftung gemeinsam mit den Mitgliedern ihres Naturschutzverbandes. „Durch Zustiftungen kommen immer wieder neue Flächen dazu, die wir im Sinne der Natur zu ökologisch wertvollen Flächen arrondieren oder als Trittsteine zwischen den intensiv genutzten Flächen für Landwirtschaft, Siedlungs- und Straßenbau nutzen“, ist von Nida überzeugt von seiner Aufgabe.
Text: Stiftung
Raum für Pflanzen und Tiere
Zoo Landau verkauft Naturschutzverband Südpfalz ererbte Wiesengrundstücke
Die Naturschutzarbeit des Naturschutzverbandes Südpfalz (NVS) und seiner „Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz“ wurde jüngst erneut von der Umweltstiftung Rheinland-Pfalz gewürdigt. Für den Erwerb und damit die Erhaltung und Gestaltung von Biotopen gab es wieder Fördermittel in Höhe von 21.900 Euro.
Von diesem Geld konnten unter anderem vier Wiesengrundstücke in der Gemarkung Steinweiler, die dem Landauer Zoo als Erbe überlassen wurden, für die Naturschutzarbeit durch den NVS erworben werden.„Die Öffentlichkeit muss unbedingt von diesem Vertrauensbeweis der Mainzer Umweltstiftung erfahren, den wir sehr zu schätzen wissen“, wünscht sich Dieter Zeiß, der Vorsitzende der Südpfälzer NVS-Stiftung. „Zum Ersten sieht der Bürger, dass Mainzer Gelder auch wieder sinnvoll und gezielt in die Region zurückfließen. Zum Zweiten animiert es hoffentlich noch mehr Mitbürger, ebenfalls mit Schenkungen, Spenden und Zustiftungen unserer hiesigen Stiftung Grundstücke und Finanzmittel anzuvertrauen – für unsere Südpfalz-Biotope, die ja nicht irgendwo, sondern direkt vor unserer Haustür zur Stabilität unserer liebenswerten Landschaft beitragen.“
Zeiß führt die bisherige Zahl von 800 Grundstücken mit 180 Hektar Gesamtfläche ins Feld: Obwohl nur ein Anfang, sichere doch jedes der Grundstücke den Lebensraum für Pflanzen und Tiere und bereichere die heimatliche Landschaft. Als Beispiel könnten die neu erworbenen Flächen dienen.
Text: Die Rheinpfalz Pfälzer Tageblatt – Nr. 62, Seite 17
Modehaus Jost spendet 3.000 Euro aus dem Verkauf von Kunststoff-Tragetaschen an die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz
Gleich doppelt engagiert sich die Jakob Jost GmbH für die Umwelt: Zum einen gibt das Einzelhandelsunternehmen Kunststoff-Tragetaschen nur noch kostenpflichtig aus, was den Verbrauch drastisch reduziere; zum anderen spendet es die Einnahmen von zehn Cent pro Tragetasche für den lokalen Umweltschutz. Dabei ist die kostenpflichtige Abgabe von Kunststoff-Tragetaschen keine Idee des Grünstadter Unternehmens, sondern die Folge einer EU-Richtlinie von 2016, die dazu beitragen soll, die Weltmeere zu schützen. „Die größte Umweltverträglichkeit bei Verpackungstüten jeglicher Art wird durch die Vermeidung erzielt“, weiß Jan Achilles, Geschäftsführer des Modehauses in Landau. „Viele unserer Kunden leben mittlerweile sehr umweltbewusst und begrüßen diese Maßnahme sehr.“ Aber anscheinend noch nicht alle, denn seit Oktober wurden in den fünf Modehäusern des Unternehmens in der Pfalz und Baden so viele Kunststoff-Tragetaschen von Kunden gekauft, dass bereits stattliche Einnahmen erzielt wurden, die das Unternehmen zu hundert Prozent lokalen Umweltschutzprojekten zukommen lässt.
Als Begünstigten am Standort Landau wählte das Modehaus Jost die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz aus. Die Überraschung und Freude über die Spende in Höhe von 3.000 Euro war gleichermaßen groß bei den Verantwortlichen der Stiftung, die 2014 aus den Ortsgruppen des Naturschutzverbandes Südpfalz hervorging und sich für den nachhaltigen Schutz und die Pflege der Natur in der Südpfalz einsetzt. „Wir verwalten und pflegen derzeit rund 800 Grundstücke mit einer Fläche von über 180 Hektar“, berichtet Matthias Kitt, Mitglied im Vorstand der Stiftung. „Regelmäßig erhalten wir von Spendern oder Verkäufern neue Flächen dazu, die ihr Land als Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt erhalten wollen.“ Die Stiftung habe eine große Herausforderung angenommen und meistere diese mit viel Engagement und Tatkraft. „Da tut es gut, wenn dies von den Unternehmen und Menschen in der Region wahrgenommen und wie von der Jakob Jost GmbH unterstützt wird“, freut sich der Stiftungsvorstand über die Spende. Wer seine Flächen an die Stiftung abgeben möchte, kann sich mit der NVS-Stiftung unter 06349 8644 in Verbindung setzen.
Umweltstiftung Rheinland-Pfalz unterstützt die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz beim Kauf von 21.630 Quadratmetern schutzwürdiger Fläche in der Südpfalz
Insgesamt 21.630 Quadratmeter schutzwürdige Fläche konnte die aus dem Naturschutzverband Südpfalz (NVS) hervorgegangene Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz durch die Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz erwerben. Für die Gebiete in den Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße sowie dem Stadtgebiet Landau legte die rheinland-pfälzische Stiftung in Mainz mit einer Fördersumme von 19.300 Euro rund 80 Prozent für den Kauf drauf.
In den Bruchwiesen in Steinweiler konnte mit 5.203 Quadratmeter das größte Grundstück erworben werden. Das Grundstück grenzt bereits an eine Fläche des NVS mit Weiher an. Die Brache ist mit feuchtigkeitsliebenden Pflanzen bedeckt und wird von einer angepassten Tier- und Pflanzenwelt als Lebensraum genutzt. Gleich vier Wiesen in der Gemarkung Rohrbach gingen in den Besitz der südpfälzischen Stiftung über. Die teils feuchten bis nassen Flächen im Klingbachtal werden nach Abstimmung weiterhin landwirtschaftlich genutzt, um eine Verbuschung zu vermeiden.
Zwei weitere Wiesen konnte die NVS-Stiftung im Blankenbruch in der Gemarkung Billigheim gewinnen. In diesem Gebiet besitzt die Stiftung bereits schutzwürdige Flächen. Um die Auenlandschaft weiterhin offen zu halten, findet darauf eine kontrollierte Grünlandbewirtschaftung statt. In der Gemarkung Mühlhofen konnte ein mit Erlen bewachsenes feuchtes Waldstück gesichert werden, das als solches erhalten bleibt.
Eine Lebensinsel in einer ringsherum ausgeräumten Agrarlandschaft wurde an die Stiftung in der Gemarkung Wollmesheim verkauft. Das nicht mehr bewirtschaftete Obstgrundstück, das vielen Tieren Unterschlupf und Nistmöglichkeiten bietet, wird weiterhin der Sukzession überlassen. Mehrere Hochstammobstbäume pflanzen und eine Blühmischung einsäen möchten die Naturschützer auf ihrem neuen Ackergrundstück in der Gewanne Lautermannsbach in Ilbesheim. Auf dem unbewirtschafteten Grundstück in Hanglage soll eine Streuobstwiese entstehen.
Einen alten Bestand mit hochstämmigen Obstbäumen bieten auch zwei seit Jahren nicht mehr bewirtschaftete Grundstücke in den Steinäckern in Billigheim. Die NVS-Ortsgruppe Billigheim-Ingenheim wird versuchen, die alten Obstbäume wieder von dem überwuchernden Efeu zu befreien. Eine nicht mehr bewirtschaftete Terrassenobstanlage konnte die Stiftung im Ohligsteig in Barbelroth erwerben. Auch bei diesem Grundstück ist rundherum die Agrarlandschaft ausgeräumt, so dass die terrassierte Fläche ein Trittstein für Tiere bildet.
Die südpfälzische Stiftung ist im Besitz von rund 770 Grundstücken mit einer Gesamtfläche von rund 180 Hektar. Diese sollen nachhaltig für den Naturschutz sicher gestellt werden und als Trittsteine für Tiere und Pflanzen zwischen den intensiv genutzten Flächen für Landwirtschaft, Siedlungs- und Straßenbau dienen. Verkaufsbereite Eigentümer von Grundstücken, die für die Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche Betriebe von geringem Interesse sind, können sich gerne mit der NVS-Stiftung unter 06349 8644 in Verbindung setzen. Mehr über die regionale Stiftungsarbeit unter www.nvs-natur-stiftung.de.
Die Bewilligung von finanziellen Mitteln durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wird erst durch die Unterstützung der Lotterie GlücksSpirale möglich.
Text: Stiftung
Oberes Hirtenbachtal in der Gemarkung Pleisweiler-Oberhofen bis Mai 2018 als Naturschutzgebiet sichergestellt
Über rund 50 Hektar erstrecken sich auf dem ehemaligen militärischen Übungsgelände im Bereich des Hirtenbachtals in der Gemarkung Pleisweiler-Oberhofen, Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, rund fünf Hektar besonders schutzwürdige Orchideenwiese und 45 Hektar Waldfläche, die sich als ehemaliges Militärgebiet in den letzten Jahren ungestört entwickeln konnte. Diese Fläche mit besonders hohem Naturschutzwert wurde von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zum Verkauf an den Meistbietenden angeboten. Zur Sicherung dieses außergewöhnlichen Refugiums hat sich die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz bemüht, die Orchideenwiese als Teilfläche zu erwerben. Nachdem die BIMA das Gelände nur als Ganzes verkaufen wollte, hat die NVS-Stiftung angeboten, auch die Gesamtfläche mit Unterstützung des Landes für Naturschutzzwecke zu kaufen. Die BIMA zeigte sich nicht bereit, die Gesamtfläche an die Stiftung des Naturschutzverbandes zu verkaufen.
Um zu vermeiden, dass das Gelände im freien Verkauf in „falsche Hände“ gerät, stellte der NVS im März dieses Jahres bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) den Antrag auf Sicherstellung des Geländes als Naturschutzgebiet. Diesem Antrag wurde im Mai für zwei Jahre zugestimmt. Die Rechtsverordnung kann um weitere zwei Jahre verlängert werden. Die SGD beabsichtigt in diesem Zeitraum das reguläre Ausweisungsverfahren durchzuführen. Eine toller Erfolg für die Initiative des NVS.
Biologe Matthias Kitt, Mitglied im Vorstand der NVS-Stiftung, hat für die Antragsverfahren ein naturschutzfachlich ausgerichtetes Nutzungskonzept für die Konversionsfläche erstellt. Aus den Zielen der Natura2000-Gebiete und den Naturgegebenheiten könne der Kalkmagerrasen und die Waldwiese erhalten und weiterentwickelt werden sowie das Hirtenbachtal offen gehalten und der Talkessel im „Oberrot“ geöffnet werden – möglicherweise durch extensive Beweidung. Der zentrale, teils alte Mischwald, solle sich zu Naturwald entwickeln. Ein rund 20 Hektar von Kiefern, und in Teilen von Kastanien, Fichten und Tannen geprägter Waldbereich eigne sich für mehrere großflächige Lichtungen, um Brutfläche für Ziegenmelker und Heidelerche zu schaffen; darüber hinaus wären Waldschneisen vorgesehen, die die Lichtungen mit Nahrungsräumen der beiden Vogelarten verbinden.
Text: Stiftung
Stiftungsvermögen für das Naturerbe der Südpfalz soll wachsen
Den regionalen Naturschutz zu befördern, ist der Zweck der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, die 2014 vom Naturschutzverband Südpfalz e. V. (NV-S) und seinen elf Ortsgruppen gegründet worden ist. „Ziel ist es, ökologisch wertvolle Flächen in der Region zu erwerben, um sie nachhaltig für den Naturschutz zu sichern“, erklärt Dieter Zeiß, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. 725 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von über 130 Hektar waren bei der Gründung ins Stiftungsvermögen überschrieben worden. „Seitdem sind 25 neue Grundstücke hinzugewonnen worden, wie zum Beispiel eine aufgelassene Kiesgrube bei Schweighofen“, berichtet Zeiß. Dabei würden die Grundstücke ganz unterschiedlich genutzt. Teils erforderten sie intensive Pflege, wie das Anlegen und Instandhalten von Biotopen, einige seien an Landwirte verpachtet, die die Flächen nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaften, teils würden sie auch sich selbst überlassen. Daneben veranstaltet der Naturschutzverband Südpfalz naturkundliche Führungen, Exkursionen und Vorträge, setzt sich ein bei der Amphibienwanderung und der Obsternte.
1.800 Mitglieder zählt der seit über 50 Jahren bestehende Verein und lebt ausschließlich von ehrenamtlichem Engagement. Mit Spenden können Bürger die Projekte des Naturschutzes unterstützen und wer sein Vermögen im Sinne des Naturschutzes für die Zukunft sichern möchte, kann es durch Zustiftung in das unantastbare Stiftungsvermögen übergehen lassen. Da die Stiftung gemeinnützige Ziele verfolgt, können Spenden und Zustiftungen beim Finanzamt geltend gemacht werden. (csch)
Quelle: Pfalz-Echo
Text und Bild: Christine Schön
Die Pflege von Ackerrändern und Säumen – wann ist der richtige Pflegezeitpunkt?
„Im Sinne des Naturschutzes so spät wie möglich“, so die Antwort von Kurt Garrecht, Vorsitzender des Naturschutzverbandes Südpfalz e.V. (NVS). „Denn Ackerränder und Säume sind mithin die letzten Refugien für Wildpflanzen und Tiere in unserer sonst so intensiv genutzten Kulturlandschaft.“ Um deren Erhalt zu sichern, sei ein späterer Pflegezeitpunkt wichtig. Wildkräuter müssten Zeit haben auszusamen. Insbesondere spätblühende Arten wie Dost, Knautien, Steinklee und etliche Doldenblütler, die bei einem zu frühen Pflegezeitpunkt noch nicht einmal blühen würden, deren Nektar und Pollen für Insekten und deren Samen als Nahrungsquelle für Vögel allerdings unverzichtbar sind, so Garrecht.
Von April bis Juni sind Ackerstreifen und Säume auch als Brutbiotop für Bodenbrüter, die in dieser Zeit ihren Nachwuchs groß ziehen, unverzichtbar. Weiterhin benötigen die Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten die Große Brennessel als Futterpflanze. Umsichtige Pflege sei heute daher wichtiger denn je. Selbstverständlich müsse bei der Planung der Pflegemaßnahmen dem Aspekt der Verkehrssicherheit an Straßen und Wegen ausreichend Rechnung getragen werden.
Die beste Pflegemaßnahme wäre die Mahd, bei der im Gegensatz zum Mulchen das Mähgut von den Flächen entfernt wird. „Wir im Naturschutzverband Südpfalz und in der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz sind dialogbereit. Gemeinsam mit Landwirten und kommunalen Gremien können im Sinne des Naturschutzes nachhaltige und pragmatische Lösungen gefunden werden“, so der Appell von Garrecht, der auf eine Vielzahl von Ansprechpartnern aus dem Naturschutz in den einzelnen Gemeinden verweist.
Text: Stiftung
Kreis Südliche Weinstraße und NVS-Naturschutzstiftung pflanzen Winterlinde
Gemeinsam haben die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz und der Landkreis Südliche Weinstraße am Tag des Baumes eine Winterlinde in der Gemarkung Billigheim gepflanzt. Bereits zum vierzehnten Mal führte der Landkreis diese symbolische Aktion mit einer Einrichtung im Landkreis durch, berichtete die Landrätin Theresia Riedmaier. „Wir möchten darauf aufmerksam machen, wie wichtig Bäume für unsere Landschaft und unseren Lebensraum sind.“ Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land Thorsten Blank freute sich, dass der Baum in diesem Jahr in seiner Verbandsgemeinde gepflanzt wurde und lobte den Naturschutzverband Südpfalz, aus dem die Stiftung hervorging, für seine hervorragende Umweltarbeit. Blank betonte, dass gerade in Billigheim eine sehr engagierte Gruppe seit vielen Jahrzehnten wertvolle Umweltarbeit leiste. Ortsbürgermeister Dietmar Pfister sieht den erhöhten Standort des neu gepflanzten Baumes nördlich von Billigheim in der Gewanne Brückenfeld als perfekten Standort: „Dieser Fleck mit seiner schönen Aussicht wird in allen Jahreszeiten gerne besucht“. Für den Vorsitzenden der Stiftung, Dieter Zeiß, heißt Patenschaft Verantwortung zu übernehmen. „Das tuen wir gerne und auch darüber hinaus“, so Zeiß, und berichtete, dass mittlerweile über 700 Grundstücke der Ortsgruppen des Naturschutzverbandes Südpfalz in das Vermögen der Stiftung übertragen wurden und so nachhaltig für den Naturschutz gesichert werden. Zeiß signalisierte, dass die Stiftung für Zustiftungen jederzeit offen sei und die anvertrauten Werte einzig für den Erhalt oder auch die Schaffung von naturnahen Landschaftselementen in unserer Kulturlandschaft einsetze.
Text: Stiftung
für den Kauf von schutzwürdigen Flächen in der Südpfalz
Umweltstiftung Rheinland-Pfalz bewilligt rund 7.000 Euro für den Kauf von schutzwürdigen Flächen in der Südpfalz
Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterstützt die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, die 2014 von den Ortsgruppen des Naturschutzverbandes Südpfalz gegründet wurde, beim Kauf von schutzwürdigen Flächen mit 6.860 Euro. 7.177 Quadratmeter der neu erworbenen Grundstücke liegen in der Gemarkung Billigheim, davon der größte Teil in der Gewanne Blankenbruch. Auch in den Gemarkungen Mörzheim (1.074 Quadratmeter) und Steinweiler (1.430 Quadratmeter) konnten Gebiete für den Naturschutz gesichert werden.
Die Wiesen in Billigheim und Steinweiler werden kontrolliert gemäht, um Vögeln, wie der Feldlerche, dem Wiesenpieper, dem Weißstorch, dem Rotrückenwürger, dem Pirol, um nur einige zu nennen, eine Brutfläche und ein angemessenes Nahrungsangebot zu bieten. Diese Wiesenlandschaft schafft auch für die Ringelnatter, die Zauneidechse, den Grasfrosch oder die Erdkröte den notwendigen Lebensraum.
Das Grundstück in Mörzheim befindet sich im Tal des Brühl- und Schleidgrabens. Dort brüteten vor Jahren noch Kiebitze. Sicherlich ein Ziel der Naturschützer, die Fläche dahin gehend zu pflegen, dass der Kiebitz wieder ansässig wird. Auch in dieser Gemarkung sind zahlreiche Feld- und Wiesenvögel, wie der Rotrückenwürger, die Wacholderdrossel oder die Goldammer, zu beobachten, ebenso Wasserfrosch und Zauneidechse, deren Lebensraum erhalten werden soll.
Auf dem in Billigheim erworbenen Acker wurde eine Spalierobstanlage entfernt und Platz geschaffen für hochstämmige Obstbäume, die im Frühjahr 2016 gepflanzt werden. Die entstehende Streuobstwiese schließt an zwei weitere Grundstücke der Stiftung an und bildet mit den angrenzenden Böschungen und einem großen Hohlweg eine „Oase“ in der sterilen Agrarlandschaft.
Die südpfälzische Stiftung ist im Besitz von rund 740 Grundstücken mit einer Gesamtfläche von fast 180 Hektar. Diese sollen nachhaltig für den Naturschutz sicher gestellt werden und als Trittsteine für Tiere und Pflanzen zwischen den intensiv genutzten Flächen für Landwirtschaft, Siedlungs- und Straßenbau dienen. Verkaufsbereite Eigentümer von Grundstücken, die für die Bewirtschaftung durch landwirtschaftliche Betriebe von geringem Interesse sind, können sich gerne mit der NVS-Stiftung unter 06349 8644 in Verbindung setzen. Mehr über die regionale Stiftungsarbeit unter www.nvs-natur-stiftung.de.
Die Bewilligung von finanziellen Mitteln durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wird erst durch die Unterstützung der Lotterie GlücksSpirale möglich.
Text: Stiftung
Schutz für alle Zeiten
Südpfalz: 740 Grundstücke. 180 Hektar. Der Naturschutzverband Südpfalz hat seine Grundstücke an eine neu gegründete Stiftung übertragen. Um sie für die Zukunft zu sichern. Nun werden diese in eine Datenbank eingepflegt. Eine Mammutaufgabe.
Die Südpfalz ist Lebensraum von vielen Tieren und Pflanzen. Doch dieser Lebensraum ist bedroht. Der Mensch verleibt sich immer mehr Naturflächen ein. Dagegen steuert der Naturschutzverband Südpfalz (NVS), dessen Ortsgruppen in den vergangenen rund 50 Jahren Hunderte Grundstücke vom Rhein bis zum Pfälzerwald durch Kauf oder Schenkung angesammelt haben, um sie für eine naturschützende Nutzung zu sichern.
„Trittsteine für Tiere und Pflanzen zwischen den intensiv genutzten Flächen für Landwirtschaft, Siedlungs- und Straßenbau“ seien diese, so Matthias Kitt, Biologe und Vorstandsmitglied der im September 2014 gegründeten Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz (wir berichteten). Über diese Stiftung will der NVS sicherstellen, dass seine ökologisch wertvollen Flächen dauerhaft erhalten bleiben. Deshalb wurden diese nun vom NVS an die Stiftung übertragen.
Die Stiftung bringe mehr Sicherheit, da der Stiftungszweck niemals verändert werden dürfe, erklärt Dieter Zeiß, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Das ehemalige Vorstandsmitglied der VR-Bank Südpfalz ist seit 40 Jahren Mitglied im NVS. Der Verein habe Nachwuchsprobleme, wie es mit ihm weitergehen werde, sei noch nicht gewiss, macht Kitt deutlich. Daher habe man die Grundstücke in die Stiftung überführt, um sie nachhaltig für den Naturschutz zu sichern.
Rund 70 Prozent entfielen auf Grünland, so der Minfelder. Rund 15 Hektar Streuobstwiesen gehörten dazu. Große Flächen gebe es beispielsweise in Billigheim-Ingenheim. Diese seien sehr pflegeintensiv, böten aber auch vielen Vogel- und Insektenarten einen Lebensraum. 20 Prozent der Fläche seien Feuchtbiotope. Bei Minfeld habe der NVS große Biotopkomplexe angelegt. Hier habe sich auch der in den 1980er-Jahren fast ausgestorbene Laubfrosch – „ein Flaggschiff für seltene Arten“ – wieder sehr gut angesiedelt, berichtet Kitt. Gehölz-, Gebüsch- und Waldflächen machten etwa zehn Prozent aus.
Aber was passiert nun mit den ganzen zwischen 300 Quadratmetern und vier Hektar großen Arealen, die der NVS erworben und renaturiert hat? Denn einfach vor sich hinvegetieren lassen kann man diese schließlich nicht. Pflege muss schon sein, sonst ist das gerade angelegte Feuchtbiotop nach ein paar Jahren wieder verbuschte Wiesenlandschaft. Rund 70 Prozent der Flächen seien an Landwirte verpachtet, die diese im Sinne des NVS bewirtschafteten, sprich beispielsweise keinen Stickstoffdünger aufbringen oder erst später mähen, erklärt Kitt. Etwa zehn bis 15 Prozent der Fläche sei so gut wie nicht pflegebedürftig. Wald werde beispielsweise sich selbst überlassen. Da wolle der NVS nur im Sinne seiner Verkehrssicherungspflicht eingreifen. Aber der Rest: „Hier werden wir die Bewirtschaftung organisieren müssen“, ist Vorstandsmitglied Georg Herion klar. Früher habe es oft Arbeitseinsätze des NVS gegeben, doch der Nachwuchs fehle und die Älteren könnten nicht mehr so wie damals, macht Kitt das Dilemma deutlich. Deswegen werde man nicht umhin kommen, Landwirte oder Firmen damit zu beauftragen. Jährliches Kostenvolumen: 40.000 bis 50.000 Euro, überschlägt Kitt.
Dafür ist die Stiftung auf Suche nach Einnahmequellen. Privatpersonen könnten der Stiftung Spenden, Zustiftungen oder Kapital durch ein Testament zukommen lassen, erklärt Zeiß. Kapital könne aber auch im Tausch gegen Ökokonto-Punkte erlangt werden. So stellt die Stiftung Kommunen oder Privatpersonen ökologisch gepflegte Areale als Ausgleichsflächen für verbaute Naturbereiche zur Verfügung und erhält dafür Geld, das sie in die Pflege ihrer Grundstücke und eventuell auch in den Erwerb neuer stecken kann. Aber erst einmal liege der Fokus auf dem Erhalt und der Arrondierung. Wenn der Stiftung natürlich ein ökologisch interessantes Grundstück angeboten werde, werde man sicherlich nicht Nein sagen, so Herion.
Eine Mammutaufgabe ist es, diese über 700 Grundstücke in eine Datenbank einzupflegen. Dafür werden sie mit einer geografischen Karte verknüpft und Zusatzinfos wie Pflegeziele, Förderarten, Herkunft und Unterstützer hinterlegt. Die Nabu-Stiftung stelle dafür mit Bundesmitteln die Datenbank zur Verfügung. Zudem werde der Vorstand von einem externen Experten des Kandeler Instituts für Umweltwissenschaften unterstützt. Trotzdem werde es wohl noch zwei bis drei Jahre dauern, die Datenbank zu vervollständigen, schätzt Kitt. (höj)
Quelle: Die Rheinpfalz – Pfälzer Tageblatt vom 15.8.2015
Stiftung setzt sich für Naturschutz und Artenerhalt ein
Die Schönheit der Südpfalz schützen
Stiftung setzt sich für Naturschutz und Artenerhalt ein
Die Südpfalz ist ein sehr schöner, wenn auch sehr kleiner Teil der großen Welt. Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt trägt viel zur Lebensqualität in unserer Heimat bei. Doch diese Lebensqualität ist bedroht: Jahr für Jahr steigt der Verbrauch von Naturfläche erheblich an. Jahr für Jahr schrumpft der ökologisch wertvolle Raum. Die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz hat es sich zum Ziel gesetzt, die Ortsgruppen des Naturschutzverbandes Südpfalz beim Erhalt der Ökologie zu unterstützen. Sebastian Hör sprach mit den Vorstandsmitgliedern Matthias Kitt und Dieter Zeiß über die Arbeit der Stiftung.
Die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz wurde im April 2014 gegründet. Sie verwaltet fast 800 Grundstücke mit rund 170 Hektar, die die Ortsgruppen des Naturschutzverbandes Südpfalz über viele Jahre erworben haben, und unterstützt die Ortsverbände beim Ankauf neuer Grundstücke und der Umgestaltung erworbener Gebiete.
Was ist die Aufgabe der Stiftung?
Dieter Zeiß: Der Naturschutzverband hat im Laufe seines 50-jährigen Bestehens viele Grundstücke erworben oder geschenkt bekommen, mittlerweile sind es fast 800. Diese sollen langfristig für den Naturschutz sichergestellt sein. Dafür gibt es nichts Sichereres als eine Stiftung, da der Stiftungszweck nicht verändert werden darf. Außerdem wollen wir uns damit für Zustiftungen attraktiver machen. Drittens erlaubt uns die Stiftung, ein Ökokonto zu führen.
Was ist das?
Matthias Kitt: Ein Beispiel: Wenn jemand in der Südpfalz einen Baumarkt baut und dafür ein Biotop weichen muss, muss er dafür einen Ausgleich leisten. Früher war es so, dass derjenige sich selbst um diesen Ausgleich kümmern musste. Er musste also Flächen kaufen und aufwerten, indem er beispielsweise einen Acker gekauft und in eine Streuobstwiese umwandelt hat. Durch das Ökokonto können auch Vereine oder Kommunen solche Flächen anbieten. Der Bauherr kann also auf Flächen zurückgreifen, die schon aufgewertet wurden und muss den Ausgleich nur noch bezahlen.
Wo engagiert sich die Stiftung verstärkt?
Kitt: Unsere Ortsverbände engagieren sich – neben vielen anderen Aktivitäten – stark für das Naturschutzgroßprojekt Bienwald. Derzeit laufen Flurbereinigungsverfahren im Bereich Kandel, Minfeld und Freckenfeld. Im Bereich Minfeld und Freckenfeld verfügen wir über 30 Hektar, die beim Ankauf bereits Gründland waren. Außerdem haben wir viele Äcker in Grünland umgewandelt, das jetzt von einem Bewirtschafter bearbeitet wird. Wir wollen, dass unsere Flächen so umgelegt werden, dass es naturschutzfachlich in unserem Sinne ist. Manche Flächen bleiben Brachen, zum Beispiel für den Kiebitzschutz: Der Kiebitz brütet auf nassen Äckern. Dort legt er Bodennester an. Wird der Acker Anfang Mai mit Mais eingesät, werden die Nester zerstört und die Brut kommt nicht durch. An bestimmten Stellen wollen wir ermöglichen, dass die Kiebitze brüten können. Im Bereich Minfeld haben wir das Ziel – gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Landwirt – eine Schweinebeweidung zu ermöglichen. Die Schweine wühlen das nasse Land um und danach kann der Kiebitz darauf brüten. Danach können wieder Schweine drauf.
Zeiß: Wichtig zu wissen ist, dass das, was die Stiftung tut, zusätzlicher Naturschutz ist. Die Ausgleichsregelung bei Flurbereinigungen ist das, was der Gesetzgeber vorgibt. Unsere Arbeit geht darüber hinaus.
Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential für die Stiftung?
Kitt: Der Zulauf junger Menschen im Naturschutz ist in den letzten 20 Jahren sehr stark zurückgegangen. Das war vor 30 bis 40 Jahren noch anders, inzwischen ist davon nicht mehr viel übrig, obwohl das ökologische Bewusstsein steigt. Wir überlegen uns Wege, wie wir junge Menschen, unter anderem über die digitalen Medien, für die Mitarbeit in den Naturschutzverbänden oder der Stiftung begeistern können. Wir sind für jedes Engagement dankbar.
Wie kann man die Stiftung unterstützen?
Zeiß: Man kann sich durch Spenden oder durch Zustiftungen einbringen. Die Zustifter waren bisher die Ortsgruppen. Das kann aber grundsätzlich jeder werden, indem er Vermögen oder Grundstücke einbringt. Wenn jemand beispielsweise einen Acker hat, von dem er möchte, dass er für den Naturschutz eingesetzt wird, kann er ihn an die Stiftung übertragen. Auf Wunsch auch als Unterstiftung unserer Stiftung. Die Satzung sieht außerdem vor, dass man uns auch Vermögenswerte vererben kann.
Wie trägt die Stiftung zur Nachhaltigkeit bei?
Zeiß: Für uns ist Nachhaltigkeit, etwas für die Zukunft zu sichern. Der nachhaltige Naturschutz war der Hauptgrund für die Gründung der Stiftung. Wir wollen etwas schaffen, was nachfolgende Generationen erhalten und auch genießen können.
Quelle: Magazin „dahäm“ – Ausgabe Juli 2015
Südpfalz: Stiftung zum Schutz der Natur und Landschaft gegründet
Für Ewigkeit planen
Südpfalz: Stiftung zum Schutz der Natur und Landschaft gegründet
In Rheinland-Pfalz zählt die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier seit Mittwoch 1041 Stiftungen. Dies sagte Regierungsdirektorin Claudia Biese, als sie Gerd Kümmel, dem Vorsitzenden des Naturschutzverbandes Südpfalz (NVS), die Urkunde für die im Frühjahr gegründete Stiftung „Zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz“ überreichte – der 1041. im Land (wir berichteten).
Politiker sowie Vertreter von elf Ortsgruppen des NVS waren zur feierlichen Übergabe ins Stiftsgut Keysermühle in Klingenmünster gekommen, um den „mutigen und zukunftsweisenden Schritt“ des Verbandes zu feiern. Denn „stiften heißt für die Ewigkeit planen“, wie Dieter Zeiß, der Vorsitzende der neuen Stiftung, betonte. Das ehemalige Vorstandsmitglied der VR Bank Südpfalz pflegt gute Kontakte zu potenziellen Stiftern.
Wer hier stiftet, legt fest, dass sein Eigentum auch weit über sein eigenes Leben hinaus „den Reichtum der Natur mehrt“, so der Apotheker und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrates, Kurt von Nida, bei seinem Festbeitrag. Denn die Stiftungsziele dienten ganz dem „Schutz einer grandiosen, zerbrechlichen Natur“ und damit auch „den Menschen unserer Region“. Die Stifter können zu Handelnden werden und helfen, dem Jahr für Jahr auch in der Südpfalz steigenden Verbrauch von Naturflächen Riegel vorzuschieben. „Besitz ist ganz entscheidend im Naturschutz“, sagte Kurt von Nida mit dem Hinweis auf eine „Flächensicherung“ in Kleinfischlingen.
Seit mehr als 50 Jahren setzt sich der NVS für eine Rückgewinnung und den Erhalt der natürlichen Vielfalt in der Region ein. Jetzt hat der Naturschutzverband seine bislang erworbenen 725 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von über 130 Hektar ins Stiftungsvermögen überschrieben und wurde damit zu seinem eigenen größten Stifter.
Zum neuen Stiftungsvermögen zählen ökologisch wertvolle Flächen, wie eine Kiesgrube bei Schweighofen, eine ehemalige Eisenerzgrube und zahlreiche Grundstücke zwischen Rhein und Pfälzer Wald, darunter eine Wiese mit acht seltenen und geschützten Orchideenarten bei Pleisweiler-Oberhofen. Einige der gekauften Flächen werden an Landwirte zur Pflege verpachtet. Unterstützung beim Landerwerb gab es bisher von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz.
Als nächste Schritte im neuen Stiftungsleben sollen die Fertigstellung einer Datenbank mit sämtlichen Stiftungsgrundstücken sowie ein Internetauftritt folgen, informierte der Naturschutzverband. (ika)
Quelle: Die Rheinpfalz – Pfälzer Tageblatt vom 06.09.2015
Packende Worte bei der offiziellen Überreichung der Stiftungsurkunde
Ortsgruppen des Naturschutzverbandes Südpfalz gründen Stiftung – Packende Worte bei der offiziellen Überreichung der Stiftungsurkunde
Über 100 Gäste aus Politik und Naturschutz begrüßte Dr. Rainer Tempel, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, zur offiziellen Übergabe der Stiftungsurkunde in der Keysermühle in Klingenmünster. Mit einem Festakt präsentierte sich die im Frühjahr gegründete Stiftung der Öffentlichkeit. Politische Repräsentanten aus dem Bundestag und dem rheinland-pfälzischen Landtag, der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie den Gemeinden waren gekommen. Landrätin Theresia Riedmaier brachte es in ihrem Grußwort auf den Punkt: „Jahrtausende lang brauchte die Natur nicht den Menschen, der Mensch aber die Natur. Heute braucht die Natur den Menschen.“ Der Landrat des Kreises Germersheim, Dr. Fritz Brechtel, lobte die herausragende Verantwortung, die die Stiftung für das Naturerbe der Südpfalz übernimmt. Brechtel, der den Werdegang des südpfälzischen Naturschutzverbandes kennt, nannte die Stiftungsgründung eine maßgebliche Weiterentwicklung seiner besonderen Arbeit der letzten Jahrzehnte. Dankende Worte sprachen die Landtagsabgeordneten Barbara Schleicher-Rothmund und Christine Schneider. Das Mitglied des Bundestages Dr. Thomas Gebhart, selbst seit einigen Jahren im NVS, ist überzeugt, dass über die Stiftung neue Möglichkeiten entstehen „unsere Natur- und Kulturlandschaft fortzuentwickeln.“
Die Stiftung hat insbesondere die Ziele, ökologisch wertvolle Flächen zu erwerben, um sie für den Naturschutz oder die Landschaftspflege nutzbar zu machen. Sie will stiftungseigene Grundstücke renaturieren und naturnahe Landschaftselemente in der Kulturlandschaft schaffen. Und nicht zuletzt bietet sie Kommunen und Privatleuten die Möglichkeit, ihr Ökokonto auszugleichen. So gibt sie gegen Geld gepflegte Flächen zum Ausgleich für von Menschen entwertete Naturflächen. „Diesen Zielen ist die Stiftung auf ewig verpflichtet und bietet so auch Zustiftern die Sicherheit, dass ihr Vermögen einzig und allein dem regionalen Naturschutz zu Gute kommt“, unterstrich der Stiftungsvorsitzende Dieter Zeiß die klare Ausrichtung der Stiftung.
Besitz ist ganz entscheidend im Natur- und Landschaftsschutz, waren sich die beiden Festredner Kurt von Nida, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates, und Professor Dr. Emil Dister, Leiter des Rastattter Aueninstituts, einig. Lyrisch stellte von Nida den gefesselten Zuhörern die Schönheit der Natur dem profitorientierten Anbau in Monokulturen gegenüber. Er stellte die Bedeutung von Grunderwerb für den Naturschutz heraus und, dass gerade über die Stiftung jeder einen Beitrag dazu leisten könne: „Und plötzlich sind wir alle potentielle Landbesitzer, nämlich als Besitzer von Mitteln, mit denen wir Grundstückserwerb zu Gunsten der Natur ermöglichen können. Jetzt ist jedem ganz einfach ein Beitrag zur Bereicherung unserer natürlichen Umwelt möglich.“
Ein weiteres Plädoyer für den Naturschutz hielt Professor Dister. Dokumentiert mit Luftaufnahmen zeigte er Auenschutz in Deutschland, Frankreich und Kolumbien. Besonders stolz war er auf eine Fläche im kolumbianischen Tropenwald, die 1982 nach schweren Eingriffen angekauft und gepflegt wurde und heute wieder zahlreiche damals fast ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten enthält. Abgetrennt durch einen Zaun schockierte unmittelbar daneben brandgerodetes Weideland. „Alles das geht nur, wenn Sie Gelände in Eigentum haben. Deshalb gehen Sie diesen Weg weiter. Er ist zwingend notwendig“, stärkte er die junge Stiftung in ihrem Handeln.
725 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von über 130 Hektar hat der Naturschutzverband Südpfalz (NVS) in das Stiftungsvermögen überschrieben und ist damit der größte Stifter, berichtete der erste Vorsitzende des Verbandes Gerd Kümmel. Zum neuen Stiftungsvermögen zählen ökologisch wertvolle Flächen, wie eine aufgelassene Kiesgrube bei Schweighofen, zahlreiche Grünflächen und Streuobstwiesen, oder auch Wasserflächen, die zahlreichen in ihrer Existenz gefährdeten Arten bei ihrer Ausbreitung als Trittsteine dienen oder künstliche Brutinseln für Flussseeschwalben zulassen. Einige der gekauften Flächen werden an Landwirte zur Pflege verpachtet.
Für die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz überreichte Regierungsdirektorin Claudia Bies die Anerkennungsurkunde an den Vorstand der Stiftung sowie die Vorsitzenden der NVS-Ortsgruppen. Bies berichtete, dass es jetzt mit der Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz 1.041 Stiftungen in Rheinpfalz gibt, die sich in den Dienst einer guten Sache stellen.
„Wir haben etwas zu verlieren. Wir wollen unseren eingeschlagenen Weg weiter gehen. Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz, begleitet von einer Stiftung, die sich dem Naturschutz vor der Haustür verschrieben hat“, gab Stiftungsvorstand Zeiß zum Ende der Veranstaltung die Richtung vor. Er dankte allen Beteiligten sowie Professor Ha-Jo Sommer, der die Stiftungsbroschüre „Unser Erbe“ erstellte, und Heidi Weibel, die eine Internetseite für die Stiftung gestaltete, die in Kürze online gehen wird (www.nvs-natur-stiftung.de).
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von der Sängerin Kirstin Seutter begleitet von Benno Burkhart auf der Gitarre.
Text: Stiftung
Mit der Gründung einer Stiftung will der Naturschutzverband Südpfalz ihm übertragene Flächen sichern
„Unser Erbe“, so der Titel einer Broschüre des Naturschutzverbandes Südpfalz (NVS), die über die Gründung einer Stiftung informiert. Ihr Ziel: Landschaft und Natur in der Südpfalz schützen. Morgen wird um 16 Uhr in der Keysermühle in Klingenmünster die Stiftungsurkunde übergeben.
Auslöser für die Gründung der Stiftung war, dass die NVS-Ortsverbände das umfangreiche Immobilienvermögen, das sich seit der Gründung 1961 angesammelt hat, langfristig sichern wollten. Es handelt sich um rund 100 Hektar, zum Teil ökologisch sehr wertvoll wie Schilfgebiete, Hecken und Wiesen, zum Teil werden die Flächen aber auch noch als Acker bestellt“, so Dieter Zeiß.
Das ehemalige Vorstandsmitglied der VR Bank Südpfalz ist seit 40 Jahren Mitglied im NVS und kümmert sich im Ruhestand noch intensiver um die Belange des Naturschutzes. Für ihn liegen die Vorteile einer Stiftung auf der Hand. „Bei einem Verein kann sich die Politik mit dem Wechsel von Vorständen ändern. Eine Stiftung ist den in der Satzung vereinbarten Zielen auf ewig verpflichtet.“ Dass dies auch geschieht, wird staatlich beaufsichtigt von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. Nur, wenn die Ziele als unterstützenswert anerkannt sind, vergibt die ADD die Stiftungsurkunde.
Die Sicherheit sei ein Beweggrund gewesen. Man habe aber auch attraktiver für Zustiftungswillige werden wollen, sagt Zeiß. Und nicht zuletzt biete eine Stiftung Kommunen und Privaten die Möglichkeit, ihr Ökokonto auszugleichen. So gibt es gegen Geld im Sinne des Naturschutzes gepflegte Flächen zum Ausgleich für von Menschen entwertete Naturflächen.
Durch seinen Beruf sei er häufig mit der Frage konfrontiert worden, wie Vermögen nach dem Tod sinnvoll weiter gegeben werden kann, so Zeiß. „Die Stiftung gibt die Garantie, dass das Land oder das Haus über Generationen hinaus einem guten und wichtigen Zweck dienen.“ Dabei müsse es gar nicht um große Summen gehen. „Auch kleinere Sach- oder Geldzuwendungen ermöglichen es uns, Naturschutzprojekte zu finanzieren.“
So erwirbt die Stiftung ökologisch wertvolle Flächen, renaturiert sie oder betreut naturnahe Landschaftsflächen, um „die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft in der Südpfalz als menschliche Lebensgrundlage zu erhalten“. Bereits angelegt wurden Streuobstwiesen und Wanderwege, es wurden Bedinungen geschaffen, damit Laubfrosch, Wildbiene, Steinkauz, Fledermaus oder Flussseeschwalbe sich in der Südpfalz wieder wohlfühlen und bedrohte Pflanzen eine Chance haben. (git)
Quelle: Die Rheinpfalz – Pfälzer Tageblatt vom 03.09.2015